SSW 25 [1]

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"Hallo, Jimin. Gut siehst du aus." Ja, sicherlich sah ich nicht gut aus. Ich vermied es aufzustehen, reichte meinem Arzt so die Hand. "Wo hast du denn den Vater gelassen?" Er war nicht da. Es war eine pure Enttäuschung.

"Er hatte heute leider keine Zeit." Obwohl er so sehr wollte, wurde er von seiner Mutter nach Hause gerufen und das bedeutete, dass er irgendetwas ganz wichtiges vergessen hatte und das bedeutete einen Streit und deswegen würde er heute vielleicht gar nicht mehr zu mir kommen. 

"Dann schaffen wir das auch alleine, oder?" Ich lächelte leicht. Vielleicht war das besser so heute. "Willst du einen Ultraschall machen?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, nicht unbedingt." Ich musste das Baby nicht unbedingt sehen. Ich spürte es so oder so. "Ich... wollte mal etwas fragen." Es war besser, wenn ich heute alleine hier war. 

"Oh, nur zu." Okay und auf drei. "Denken Sie, es wird eine Fehlgeburt?" Denn das wollte ich doch auf gar keinen Fall mehr. Ja, ich wollte ihn die ersten Wochen raushaben, aber da hatte ich sein Herz noch nicht so lange schlagen gehört. Da hatte er noch kein Geschlecht und keine süßen, kleinen Händchen und auch keine winzigen Füßchen. "Jimin..." Mein Arzt seufzte auf. Ich weiß, aber... "Du musst dir wirklich keine Gedanken machen. Bei dir verläuft alles super. Und in 12 Wochen entbinden wir dann schon." Ja, aber... Zuerst müssen wir es durch diese 12 Wochen schaffen.

Ich war ein Junge und ich sollte nicht schwanger sein. Und jetzt war ich es trotzdem. Die ganzen neuen Hormone taten mir nicht so gut, wie sie vielleicht sollten. Das war so schlimm für meinen ganzen Körper, wieso war es dann nicht fürs Baby auch schlimm? Was, wenn er überhaupt nicht mehr durch diese Wochen kam? Ihm wird der Platz ausgehen oder ich werde etwas falsch machen. Absichtlich oder auch nicht. "Hast du schon eine Klinik, in die du gerne gehen willst?" Ach, ich hatte davon doch keine Ahnung. "Hast du überhaupt schon eine Hebamme?" Nein und die wollte ich auch nicht. "Ich... mache das alleine." 

Noch jemanden in mein Leben zu lassen, den ich nicht einmal kannte, wird so schwer. 

Wie? Ein Junge?
Ja.
Was macht denn ein Junge hier?
Ich bin schwanger...
Wie widerlich. Selbst für mich.

"Dann werde ich meine Fachkenntnisse wohl auffrischen müssen." Ich machte allen nur noch mehr Arbeit. "Wie geht es dir sonst so?" Mein "Frauen"-Arzt stand auf und kam sogar zu mir. "Yoongi ist wirklich eine große Hilfe, deswegen... denke ich, ganz gut." Ohne Yoongi wäre das alles eine vollkomme Katastrophe. Ich würde immer noch den ganzen Tag im Bett weinen. "Hm... verstehe. Spürst du deinen Kleinen denn schon? Komm mal auf die Liege. Ich guck mal schnell beim Kleinen." 

Ich setzte mich schwerfällig auf die Liege. "Ja, gestern zum ersten Mal so richtig stark." Dr. Kim lächelte mich ganz breit an. "Dann hast du bestimmt einen kleinen Sportler." Na super. "Deine letzten Werte sahen sehr gut aus. Alles im Normalbereich. Ich will dich morgen aber noch auf Schwangerschaftsdiabetes überprüfen. Kommst du morgen früh ohne Frühstück zu mir?" Was? Ich kann wegen dir Monsterchen Diabetes bekommen? Bloß nicht, hörst du!? "So, sieht alles gut aus. Wie sieht es mit Schmerzen aus?" 

-

"Ich soll mehr mit dir reden, hat man mir gesagt. Das tut dir gut, hat Seokjin gesagt.", murrte ich vor meiner Haustür. "Was soll ich dir denn sagen?" 

"Was murmelst du denn da?" Erschrocken, aber erfreut, drehte ich mich zu Yoongi um. Er war ja doch noch da! Ja!! Ich sah ihn auch schnell, neben sich hatte er heute seinen besten Freund. Das war mir irgendwie auch egal. Ich ließ den Schlüssel stecken, umarmte Yoongi ganz schnell. Du weißt gar nicht, wie blöd ich mich fühlte! "Nichts. Aber ich dachte, du kommst heute nicht mehr." Dabei wohnte Yoongi quasi die letzte Woche schon hier. "Oh. Willst du nicht, dass ich heute bei dir übernachte?" Wie konnte er so etwas denn überhaupt denken? 

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now