SSW 29 [1]

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Jimin Pov:

Der erste Schultag im letzten Schuljahr und verdammt hatte ich Angst davor. Das frühe Aufstehen war gar kein Problem. Ich schlief nur noch selten wirklich durch. Das Problem war doch eher, dass ich nicht zwischen den hunderten Schülern sitzen wollte. Nicht, wenn ich solche Rückenschmerzen hatte und auch nicht, wenn ich Sodbrennen vom Frühstück bekomme. 

Dementsprechend motiviert machte ich mich für die Schule fertig. Zum Glück hatte mir meine Mutter eine kleine Notfrisur verpasst, denn jetzt sah ich nicht mehr so aus, als wüsste ich nicht, was ein Frisör war. Nein, das wusste ich. Ich kämmte mir die dunklen Haare durch, zog mir die neue Jeans an, die Mama mir besorgt hatte. Gott, was würde ich nur ohne meine Mutter machen? 

"Jimin! Du hast noch eine halbe Stunde, dann fährt dein Bus!" Ja, sicher werde ich mit dem Bus fahren. Aber ehrlich gesagt hatte ich ja quasi keine andere Wahl. Ich konnte nicht mehr den langen Weg zur Schule laufen. Wie stellte ich mir das denn vor? Jetzt hatte ich nämlich fünfzehn Kilo mehr auf mir und ehrlich sah man mir das auch an. Vielleicht sollte ich aufhören so viel Nutella zu essen. Oder ich sollte mal ehrlich mehr Sport machen. Aber wie stellte ich mir das vor mit der großen Kugel vor? 

Das Frühstück war schnell verdrückt. Mama passte auf, dass ich nicht zu viel aß. Jetzt hieß es für mich alle paar Stunden etwas kleines zu essen, anstatt die vier großen Mahlzeiten. Denn scheiße, war Sodbrennen ätzend. "Kommst du alleine nach Hause?", fragte mich meine Mutter, küsste mich auf die Wange. Ich nickte schnell, dabei hatte ich einen ganz großen Knoten in meinem Bauch. Ich will nicht in die Schule! Nicht, wenn ich im 8. und somit vorletzten Monat schwanger war. 

Mama ging noch vor mir aus dem Haus, als ich mir Essen einpackte. "Schau dir das doch mal an, Monsterchen! Wieso muss ich eigentlich noch zur Schule? Sollte ich nicht viel lieber zu Hause sitzen?" Ich erwartete natürlich keine Antwort und dann bekam ich aber einen Tritt und darauf folgte wieder Schluckauf. Ich wusste nicht, dass das Monsterchen Schluckauf bekommen konnte. Es war sehr süß am Anfang und dann hatte er gefühlt alle zwei Stunden so etwas, wo mein Bauch von innen zusammenzuckte und das ging vielleicht so fünf Minuten lang. Hatte ich aber Pech und wollte mich das Monster nerven, dann zuckte es auch mal zwanzig Minuten. "Ich dich auch.", murmelte ich, strich mir kurz einmal drüber und machte mich dann auf den Weg.

Yoongi wartete an der Bushaltestelle auf mich, so wie ich es ihm aufgetragen hatte. Er konnte ja auch mal zuhören. Ich seufzte auf, als ich auch noch die anderen vielen Schüler sah. Nein, ich hasste Menschen. Yoongi nahm mich in die Arme, dann richtete ich mir meine Sonnenbrille. Schaut mich nicht an, es gibt nichts zu sehen. Aber das war irgendwie anders. Ich konnte meinen Bauch nicht verstecken, so wie ich es die ersten paar Monate gemacht hatte. Ich wünschte mir die Zeit der kleinen Wölbung am Unterbauch zurück. 

Damals, als ich mich auch noch selbst runterbücken konnte. Aber jetzt zog ich mir so halb im Sterben die Schuhe an. 

"Du hast so hübsche Haare heute." Yoongi fuhr mir oft drüber, bis ich das Gefühl hatte, dass er alles zerstört hatte. Danke. Aber ich war ihm so dankbar, dass er bei mir war. Yoongi! Ich liebe dich. Bitte, verlasse mich nicht. Ich nahm mir seine Hand, ließ den Kopf hängen und seufzte noch einmal tief. Mein Rücken brachte mich auch halb um. "Bist du schon aufgeregt, Jiminie?", fragte er. Nein, ich war nicht aufgeregt. Ich hatte Angst vor der Schule. Ich bin ein Junge und ich bin schwanger und jetzt? Jetzt war ich aber so was von ein Freak. Aufgeregt war definitiv das falsche Wort. 

Yoongi hatte mir zwar den Rucksack abgenommen, aber irgendwie half das im überfüllten Bus so gar nicht. Ich wurde von Yoongi halb mit gehalten und er schirmte mich auch sehr gut von den anderen ab, aber drückte er mir auch ziemlich auf den Bauch. Nicht er an sich, aber wohl so alle. Tut mir leid, dass ich da plötzlich eine dicke Kugel hatte! Rutschen kann ich nicht und den Bauch einziehen schon gar nicht. 

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now