SSW 8 [2]

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Das Laufen in die Schule ließ mich zwar besser fühlen in Hinsicht der Übelkeit und doch war ich wieder einmal einfach nur aus der Puste. Der schreckliche Tag konnte also beginnen.
Der Tag, in dem ich einfach nur versuchte alles einzuhalten, damit ich nicht auf die Toilette musste.
Der Tag, den ich wieder die ganzen Pausen alleine und vor allem mega einsam verbrachte.

"Uh, da kommt er ja." Ich blieb ängstlich in der Tür des Klassenzimmers stehen. War ich etwa gemeint? Und ich hatte so eine Panik, dass man mir da etwas ansehen konnte, dass ich mir mein Shirt über meinen Bauch zog. Was war denn? "Stimmt das, dass zwischen dir und Yoongi Schluss ist?" Was? Es ließ mir mein Herz so schwer werden. Wer hatte das gesagt? Yoongi etwa? "N-nein." Ich lief nervös auf meinen Platz, setzte mich dann auf meinen Stuhl und versuchte mir nicht alles zu sehr zu Herzen zu nehmen.

"Yoongi wurde draußen mit einem Mädchen gesehen."
Aha.
"Und ihr beiden redet in der Schule plötzlich so wenig miteinander."
Ja...
"Wundert uns nicht, wieso die schwule Beziehung nicht geklappt hat."
Wieso sollte sie nicht klappen? Zwischen mir und Yoongi... war alles gut. Schön. Es war zur Zeit schwer, aber...
"Vielleicht sollte ich mein Glück bei Yoongi versuchen. Heiß ist es ja schon und anscheinend ist er ja jetzt zum Glück hetero."
Er war aber noch mit mir zusammen!
"Gott, Yoongi sieht so gut aus. Ich würde sofort mit ihm ausgehen."

Sie machten mich so wütend. Sie konnten das doch nicht einfach ernst meinen! Ich liebte Yoongi und er liebte mich! "Wir haben aber nicht Schluss gemacht!" Du kleines Monster. Wegen dir habe ich schon die ganzen Wochen lang Stimmungsschwankungen! "Oh, Jimin kann also auch laut werden?" Und das ganze Gelächter und die fiesen weiteren Kommentare konnte ich nicht mehr hören. Ich... "Vielleicht wollten die beiden zusammen ficken und dann haben sie festgestellt, dass das ja bei ihnen so schwer geht." Das stimmte nicht! Ich versuchte die Tränen zu verdrängen, rannte stattdessen aus dem Klassenzimmer raus und eigentlich in die Toilette rein. Und wen traf ich schon auf dem Gang? Yoongi. Na danke.

Er mit einem Mädchen. Wollte er etwa das? Dann konnte ich es ihm auch gerne geben! Eine passende Gebärmutter mit seinem Kind drinnen gab es da nämlich sehr wohl! "Jimin?" Nein, echt nicht. Ich konnte das nicht. Ich wischte mir eilig die ersten Tränen weg, stürmte zurück und durch die ganzen Schüler zu einer anderen Toilette. Yoongi wollte mich nicht mehr! Die nächste Stunde schwänzte ich liebend gerne, denn das war die Stunde mit Yoongi zusammen und ich wollte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr neben ihm sitzen. Deswegen saß ich so lange weinend auf dem Klo, bis ich genug hatte und zur Pause ganz kurz meine Sachen holen ging, um dann nach Hause zu kommen. Schule war scheiße. Schon immer und ohne Yoongi ist es plötzlich die Hölle.

-

"Ich finde es überhaupt nicht okay, wenn du einfach gehst!" Ich hörte mir stumm das Geschimpfe meiner Mutter an. Aber ich war auch selbst Schuld, wenn ich einfach noch vor der ersten Stunde ging. Dann stand ich ohne Worte auf, um auf die Toilette zu gehen. Ich hatte ein Kind und so... "Jimin! Du wirst heute trotzdem mit Yoongi reden!" Ja, danke. Aber mein Tag war schon jetzt im Eimer. Lasst diesen Tag zum schlimmsten der ganzen Woche werden. Ach was! Des ganzen Monats und Jahres!

Meine Mutter ließ Yoongi rein, das konnte ich hören. Dabei wollte ich das jetzt wirklich nicht. Ich wollte ihn sehen, ja... Ich vermisste ihn so sehr, ja...
Aber ich konnte das nicht. Er hasste mich. Er hasste mich schon jetzt so sehr und ich muss damit klar kommen. Ich werde meine Liebe des Lebens einfach verlieren, wegen... unserem Kind. Wie bitter ist das denn? Ich stellte die Tasse in die Spüle, sah nicht nach hinten. Ich sah stumm auf das hellrosa Heftchen. Ein Mutterpass.

"Ich werde jetzt einkaufen gehen und ihr werdet miteinander reden. Wenn ihr nicht zu zweit reden wollt, dann komme ich und wir reden zu dritt!" Diese Drohung machte mir nicht einmal Angst. Denn die ist aufgebraucht.
Yoongi wird mich verlassen.
Yoongi wird mich ekelhaft finden.
Er wird mich niemals wieder lieben und dabei ist es auch seine Schuld. Ich legte meine Hand wieder an meinen Bauch, atmete tief durch. Er war auch an dir Schuld, kleines Monster.

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now