Kapitel 34

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"Was zum Teufel sollte das?!"

May ignorierte Jake gekonnt, der sich einfach zurück ins Bett fallen ließ. In das nasse, um genau zu sein. Dabei hatten seine Wangen eine leicht rosa Färbung und er sah kurz etwas verängstigt zu David. Da der aber immer noch sein Lachen deutlich unterdrückte, entspannte Jake sich wieder. Wahrscheinlich hatte David ihm schon klar gemacht, was er von einem May und Jake hielt.

Im Gegensatz zu May, die nicht nur Jake, sondern auch die kleine rote Stelle auf ihrer Stirn ignorierte, die durch den Zusammenprall ihrer Köpfe entstanden war. Stattdessen sprang sie nun auf und stapfte wütend auf David zu. Mich versah sie dabei ebenfalls mit einem bösen Blick.

"Uns war langweilig, da wollten wir euch eben wecken..." David schien nicht mal annähernd beunruhigt auszusehen.

"Langweilig? Es freut mich ja, wenn ihr euren Spaß zusammen habt, aber das geht zu weit!" schimpfte May weiter und schlug David immer wieder gegen die Brust. Diese Szene brachte mich nur noch mehr zum Kichern, sodass sich May kurz in meine Richtung drehte und mich böse anfunkelte.

"He, ist doch nichts passiert." sagte Jake auf einmal. Er sagte es nicht mal laut, aber May hörte nun immerhin auf David zu schlagen und drehte sich kurz zu Jacob um.

David nutzte die Chance geschickt und schlang seine Arme von hinten um May. Ihre Hände hielt er dabei auch fest, sodass sie ihm nichts mehr tun konnte.

May stöhnte ergeben auf und lehnte sich gegen David. Ich konnte nicht anders, sondern musste leicht lächeln, da das zu süß aussah. Die beiden Geschwister so friedlich beieinander. May schien zwar immer noch empört über unsere geniale, gnadenlose (ich würde sagen eiskalte, aber in dem Fall war es doch eher lauwarm) Weck-Aktion, aber durch Jake hatte sie sich ziemlich schnell beruhigt. Wenn das kein Zeichen war, dass die beiden einfach zusammen passten, wusste ich auch nicht.

"Na schön. Könntest du mich loslassen und mir dann Frühstück ans Bett bringen, Bruderherz?" fragte May David und hätte sicher mit den Augen geklimpert, doch David sah sowieso nur ihren hinteren Teil, da er sie immer noch von hinten umarmte oder besser gesagt festhielt.

"Das mit dem Frühstück sicherlich nicht, Schwesterherzchen." antwortete er ihr und ließ sie danach tatsächlich los.

May setzte sich zurück auf ihr Bett. Sehr darauf bedacht sich auf den hinteren trockenen Teil zu setzen, aber doch so nah wie möglich an Jake, der merkwürdigerweise immer noch auf dem nassen Stück saß. Aber seine Haare und sein Shirt waren sowieso schon ziemlich durchnässt.

Plötzlich zog May die Stirn kraus. "Dreh dich mal um, David!" befahl sie ihrem Bruder, der nun mindestens genauso verwirrt guckte, wie Jake und ich. Aber auch May sah irgendwie verwirrt aus.

David tat wie befohlen und drehte sich um, woraufhin Mays Mund leicht aufklappte. "Komm mal näher zu mir."

Nachdem David dies tat, machte May ziemlich große Augen. "Was genau ist das?" fragte sie ihn. "Ich wusste ja, dass du das weibliche Geschlecht schon bestens kennengelernt hast, aber ich dachte du wolltest dich endlich mal ein bisschen zurücknehmen und nicht wie wild durch die Gegend ... du weißt schon. Außerdem hab ich dich gestern nie mit einem Mädchen intimer werden sehen?"

Oh, sie meinte den Knutschfleck.

"Ich hab noch nie wild durch die Gegend gevögelt!" verteidigte er sich sofort und ich verdrehte wieder mal die Augen. Vielleicht hatte er damit sogar Recht. Ich hatte noch (fast) nie ein fremdes Mädchen hier gesehen, als ich zu May kam. Und auf der Party letztens hatte er sich auch ziemlich anständig benommen, soweit ich das mitbekommen hatte. Dennoch war ich mir sicher, dass er schon mehrere verschiedene Bettpartner gehabt hatte.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now