Kapitel 69

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Nach dem Abendessen ging ich in mein Zimmer und zog mir dort den Schlafanzug an, da ich die letzten Tage so viel durch London gelaufen war, um alles anzusehen und davon allmählich immer müder wurde. Obwohl ich nie sonderlich spät ins Bett ging, bekam ich nicht genug Schlaf ab. In Davids Armen schlief es sich zwar mehr als gut, aber oftmals dachte ich einfach zu viel (hauptsächlich über David) nach.

Gerade als ich aus dem Bad kam und mir ein Buch zum Lesen schnappen wollte, kam David rein.

"Schläfst du jetzt gleich?" fragte er mich und musterte meinen Pyjama.

"Ich lese." antwortete ich ihm kurz angebunden und setzte meinen Weg zu dem Buch fort, welches bis jetzt noch unangerührt in meinem Schrank gelegen hatte (hier gab es kaum andere Ablage-Möglichkeiten).

"Trotzdem schon mal gute Nacht, ich geh noch zu den Jungs. Sie wollten dich ja auch dabei haben, aber mir ist es auch Recht, wenn du ihnen nicht ausgesetzt bist." meinte er leicht lächelnd und ging zu seinem Kleiderschrank, um sich eine Jogginghose heraus zu nehmen. Gerade trug er noch eine dunkelblaue Jeans, die ihm wohl zu unbequem war. Ohne jeglichen Scham zog er sich vor mir um, wobei ich ihm natürlich zusah, obwohl ich schon an den Anblick von ihm in Boxershorts gewohnt sein sollte und sein Shirt trug er ja auch noch.

Mittlerweile saß ich mit dem Buch auf dem Bett und wartete darauf, dass er ging.

Bevor er auf mich zu kam, schmiss er die dunkelblaue Jeans achtlos auf sein Bett.

"Schlaf schön." murmelte er und drückte mir einen federleichten Kuss auf den Haaransatz und ging dann.

Ich musste lächeln. Er war einfach süß.

Moment mal, hatte er gerade gesagt, dass er mich nicht bei seinen Kumpels dabei haben wollte? So viel zu süß.

Aber dann realisierte ich seine Wortwahl. Meinte er damit, dass ich den Blicken von ihnen nicht ausgesetzt war? Ich erinnerte mich an die Szene mit Kyle letztens und nahm an, dass er tatsächlich meinte, sie würden versuchen mit mir zu flirten oder sonst was und das wollte er nicht. Er wäre eifersüchtig. Ok, er war süß, auch wenn ein Junge das nicht wirklich hören wollte. Heiß war er ja auch, aber seinen Charakter fand ich mittlerweile nicht nur noch kindisch und pervers, sondern auch süß.

Genug von dieser Schwärmerei.

Gerade wollte ich endlich damit beginnen zu lesen, als mir einfiel, dass David einige Bilder von mir vor gewissen Sehenswürdigkeiten gemacht hatte. Und die waren noch auf seinem Handy, dabei wollte ich sie ja auf meinem.

Und dann betrachtete ich seine Jeans auf dem Bett. Hatte er sein Handy nicht immer in der vorderen Hosentasche? Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er es sich in die Jogginghose gesteckt hatte, also musste es hier irgendwo sein.

Gleich der erste Versuch war ein Volltreffer. Sein schwarzes Handy war in der rechten Vordertasche seiner Jeans.

Na toll, er hatte einen Zahlen-Code. Ich gab einige Varianten ein, bis es kurz gesperrt war. Ich biss auf meiner Unterlippe herum. Sein Geburtsjahr war es nicht, das hatte ich schon getestet, aber vielleicht war es ja sein Geburtstag.

Als es wieder entsperrt war, gab ich sein Geburtsdatum ein. 28.12.

Und endlich hatte ich es geschafft. Zufrieden grinsend suchte ich WhatsApp und öffnete es dann.

Ich fühlte mich nicht wirklich schlecht dabei, aber ich selbst würde es auch nicht unbedingt mögen, wenn er so wie gestern an meinem Handy rummachte, weswegen ich mich zumindest etwas unwohl fühlte. Aber eigentlich wollte ich mir ja nur die von mir Bilder schicken.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now