Kapitel 33

173K 4.5K 305
                                    

"Die Massage ist beendet." meinte David, machte jedoch nicht mal Anstalten von mir runter zu rutschen.

"Nein..." grummelte ich, da ich gerade sehr bequem lag und es so angenehm gewesen war.

David beugte sich nach vorne und legte seine Oberkörper dann auf meinen Rücken. Die Tatsache, dass wir beide obenrum nackt waren und er immer noch auf meinem Hinterteil saß, machte das Ganze nicht wirklich besser.

Ich fauchte leise. Ich konnte mich leider nicht einfach so aufsetzen, denn es war nicht sehr vorteilhaft sich hinzusetzen, wenn man einen entblößten Oberkörper hatte.

"Ist ja gut..." wehrte er ab und setzte sich neben mich auf sein Bett.

"Augen zu und wehe du spickst!" sagte ich ihm und setzte mich ebenfalls auf. Schnell schnappte ich mir meinen (oder eher Claires) BH und sein Shirt und zog mir beides über. Dabei achtete ich darauf, dass er wirklich nichts sah und ausnahmsweise war er sogar brav und hielt sich durchgehend die Hände vor die Augen.

"Und du kannst dir auch gleich was anziehen." Wenn er den ganzen Tag nur in Jogginghose rumlaufen würde, käme ich sicherlich noch auf dumme Gedanken. Denn er war nun mal gutaussehend, das konnte man nicht verleugnen. Ich fand, dass ich heute und gestern schon unanständig genug für die ganze nächste Woche war.

Zuerst war da die Party, dann die Nacht in Davids Bett. Und das Training vorher - insbesondere die Liegestützen von David - und die Massage waren auch nicht total harmlos gewesen. Klar, für manche war das sicherlich mehr wie normal, aber ich war nun mal nicht diejenige, die nur Männer im Kopf hatte.

"Ist das eigentlich dein BH?" fragte David mich, während er sich jetzt tatsächlich ein Shirt anzog.

"Wüsste nicht was dich das angeht."

"Der ist schon ganz schick und so, aber sicherlich nicht deiner. Deine Unterwäsche ist wahrscheinlich nicht wirklich attraktiv und ich hätte da so eine super Idee, das zu ändern. Wir könnten zum Beispiel..."

"David vergiss es, ich kaufe garantiert keine Unterwäsche mit dir! Außerdem hast du keine Ahnung was ich unter meinen Klamotten trage. Vielleicht trage ich ja auch einfach nichts?"

"Schade eigentlich... Als ob du einfach nichts unter deinen Klamotten anhättest." gab er zurück und musterte mich abschätzend.

"Lassen wir diese Themen." meinte ich entschieden ohne auf seine Worte einzugehen. "Darf ich dein Bett mitnehmen?" Das nenne ich mal Themawechsel! Wobei ich mir nicht sicher war, wie weit Bett von Sachen wie Unterwäsche entfernt war. Es gab einige Überleitungen, die diese Dinge zusammenführten.

"Klar. Aber ich weiß nicht so recht, ob es überhaupt noch ganz ist, wenn ich dich erstmal nackt darauf krieg. Außerdem knarrt und quietscht es ganz schön." erklärte er mir schulterzuckend. Soviel zu sinnvoller Themawechsel.

"Ich glaub ich will es doch nicht." Ich verzog angewidert mein Gesicht, wenn ich mir vorstellte, was darauf schon alles passiert war.

David lachte kurz leise auf. "Hab ich mir irgendwie schon gedacht. Aber da kannst mich gerne ganz oft in meinem Bett besuchen kommen." schlug er mir vor. Ich zuckte einfach mit den Schultern. Das klang zwar irgendwie verlockend, aber damit würde ich mich sowas von blamieren, dass ich das lieber gleich ließ.

"Was machen wir jetzt?" fragte ich ihn und kuschelte mich wieder tiefer in sein Bett. Ich sollte es besser auskosten, auf diesem perfekten Bett zu liegen.

"Wir könnten May und Jake wecken." flüsterte er mir geheimnisvoll zu, als ob wir irgendwelche Geheimagenten wären. Der hatte doch echt Probleme! Allerdings war ich in seiner Nähe wohl ziemlich genauso.

"Oh ja, wenn sie nicht aufstehen schütten wir ihnen eiskaltes Wasser über den Kopf!" Ich klatschte begeistert in dir Hände. May schuldete mir sowieso so viele Gefallen, da konnte sie mir gar nicht sauer sein.

"Vorausgesetzt sie schlafen noch." David zerstörte gerade meine Rachepläne mit seiner Vermutung, dass sie schon wach waren, was um diese Uhrzeit ja kein Wunder wäre.

Ich beachtete David nicht und sprang widerwillig aus seinem Bett. Dann schlich ich zu Mays Zimmer und öffnete leise die Tür. Wenn sie uns jetzt schon hörten, dann wäre der ganze Überraschungseffekt weg.

Ich trat einen Schritt in Mays Zimmer und spürte an der Wärme, die von hinter mir kam, dass David nicht weit entfernt hinter mir stand. Ich hatte keine Ahnung, wie ein Mensch immer so eine angenehme Körpertemperatur haben konnte. Mit selbst war meistens ziemlich schnell kalt und ich strahlte bestimmt nicht so eine Wärme wie David aus. Und es gab bestimmt auch Leute, bei denen die Körpertemperatur schon fast wieder zu hoch war.

Ich wurde aus meinen wirklich unnötigen Gedanken gerissen, als ich hinter mir ein leises "Aww" hörte.

Ich war zuerst verwirrt, realisierte dann aber erst richtig, dass May und Jake beide noch schliefen. Und zwar in einem Bett und eng aneinander gekuschelt. May hatte ihren Kopf in Jakes Brust vergraben und Jake seine Arme um sie geschlungen. Man sah ihre Beine zwar nicht wirklich wegen der Decke, aber sie schienen ebenfalls wirr miteinander verschlungen zu sein.

"Ich dachte du bist gegen ein May und Jacob?" fragte ich David und betrachtete dabei immer noch die beiden schlafenden.

"Bin ich ja auch, aber ich weiß auf Jake kann man sich verlassen und er wird meine Schwester schon nicht verletzen. Ich befürchte eher, dass es andersrum ist. Aber soweit sind wir ja noch gar nicht, ich bin mir immer noch nicht sicher, wie weit ich das Ganze zulassen werde." erklärte er mir leise. Ich freute mich für May, dass David die Sache wenigstens nicht mehr ganz so engstirnig ansah.

"Und machen nicht eigentlich nur Mädchen aww?"

"Keine Ahnung, scheinbar ja nicht oder sehe ich aus wie ein Mädchen? Nur so, es gibt zwar Jungs die Arschlöcher sind und ich will auch gar nicht bestreiten, dass ich nicht der bravste aller Kerle bin, aber auch wir haben Gefühle und das hier ist nun mal niedlich." beantwortete er mir meine Frage.

Ich wollte schon anfangen darüber zu diskutieren, ob er nicht vielleicht doch ein Mädchen ist, aber dann käme er bestimmt wieder mit so was, dass er mir beweisen konnte, dass er ein waschechter Mann war. Darauf konnte ich dann doch gut verzichten.

"Also, wie wecken wir die beiden?" fragte er mich und ich drehte mich ungläubig zu ihm um.

"Eben hast du noch was davon gefaselt, wie romantisch das alles ist und jetzt willst du sie aufwecken?" Er nickte nur schulterzuckend. Manchmal konnte er schon verwirrend sein.

Ich ging näher auf Mays Bett zu, dass ebenfalls relativ groß war und wie ich wusste auch sehr bequem. Aber so toll wie Davids war es nicht.

"Wenn ihr einen Pool hättet, hätten wir sie reinwerfen können." sagte ich leise und sah dabei immer noch auf meine beste Freundin und Jake. "Aber da ihr das nicht habt, müssen wir was anderes machen."

"Also deine Idee mit dem Wasser fand ich nicht schlecht."

Wir einigten uns darauf, ihnen einen Eimer lauwarmes Wasser über die Köpfe zu kippen. Eigentlich sollte es ja eiskaltes Wasser sein, aber das fand ich zu fies.

Ich stand etwas abseits und grinste breit, während David sich freiwillig in Todesgefahr brachte und den Eimer voller Wasser über die Köpfe von May und Jake kippte.

Kurz darauf vernahm ich ein schrilles quietschen und dann ein Krachen. Das Quietschen kam von May und das Krachen entstand, indem sowohl Jake als auch May erschrocken hoch fuhren und dabei ihre Köpfe zusammen stießen.

Ich konnte nicht anders, sondern begann leise los zu kichern. Aber auch David war anzumerken, dass er am liebsten losgelacht hätte.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now