SSW 9 [2]

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Yoongi Pov:

Da liebte ich diesen Jungen so unheimlich sehr und das ganze zwei Jahre. Da liebte ich Jimin mehr, als ich meine eigene Familie liebte und dann fing er an mich zu ignorieren.
Zuerst war das verwirrend. Er geht mir nicht aus dem Weg. Er hat nur einen schlechten Tag.
Dann war das verletzend. Gut. Er ignorierte meine Anrufe, sah durchgehend betrübt aus und ging mir aus dem Weg mit den vielen Fluchtversuchen auf die Toilette.
Am Ende war das einfach nur schmerzhaft und frustrierend. Was hatte ich gemacht, dass er so sauer auf mich war?

-

"Yoongi?" Ich sah meinen besten Freund an. Er zeigte verwirrt auf die Toilette. "Da... Naja. Jimin kotzt anscheinend auf der Toilette." Ja. Und das tat mir so sehr im Herzen weh. Er kotzte, weil er schwanger war. Ich zuckte mit den Schultern, ging stur einfach weiter. Es sollte mir egal sein...

Dass er da tatsächlich ein Kind hatte, ging mir nicht in meinen Kopf rein. Dass das auch noch mein Kind war, erst recht nicht. Er konnte das alles nicht ernst gemeint haben, aber tief in mir drinnen wusste ich, dass es so war. Es war so und ich sollte jetzt lieber bei ihm sein, anstatt über alles nachzudenken und es zu bereuen.

Ich bin abgehauen. Ich bin einfach aufgestanden und abgehauen. Ich war schockiert und hatte das eben nicht verarbeitet bekommen. Aber dann kam das Wochenende und es wurde mir bewusst. Er war damit doch auch vollkommen alleine und schockiert und ich bin einfach gegangen.

Noch feiger und dümmer konnte man sich nicht anstellen. Wer haute denn schon ab, wenn so etwas gesagt wurde? Natürlich ich. Ich hatte Jimin einfach alleine gelassen und im Nachhinein war mir das so peinlich, dass ich ihn einfach ignorieren musste. Ich musste es ignorieren, denn er war bestimmt jetzt so wirklich sauer und wütend auf mich. Und ich Vollidiot hatte mir mein Parfüm wieder dran gemacht. Es fiel mir auch erst auf, als er sich im Biounterricht neben mich setzte und ganz gequält schaute. Es tut mir leid, mein Schatz! Aber ich konnte nichts sagen, stattdessen starrte ich ihn von der Seite an.

Seine Augen waren rot, also hatte er vielleicht geweint.
Er hatte einen weinten Pullover an, also sah man vielleicht schon etwas vom Bauch.
Und egal, wie lange ich da etwas suchte, ich fand nichts. Ich konnte immer wieder nur denken, wie schön ich ihn einfach fand. Ich sollte so etwas nicht denken, denn Jimin hatte da etwas an sich, was er nicht sollte.

Gut, die komischen Toilettengänge verstand ich jetzt auch. Dann war das vielleicht keine Flucht, sondern immer wieder sein voller Ernst und es tat mir so leid, dass ich da etwas anderes gedacht hatte. Ich hätte etwas bemerken sollen... Ich hätte mehr auf ihn zugehen müssen, als er sich abgewandt hatte. Ich hätte... Und dann fiel ihm sein Stift auf den Boden und das direkt bei mir!

Bitte, sprich mich jetzt an, Jiminie. Es wurde mir so viel leichter fallen mit dir zu reden und nicht nur stumm zu sein, weil ich mich für mein Verhalten so schämte. Ich schämte mich einfach gegangen zu sein und jetzt traute ich mich nicht zurück. Er wird mich sowieso nicht zurück wollen, denn jetzt denkt er bestimmt, dass ich ihn hasse. Er wird denken, dass ich ein richtiger Feigling bin, auf den man sich nicht verlassen konnte. Aber ja! So war es doch. Ich war ein kompletter Feigling und ich wusste nicht mehr, wie ich mich meinem Freund annähern sollte. Also blieb mir doch nichts anderes übrig, als ihn zu ignorieren.

-

"Was ist da zwischen dir und Jimin?" Wir bekommen ein Baby zusammen. Könnt ihr das glauben? Er kann mir ein leibliches Kind mit ihm zusammen schenken und das kann sonst kein anderer Mann. Er war etwas besonderes und ich war es eben nicht. Er hatte mich bestimmt nicht verdient. "Wir haben Streit." Ja, ne. Das hatten wir nicht. Ich kann nur nicht über meinen eigenen Schatten springen und wieder zu ihm gehen, um mich voll bei ihm zu entschuldigen.

"Was? So einen heftigen Streit hattet ihr noch nie... Ist etwas passiert?" Ja! Aber ich konnte ihnen nichts sagen. Ich konnte ihnen nicht sagen, dass ich Jimin geschwängert hatte und dann einfach eiskalt abgehauen bin. So etwas machen nur Arschlöcher und herzlichen Glückwunsch. Ich war einer. Was fand Jimin denn jetzt noch an mir? Ich hatte es mir voll verspielt. Wie sollte ich es wieder gut machen? Wie sollte ich ihm wieder näher kommen, um mit ihm zu reden?

Ich wusste gar nichts von ihm oder wie es ihm die letzten Wochen ergangen ist. Aber bestimmt scheiße, denn er sah aus, wie sieben Tage Regenwetter und ich wusste doch eigentlich auch, dass er in seiner Klasse niemanden hatte. Ich wusste, dass er auch schockiert war. Ich wusste, wie viel Angst er wahrscheinlich hatte. Ich wusste, wie einsam er jetzt bestimmt war und es tat mir leid. Es tat mir leid, weil ich doch mit Schuld bin. Ich wusste doch wie man Kinder zeugte und das war definitiv meines. Außer Jimin hatte noch mit einem anderen Mann Geschlechtsverkehrt. Aber das war genauso Wahrscheinlich, wie die Tatsache, dass er schwanger werden konnte. Und da das eine passiert war, ist das andere definitiv nicht passiert. Und das machte es noch schlimm. Ich hatte Jimin geschwängert.

Ich war das Arschloch, das sich nicht traute sich zu entschuldigen. Ich kann ihm nicht näher kommen, weil ich es schon voll verkackt hatte und dafür schämte ich mich viel zu sehr. Jimin hatte sicher jemand besseren verdient. Es tut mir leid, Jiminie. Dabei will ich dir sagen, dass ich dich doch immer noch liebe und es auch wahrscheinlich immer tun werde. Ein kleines Baby mit Jimin zu haben... Ja, natürlich wollte ich das irgendwann. Aber dann später und ehrlich dachte ich, dass wir adoptieren. Ich... wusste ja nicht, dass Jimin so etwas besonderes konnte.
Aber wie sollte ich mich jetzt nur bei ihm entschuldigen gehen? Wie nur? Er hasste mich, während ich ihn immer noch liebte. Wieso war das Leben so schwer? Wieso ich?

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now