Lwo 1 [1]

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Stunde zwölf. Hätte ich gestern gewusst, wie kaputt ich am nächsten Abend sein werde, dann hätte ich mich früher schlafen gelegt, denn so konnte ich jetzt nicht schlafen. Jimin schien auch an einem Punkt angelangt zu sein, wo selbst ich ihn allein mit meinem Atmen nervte und deswegen gönnte ich uns beiden eine Pause voneinander und holte mir einen Kaffee. Ich schrieb auch mit Taehyung und Hoseok in unserer Gruppe, nur konnte ich beiden nicht so viel sagen. Außer, dass wir mit unseren beiden Nerven am Ende waren und ich war nicht einmal der, der Wehen spürte.

"Ich glaub, ich muss scheißen." Ich blinzelte meine Augen auf, seufzte kurz. "Du warst vor zwei Minuten erst auf dem Klo." Nicht, dass mich diese Aussage nach den vielen Stunden zusammen noch schockieren würde. "Ich glaub, ich muss nochmal." Wieso war die Geburt so anstrengend? Wieso Jiminie? "Nein, muss du nicht. Das ist nur das Baby, das drückt." Und ich glaube, langsam drückte er auf eine falsche Stelle bei Jimin. "Was ist, wenn ich doch muss und dann mache ich ins Bett." Oh mein Gott. Hatte Jimin nicht irgendwie andere Sorgen? "Ich glaube, das ist nicht so schlimm. Bleib liegen Jimin. Du musst nicht." Ich bekam einen fiesen Schlag auf meinen Arm. Wofür war der denn? "Ich hasse dich. Ich hasse dich so sehr, das glaubst du mir kaum. Ich hasse dich, Yoongi. Ich hasse dich." 

Ich nahm schnell seine Hand, setzte mich auf sein Bett. "Bitte, Jimin. Bitte versuch die Wehe zu veratmen. Es wird besser und außerdem liebst du mich." Aber entweder er ignorierte mich, hörte mich nicht oder wollte nicht hören, denn er atmete schon wieder nicht. "Oh ja, Yoongi! Halt einfach die Fresse!" Gut. Aber das war schon okay. Er hatte Schmerzen. Ziemlich lange, ziemlich starke Schmerzen und deswegen nahm ich das einfach nicht persönlich. Nach zehn Stunden verlor so etwas aber auch seine Wirkung. 

-

"Park Jimin? Ich soll Sie bereit machen. Ihr Kaiserschnitt steht an.", weckte man uns beide um 2 Uhr, dabei hatten wir gerade vor zehn Minuten die Augen zugemacht, weil Jimin ganz kurz Pause von seinen Wehen hatten. Aber ich war plötzlich hellwach. Der Kaiserschnitt. Jetzt!? Was? Okay, scheiße. Jimin sah mich auch mit so einer Panik an, aber das wird schon. "Und Sie sind der Vater?" Ich nickte schnell stand auf und sah zu, wie man das Bett von Jimin zum Rollen brachte. "Und Sie wollen bei der Geburt dabei sein?" Im Saal? Währenddessen? "Soll ich?", fragte ich Jimin, als ich neben dem Bett herlief.

Nein, nein, nein. Es geht wirklich los!? 

Er zuckte mit den Schultern. "Wie du willst..." Ich würde schon wollen, nur wusste nicht, ob Jimin okay damit war, wenn ich mit ihm da drinnen bin, während die Ärzte ihn aufschnitten, um das Baby endlich rauszuholen. Nach 18 Stunden Wehen für Jimin. Er sah mich lange einfach nur an. Vielleicht... sollte ich ihm zu Liebe nicht... Aber! Vielleicht war das eine Falle und er erwartet, dass ich Ja sagte. "Ich wollte schon, außer du willst das alleine machen, Jimin.", versuchte ich ihm die Wahl zurückzugeben. Er war der, der aufgeschnitten wurde.

Oh mein Gott. Mein Jimin wird...

"Du kannst, wenn du wirklich willst." Ich nickte schnell, stieg mit in den Fahrstuhl und nutzte so die Gelegenheit für einen Kuss und um Jimins Hand zu halten. "Dann hätte ich noch eine Frage. Sind Sie unten rasiert, Herr Park?" Okay, das hieß dann wohl, dass es wirklich, wirklich losgehen wird. Ich wurde sofort abgefangen, dabei wollte ich doch bei Jimin bleiben. Ich ließ seine Hand los. "Wir sehen uns gleich!" Und weg war er. Ich wurde in einen Raum gezerrt und durfte mir erst einmal unter einer Anleitung die Hände und Arme waschen. Shit, Shit, Shit. Jetzt geht es also wirklich los.

"Was wird mit Jimin gemacht?", fragte ich die Krankenschwester etwas schüchtern. Ich wusste nicht, wie viele Fragen ich hier stellen durfte. "Er wird jetzt erstmal hübsch gemacht, dann bekommt er eine örtliche Narkose und wird auf Sie im OP warten." Okay... Hübsch gemacht... "Warte, ich ziehe Ihnen noch diese hübsche Mütze an." Ich sah aus, wie ein Tannenbaum. Ganz in grün gekleidet und ich hatte keine hübsche Mütze an. "Okay. Ich erkläre Ihnen noch kurz die OP. Ihrem Mann wird unten die Bauchdecke aufgeschnitten, samt Gebärmutter. Das wird ihm nicht weh tun, aber vielleicht wird er Druck und Zug spüren. Es ist sehr wichtig, dass er nicht zu aufgeregt ist. Vielleicht können Sie ihm ja ein bisschen zureden."

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now