Kapitel 45

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"Bist du dir sicher, dass du nicht mit deinen kleinen, zarten Händen über meinen durchaus definierten Oberkörper streichen wi..." David konnte seinen Satz nicht mehr beenden, da auf einmal die Wand hinter mir ihren Halt verlor und ich rückwärts auf den gefliesten Boden fiel. David hatte es besser, er landete auf mir drauf.

Die Wand war wohl gar keine Wand gewesen, sondern die Duschtür, was sowohl David als auch ich übersehen hatten.

"Aua, das tut weh!" jaulte ich auf. Kein Wunder, immerhin war David kein Fliegengewicht. Er war nicht fett, aber ein gut gebauter Typ wog nun mal etwas. Und ich war mit meiner kompletten Hinterseite auf den Fliesen aufgekommen. Mein Kopf, Rücken und auch mein Po taten deswegen ziemlich weh.

"Oh Gott, das wollte ich nicht, ist alles okay?" fragte David und ging sofort von mir runter.

"Mehr oder weniger. Mein Kopf und Hintern tun mir am meisten weh." jammerte ich ein bisschen, wobei ich einfach so liegen blieb.

"Also deinen Hintern könnte ich dir massieren." scherzte er. Vielleicht würde er das aber auch wirklich machen, keine Ahnung.

"Hallo?! Hier liegt eine Schwerverletzte und du hast nichts Besseres zu tun, als dumme Witze zu reißen?"

"Das war kein Scherz." verteidigte er sich sofort, was das Ganze aber auch nicht besser machte.

"Hilf mir lieber mal auf und sei ein bisschen lieb zu mir. Du könntest mir Sachen zu umziehen bringen und noch andere tolle Sachen machen." meinte ich und ein kleines Lächeln umspielte nun meine Lippen, trotz der Schmerzen. Okay, vielleicht übertrieb ich ein bisschen. Ich hatte keine inneren Verletzungen und eine Platzwunde oder sonst was auch nicht.

Der Bruder meiner besten Freundin sagte nichts daran, sondern bückte sich, schob die Arme unter meinen Körper und hob mich so hoch.

Eigentlich mochte ich es ja nicht sonderlich getragen zu werden, aber momentan war mir das egal. Außerdem hatte ich bei ihm auch nicht die geringsten Sorgen, dass er mich ausversehen fallen ließ. Höchstens absichtlich, aber sowas traute ich ihm dann doch nicht ganz zu.

Er legte mich auf seinem Bett wieder ab und verschwand kurz danach. Als er wieder zurückkam, hatte er zwei Handtücher bei sich.

Ich sah ihm dabei zu, wie er seine Hose auszog. Als er sich die Boxershorts ausziehen wollte, sah ich aber schnell in die andere Richtung.

"Ich bin auch noch hier, weißt du das?" fragte ich ihn und starrte immer noch an die Wand in der entgegengesetzten Richtung von ihm, während er sich wohl gerade abtrocknete und frisch anzog.

"Ja, warum?"

"Weil du dich hier gerade einfach so ausziehst." beantwortete ich.

"Ich wusste, dass du nicht zuschauen würdest. Aber interessant, dass du mir zumindest beim Hose ausziehen zugesehen hast."

Ich wurde leicht rot und war froh, dass er mein Gesicht nicht sehen konnte.

Auf einmal flog ein Handtuch auf mich zu und ich sah es angewidert an.

"Ist das das Handtuch mit dem du dich gerade abgetrocknet hast oder das andere?" fragte ich, ohne den Blick von dem Handtuch zu wenden.

"Das andere." Er kam nun endlich wieder vollständig bekleidet auf mich zu.

Ich nahm das Handtuch erleichtert in die Hand und sah zu ihm.

"Soll ich gehen oder soll ich dir helfen, da du so schwer verletzt bist?" fragte er mich amüsiert.

"Bring mir erstmal Klamotten." befahl ich ihm.

Er gehorchte mir und brachte mir ein Shirt von ihm.

My Best Friends BrotherWhere stories live. Discover now