SSW 22 [2]

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Yoongi Pov:

Die nächsten zwei Tage schon hatte Jimin beschlossen nicht mehr zur Schule zu gehen. Für mich war das in Ordnung. Er sollte sich schließlich ausruhen, aber dann musste ich alleine die letzten Tage zur Schule gehen. Es fing schon beim Ankommen bei Jimin an. Er lag noch im Bett, zwar wach, aber aufstehen wollte er nicht. Das erinnerte mich auf eine grauenhafte Weise wieder an die Tage vor ein paar Wochen, wo er einfach nicht zur Schule gehen wollte, weil er Angst hatte.

Ich legte mich also auch heute zu Jimin hin, knuddelte ihn durch, küsste ihm sein Gesicht und strich ihm vorsichtig über den Bauch. "Wie geht es dir?" Er schüttelte stumm den Kopf. "Ich bin müde." Müde also. "Schon wieder schlecht geträumt?" Ein leichtes Nicken brachte mir die Bestätigung, die ich nicht haben wollte. Wenn es Jiminie nicht gut ging, dann konnte ich auch nicht glücklich sein. Mir war es wirklich ein Rätsel, welche Träume Jimin plagten, aber wenn ich nachfragte, dann antwortete er mir entweder nicht, oder er sagte mir, er wolle nicht darüber reden. 

"Dann gehe ich in die Schule und bald bin ich wieder da.", versprach ich ihm, strich ihm ein paar seiner langen Strähnen zurück. Seine Haare waren wirklich länger und dichter geworden. Ich knuffte seine Wange etwas. "Willst du dir die Haare nicht irgendwie wieder schneiden?" Mich störte es nicht, aber vielleicht ja Jimin. "Ne." Nein? "Wieso nicht?" Er versteckte sich etwas mehr unter seiner Bettdecke. "Vielleicht sehe ich mit langen Haaren weiblicher aus." Weiblicher? Wieso wollte er denn das? "Oh... Okay, wenn du meinst..." Ich hatte das Gefühl, ich sollte nicht länger darauf rumreiten. 

-

Die Schule war wirklich einsam ohne Jimin. Es fing schon damit an, dass ich alleine mit dem Bus fahren musste. Irgendwie gefiel mir das Laufen mehr, aber ohne Jimin war das nicht dasselbe. Und dann setzte ich mich in meine Klasse und wusste nicht, was ich machen sollte. Ich vermisste Taehyung und Hoseok, aber irgendwie waren die beiden immer noch sauer auf mich. "Hey, Yoongi." Ich blickte erschrocken auf. "H-Hi." Wieso redete man wieder mit mir? 

Taehyung setzte sich lächelnd neben mich. "Wie geht es Jimin? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen." Jimin? "Äh... Er ist zu Hause." Jimin war einfach ohne mich zu Hause. Aber vielleicht wollte ich so viel Zeit mit ihm verbringen, wie möglich? Wieso ließ ich ihn dann alleine in seinem Bett? "Oh. Das ist aber nicht wegen den Büchern, oder?" Bücher? Welche Bücher denn? Taehyung lachte nervös auf. "Naja... Bei der Bücherabgabe hat er einen Stapel zum Tragen bekommen." Was? "Ganz alleine!?" Vielleicht sind seine Rückenschmerzen deswegen schlimmer geworden. Was hatte ich ihm gesagt?

Ich hatte so eine Wut auf ihn. Ich hatte ihm gesagt, dass er nicht mehr schwer tragen durfte! Hab ich? Ja, natürlich! "Ich habe ihm dann die Bücher abgenommen, aber er sah irgendwie nicht so gut aus." Natürlich nicht. "Aber es ist doch deswegen nichts passiert, oder?", fragte er weiter nach. Ich schüttelte seufzend den Kopf. Selbst wenn, mir hatte er nichts gesagt. "Also... Können wir nach der Schule mal miteinander reden, Yoongi?" Jetzt hatte ich Angst. 

Und ehrlich habe ich auch geglaubt, dass er alleine mit mir reden wollte, aber da standen plötzlich beide. Taehyung und Hoseok. Oh. Wollten sie mich jetzt zusammenschlagen, denn dann war das ganze ziemlich ungerecht. "Wir wollten uns bei dir entschuldigen, Yoongi.", fing Taehyung an. Eine Entschuldigung? Gott, zum Glück. "Ja... Es war irgendwie blöd von uns sauer auf euch beide gewesen zu sein." Ja, das war es. "Weil... Ihr hatten gute Gründe es nicht gesagt zu haben und... und wir hatten irgendwie gar kein Verständnis und das tut uns echt leid." 

Sie hatten sich ehrlich bei mir entschuldigt... "Schon gut. Tut mir auch leid, dass ich es euch nicht sagen konnte." Und jetzt hatte ich mich auch bei ihnen entschuldigt. Und verdammt. Ich hatte sie so sehr vermisst. "Gruppenumarmung?" Ich fiel den beiden in die Arme, seufzte auf. Ja, ich hatte sie wirklich vermisst. "Ist jetzt alles wieder gut?", fragte ich nach. Sie nickten beide. "Eigentlich wollten wir uns auch bei Jimin entschuldigen, aber er ist nicht da." Und da musste ich sie auch irgendwie enttäuschen. "Er wird die Woche auch nicht mehr kommen." 

Und alleine - ohne Jimin - bei Taehyung zu Hause zu sitzen, ließ mich schlecht fühlen. Ich hatte Jimin zwar geschrieben, dass ich zu Taehyung gehe und ich habe ihn auch gefragt, ob er mit will, aber seine Antwort war irgendwie eindeutig. 'Gehe alleine und komme später zu mir.' 

"Also zuerst hast du uns gar nicht erzählt, dass ihr mittlerweile endlich miteinander geschlafen habt.", lachte Hoseok auf. Ach das... Das war irgendwie auch schon Ewigkeiten her. Es war einfach das Problem, dass ich nicht mehr an ihn rankam. Es war wirklich schon ein bisschen frustrierend. Vielleicht wollte ich ihm dann doch wieder näher kommen? Sex war schön... Der mit Jimin war immer sehr schön und ich vermisste das... 

"Wieso kommt Jimin eigentlich nicht mehr?" Ich weiß es auch nicht! "Er-" Wie viel durfte ich eigentlich sagen? Sollte ich das nicht erst mit Jimin abklären? Sonst wird er mir gleich wieder richtig sauer. "Er hat ziemliche Rückenschmerzen..." Aber mittlerweile war ich mir gar nicht mehr so sicher, dass es wirklich nur Rückenschmerzen waren, die ihn ans Bett fesselten. 

Ich kannte meinen Jiminie. Gut, vielleicht hatte ich ihn vor der Schwangerschaft besser gekannt, aber so viel geändert hatte sich bestimmt nicht. Ich glaubte nicht mehr, dass er nur wegen den Schmerzen nicht mehr in die Schule gehen wollte. "Oh, das wussten wir nicht.", sagte Hoseok leise. Irgendwie hatte ich es geschafft, die Stimmung wieder komplett zu zerstören. Sehr gut, Yoongi. Du hast dich seit Wochen endlich mal wieder mit deinen besten Freunden vertragen und dann ziehst du die Stimmung einfach wieder runter. 

"Darf ich ehrlich sein?" Wenn ja, dann würde mir eine unendliche Last von den Schultern abfallen. Beide nickten leicht, dann lehnte ich mich auf dem Sofa zurück, seufzte schwer auf. "Ich glaube nicht, dass es Jimin gut geht. Ich weiß einfach nicht, was ich mit ihm machen soll." Denn ich will doch, dass er sich selbst akzeptiert. Ich will, dass er es genießt unserem Kind ein Leben zu schenken. Ich will, dass er trotz der Schmerzen Lust hat etwas zu machen. Und vor allem will ich, dass er endlich wieder so glücklich ist, wie früher. 

"Vielleicht solltest du ihn mal wieder auf ein echtes Date ausführen.", überlegte Taehyung laut. Ein echtes Date? Die Zeit hatten wir eigentlich schon hinter uns. Wir gingen tatsächlich sehr selten mehr auf echte Dates, aber vielleicht... "So mit einem Sparziergang oder einem Essen im Restaurant. Ich glaube, dass es ihn freuen wird." Hoffentlich wird es ihn freuen. Aber irgendwie war das nicht ganz dasselbe. "Nein, ich glaube, sowas braucht er zur Zeit nicht." Er bräuchte etwas, dass viel tiefer ging. Etwas, was ihn wirklich, wirklich von Grund auf positiv stimmte. 

Ich würde ja sagen, ganz viel Liebe. Aber wie deutlich musste ich noch werden? Ich sagte ihm, dass ich ihn liebte. Ich küsste ihn, ich kümmerte mich auch gut um ihn, ich machte ihm essen, gab ihm Massagen... "Aber erzähl mal! Wie ist es so, keine Jungfrau mehr zu sein? Vor allem! Wann war euer erstes Mal und wie hast du das gemacht?" Ich lachte leise auf. Natürlich wollten sie das wissen. "Ohne zu viel zu sagen, aber es war sehr spontan." Vielleicht hatte ich deswegen nicht ganz an die Kondome gedacht...

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now