SSW 20 [1]

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Jimin Pov:

"Es reicht mir Jimin! Wirklich jetzt! Was denkst du, wie lange du zu Hause bleiben kannst?" Für immer, aber das war wohl nicht so. "Ich..." kann nicht in die Schule! Nein, das kann ich nicht! Ich hatte solche Angst davor. Alle wussten jetzt davon! Alle!! "Du hast noch drei Wochen Schule! Weißt du, wie viele Lehrer von dir vielleicht noch eine Note brauchen?"

Nein, aber! Bevor ich noch etwas sagen konnte, klingelte es unten an der Haustür. "Schau mal, was Yoongi jeden Tag für dich macht! Du hast richtig viel Glück mit ihm und dann machst du ihn so traurig, indem du dich nur zu Hause versteckst." Ich machte ihn traurig? Er sah immer so glücklich aus, wenn er bei mir war! "Jetzt gehe ihm aufmachen und schenk ihm dem dicksten Kuss, den er jemals von dir bekommen hat!" Was? "Aber-"
"Geh jetzt!"

Ich wurde die Treppen runtergescheucht, dann spürte ich die Hand meiner Mutter in meinem Nacken. "Einen sehr dicken, liebevollen Kuss!", flüsterte sie teilweise aggressiv und ging dann in die Küche. Ich hatte Angst vor meiner Mutter, deswegen öffnete ich für Yoongi die Haustür und zog ihn an mich ran. Hilfe.

Meine Lippen drückten sich an seine, dann legte ich ihm meine Hand in den Nacken und zog ihn viel, viel näher. Ich spürte es, wie überrascht er mir in den Mund aufkeuchte, spürte seine Zähne an meinen. Ich spürte seine Lippen viel zu fest und kurz dachte ich, er würde mich wegschubsen und dann gehen. Der ekelhafte Junge, weil er schwanger ist, küsste mich! Aber er legte mir eine Hand auf meine Hüften, drückte sich zurück gegen mich und fing an seine Lippen auch zu bewegen. Das war ein wirklich dicker Kuss...

"W-wow. Dir auch einen guten Morgen." Das war im Nachhinein peinlich, denn jetzt tat mir mein Mund weh und Yoongis war irgendwie rot. Tut mir leid... Mama hat mich gezwungen! Echt jetzt. Seine Augen waren so sanft, als er mich musterte. "Willst du heute zur Schule?" Nein. "Ja! Jimin geht heute wieder in die Schule!!" Nein! Sie zwingt mich! Sie zwingt mich!!

Beim Umziehen machte ich extra langsam, sah mich viel zu lange im Schrank um. Jetzt, wo ich aussortiert hatte, fiel mir auf, wie wenig Kleidung ich hatte und wie wenig mir noch über meinen dicken Bauch passte. Ich sah wirklich so aus, als hätte ich eine kleine Melonen in mir und am liebsten hätte ich die Tage zurück, in denen ich mich über die kleine Wölbung geärgert habe. "Jimin? Es wird heute sehr heiß." Ja und ich werde nicht in meinen kühlen Zuhause sitzen.

Beklemmt zuckte ich mit den Schultern. "Schau mal... Ich habe auch nur eine kurze Hose an." Aber seine Beine waren schön und seine Beinhaare waren nicht blöd und bei mir... Er hatte keine plötzliche Cellulite und dicke Beine. "Ja..." Ich würde allen noch einen Grund mehr geben über mich zu reden. War das aber nicht gut? Sie würden über meine dicken Beine reden und nicht über meinen dicken Bauch... Oder? 

Yoongi seufzte schwer auf, nahm mich an die Hand und zog mich zurück zum Bett. "Schau mal, Jimin... Was ist denn das schlimmste, was du hören kannst?"

Dass ich hässlich bin. Dass ich Yoongi nicht verdient hatte. Dass ich abartig bin. Dass ich fett bin. Dass ich nichts kann. Dass ich verrecken sollte, anstatt in diesem Körper weiterzuleben. Dass ich keine Freunde habe, weil mich niemand mag. Dass ich dumm bin. Dass ich kein Junge und auch kein Mädchen bin. Dass ich eine Missgeburt bin. 

Ich zuckte wieder nur schwer mit den Schultern. Da gab es doch so viel. "Vergiss das alles." Vergessen? "Du wirst diese Menschen nach dem einen Jahr sowieso nie wieder sehen. In einem Jahr haben wir beide unseren Abschluss und dann wirst du diese Menschen doch nie wieder sehen, oder?" Nein, aber... Ich werde sie das ganze Jahr noch sehen müssen. Ich werde immer bei ihnen in der Klasse sein und das wird die Hölle. "Schließ die Augen. Schließ sie ganz fest." Das war doch albern. Yoongi strich mir über den Handrücken, dann hatte ich also keine andere Wahl. 

Seine Lippen kitzelten meine, dann küsste ich ihn vorsichtig zurück. "Wer ist bei dir?" Yoongi... Aber das konnte ich doch nicht einfach sagen. "D-du." Aber er war eben bei mir. Yoongis Lachen machte alles noch viel schlimmer. Hätte ich bloß nichts gesagt. "Ich bin da, Jimin. Und nicht diese Leute in der Schule. Ich werde immer bei dir bleiben und ich will, dass du ein glückliches Leben hast. Ein Leben mit mir und unserem Baby." Unserem Baby... Wenn Yoongi ihn überhaupt noch wollte. "Ich will, dass du in die Welt rausgehst und deinen kleinen Bauch rausstreckst und allen sagst, wie sehr du dich auf deine baldige Familie freust." 

So viele Sachen waren in diesem Satz falsch.

"Ich... habe aber keinen kleinen Bauch und rausstecken werde ich ihn auch nicht." Ich war nicht vollkommen bescheuert. Sein Lachen klang irgendwie schön. "Dann verstecke ihn nicht unnötig." Aber... "Ich weiß nicht, Yoongi..." Ich öffnete meine Augen wieder, schmollte ihn etwas an. "Ich habe die Sachen in der Schule schon gehört und ich kann ehrlich sagen, nach dem dritten Tag juckt dich das auch nicht mehr." Doch bestimmt... "Was sagen sie denn?" Er lächelte leicht, etwas entschuldigend. "Dumme Sachen. Wirklich dumme Sachen, die man sich nicht merken sollte. Über uns. Nicht nur über dich." Also hatte ich da einfach Yoongi mit reingezogen? Es tut mir so leid! Es tut mir so wahnsinnig leid. 

"Ich mag es nicht, dass es jetzt alle wissen.", gab ich leise zu, strich ihm seine Finger entlang. "Wieso nicht? Du hast da etwas richtig besonderes." Ja, sicher. "Alle wissen, dass wir miteinander geschlafen haben. Und ich will nicht, dass jemand darüber redet." Weil... weil... Er legte seinen Arm um mich, strich mir über die Seite. "Weil das etwas schönes war und ich will nicht, dass man darüber schlecht redet." Weil das ein Moment zwischen Yoongi und mir war. Ein Moment zwischen uns und jetzt... Jetzt wird er mir nie wieder so nah sein wollen. 

"Du bist süß, aber ehrlich. Davor haben schon alle darüber geredet." Was? "Taehyung zum Beispiel und dann hat immer noch Hoseok mitgemacht und Taemin und dann haben auch immer die Mädchen angefangen." Wieso wusste ich davon nichts? "Was hast du gesagt?" Yoongi kicherte leise, stand langsam auf. "Nichts. Hab schön meine Klappe gehalten. Und wenn es einer deiner Sorgen ist, dann habe ich sie dir jetzt offiziell genommen." Sehr witzig. 

"Ziehe die Shorts an, setze dich in die Klasse und denk nur an uns, okay?" An... uns? "An mich und unseren kleinen Jungen. Denn wir werden immer bei dir sein und nicht diese Kinder in deiner Klasse, die noch nie das Wort Liebe richtig verstanden haben." Liebe. Ich liebe dich, Yoongi. Und... und dich Monsterchen... dich hasse ich nicht. "Denn wir beide haben uns, okay?" Ich hatte Yoongi und er hatte mich... Weil wir uns wirklich vom ganzen Herzen liebten. Wir werden für immer zusammen sein. Er legte mir seine Hand auf den Bauch, strich mir mit Kreisen die kleine Kugel entlang. "Außerdem ist dein Bäuchlein total süß."

Ja, total süß! Am Arsch war das süß! 

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now