Kapitel 65

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"Jetzt erzähl mir mal, warum du dich mit Luke geprügelt hast und wie du uns überhaupt bemerkt hast."

David räusperte sich kurz, löste seine Augen aber nicht von meinen.

"Also bemerkt habe ich euch einfach, weil ich aus dem Fenster geschaut habe." begann er zu erklären.

Das war logisch, aber auf das nächste war ich gespannt.

"Du verstehst das jetzt wahrscheinlich nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass du Luke nicht küssen wolltest und der stärkere Grund ist, dass er die Finger von dir lassen soll. Ich mag ihn nicht und dass er dich küsst mag ich sowieso nicht, allgemein mag ich es nicht, wenn dir jemand zu nah kommt. Du musst das nicht verstehen, es ist einfach so." sagte er eher leise ohne, dass ich oder irgendwas anderes ihn unterbrechen konnte.

Ich konnte sehr wohl nachvollziehen, wie es war, wenn jemand geküsst wurde, den man mochte. Das würde aber heißen, dass David mich wirklich mochte. Sicher konnte ich mir natürlich nicht sein und ich wollte das eigentlich auch nicht annehmen, da ich umso enttäuschter wäre, wenn es nicht so ist, aber ich hatte mittlerweile wirklich das Gefühl, dass David einiges an mir lag. Ob es genauso viel war wie ich für ihn empfand, oder ob er mich nur so mochte, wusste ich jedoch noch nicht. Es gab einige Anzeichen dafür, dass es mehr als nur Freundschafts-Gefühle waren, aber manchmal zerstörte er auch wieder meine Hoffnungen, wie zum Beispiel mit Anabell.

Als er all das sagte viel mir wieder ein, dass er vorher zu Luke gesagt hatte, er solle nicht sein Mädchen anfassen. Vorher war ich zu geschockt gewesen, um das richtig zu realisieren, aber jetzt wunderte ich mich schon über diese Worte.

"Doch, ich verstehe das. Und ja, der Kuss war mir unangenehm." erwiderte ich leicht lächelnd, woraufhin David auch lächeln musste. "Aber darf ich noch eine Frage stellen?"

David nickte nur und sah mich fragend an.

"Warum hast du zu Luke gesagt, er solle dein Mädchen nicht anfassen? Ich wusste bis jetzt jedenfalls nicht, dass ich dein Mädchen bin." konfrontierte ich ihn damit.

"Natürlich bist du nicht mein Mädchen. Noch nicht." Den letzten Teil hätte ich um ein Haar überhört." Aber ich hätte dich gerne als meins und mag es dich so zu bezeichnen. Ich will einfach der einzige sein, der dich so berühren oder küssen darf." Ich hatte das Gefühl diese ganze Aussage war gar nicht wirklich für meine Ohren bestimmt, so leise redete er.

"Ja ist klar, du willst nur mich und der einzige sein, der Mädchen anfassen darf. Sei es jetzt ich oder gewisse andere." Das war eindeutig eine Anspielung auf Anabell, da es mich wirklich verletzt hatte und ich jetzt nicht mehr wusste, ob ich den (zugegeben ziemlich süßen) Worten von David Glauben schenken sollte.

"Wie meinst du das?" hakte er nach.

Das war definitiv nicht an David gerichtet gewesen, zumindest sollte er es nicht hören. Deswegen riss ich auch meine Augen auf, als er darauf antwortete.

"Ist egal, ich schlaf jetzt sowieso. Gute Nacht."

"Schlaf schön." murmelte er daraufhin, beugte sich etwas vor und drückte mir einen sanften Kuss auf die verletzte Wange.

Ich konnte gar nicht anders, mir huschte einfach ein Lächeln über das Gesicht.

Aber auf einmal saß ich wieder aufrecht im Bett.

"Ich bin ein schlechter Mensch, ich weiß überhaupt nicht wie dir es geht! Und bedankt hab ich mich auch noch nicht."

"Dann bedanke dich doch jetzt. Wofür überhaupt? Dass ich dich geschlagen habe?" David sah mich dabei wieder so traurig an, dass ich meine Finger an seine Mundwinkel legte und diese sachte nach oben zog.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now