Lwo 9 [1]

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"Guten Morgen, Yoongi." Ich küsste meinem liebsten und allerliebsten Schatz auf seine Wangen, strich ihm seine Haare ordentlicher. "W-Was?" Aber die gute Laune habe ich mir nur für ihn zusammengekratzt. Ich lachte auf, schmiss mich in seine Arme, spürte den warmen Körper unter mir. 

Ich habe Angst vor der Schule, bitte hilf mir. 

Ich lachte leise auf, strampelte mich mit unter Yoongis Decke und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. "Jaemin hab ich frisch gemacht und ich habe ihn gefüttert und jetzt sitzt er in seiner Schaukel.", flüsterte ich leise, fuhr Yoongi über den Bauch nach unten, rüber zu der Hüfte, die Seite hoch und wieder zum Bauch. Das immer wieder. Gott, er hatte so einen wunderschönen flachen Bauch. Da wurde ich ganz neidisch. 

Keine Dehnungsstreifen, keine schlaffe Haut, keine Narbe. 

"Was? Wann bist du denn aufgestanden?" Ich? Ich hatte doch in meinem eigenen Leben gar kein Mitspracherecht mehr. "Also, Monsterchen ist um halb sechs aufgewacht, dann habe ich ihn gefüttert und weil er nicht mehr schlafen wollte, sind wir beide auf." Ich war sowieso viel zu komisch drauf wegen der Schule, als das ich hätte schlafen gehen können.

Ich muss heute zum ersten Mal wieder in die Schule gehen und das wird schlimm. Es wird schlimm, weil ich doch die letzten Monate nur zu Hause saß und jetzt muss ich plötzlich wieder unter Menschen gehen. Was soll ich denen denn sagen? 

Ja, also... Mit meinem Kind bin ich überfordert und ich bekomme so gut wie gar nichts hin, aber das ist schon okay? 

Nein, das war nicht okay. Wieso sah es so einfach aus, wenn sich andere um ihr Kind kümmerten und dann will ich für meines da sein und es klappte nichts? Es klappte bei mir so gar nichts und ich glaube, es liegt ganz alleine an mir. Gott... bekam ich gerade Stressbauchschmerzen. 

Ich bekam einen Kuss von Yoongi auf meine Stirn, dann drückte er mich fest an sich. "Das wird schon alles nicht so schlimm werden." Aber vielleicht wird alles auch noch viel schlimmer, als ich es mir eigentlich vorstellen konnte. Yoongi wusste nicht, wie schwer es für mich war mit diesem Körper, zu dieser Zeit, mit diesen Menschen zusammen zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass mich niemand so wirklich verstand. 

"Ich gehe dir Frühstück machen, Yoongi." Wenigstens das konnte ich ja noch machen. Ich stand aus den warmen Armen auf, kletterte über Yoongi drüber und schlürfte dann zurück in die Küche. Und was sollte ich in der Schule machen? Ich konnte gar nichts mehr. Ich hätte viel besser Hausaufgaben machen sollen, aber ich hatte das nicht getan. Wenn mich die Lehrer heute etwas fragen sollten, dann hätte ich keine Antwort darauf. Ich wüsste nicht, was sie von mir wollten.

-

Das Kind war angezogen und das Kind war gefüttert und nochmal frisch gewickelt. Er war süß und er sah gut aus. Yoongi war auch fertig und ich war es auch, wenn ich doch nur zufriedener mit mir sein könnte. Aber mein Körper sah jetzt irgendwie überhaupt nicht gut aus. Sollte ich so wieder in die Schule gehen? 

Ich sah aus, als hätte ich mächtig, mächtig zu viel gegessen. Mein Bauch sah komisch aus, selbst unter der Kleidung. Mein Gesicht war irgendwie zu dick und meine Beine auch. Gott, wie konnte Yoongi mich jetzt noch anschauen und dann sagen, dass ihn das alles nicht störte? Ich fühlte mich komisch, als ich Jaemins Sachen in meinen Rucksack packte und fertig angezogen mit ihm dann die Treppen runterging. 

"Wir werden einen tollen Tag haben, nicht?", küsste ich ihm die Stirn, zog die Mütze runter und die Kapuze auf. Meinem Baby durfte auf gar keinen Fall zu kalt werden. Wir hatten es immerhin Mitte Januar. Und weil wir Mama ihr Auto zurückbringen mussten, gingen wir heute mit Kinderwagen. 

"Wohin willst du Jimin?", stoppte mich Yoongi verwirrt. Was? Wohin sollte ich denn wollen? "Zu Mama. Jaemin abgeben." Wir mussten in die Schule, falls er es nicht verstanden hatte. Und mein Freund sah mich an, als würde er mir etwas ganz schlimmes sagen müssen. "Raste jetzt bloß nicht aus, okay?" Yoongi hob auch so die Hände, als würde ich gleich wirklich ausrasten. "Was ist?" 

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now