Pregnancy || Yoonmin

SSW 10 [2]

Jimin Pov:

Was mache ich hier eigentlich nur? Ich sollte gar nicht hier sein. Ich sollte hier nicht sitzen und warten, bis ich mich umziehen gehen darf. Ich sollte nicht in diesem Raum mit den vielen Frauen sitzen, die auch gerade dabei waren, ihr Kind einfach aufzugeben. Wieso tue ich das? Wieso ich? Für Yoongi. Ich mache das für ihn, für uns. Für...

Ein Kugelschreiber klickte herum. Da musste jemand wohl etwas ausfüllen. Ich musste das auch machen. Und dann habe ich mich genau einen Raum weiter hingesetzt und mit der Beratung gesprochen. Ich habe mir alles angehört und ich habe alles erklärt. Ich bin ein Junge und das erst siebzehn. Es gibt für mich keine Möglichkeit das Kind zu behalten. Und Mama hatte darauf unterschrieben. Sie wird bald ihren Sohn haben. Einen echten Sohn. Den guten Jimin.

Aber das war das beste so. Denn ich wollte das Kind bestimmt nicht, wenn Yoongi es nicht wollte und er wollte das nicht. Er hatte mich schon in der 10. Schwangerschaftswoche einfach alleine gelassen. Er war seit alles angefangen hatte nicht einmal für das Kind da. Ich kann damit nicht leben und deswegen muss es weg.

"Park Jimin?" Es tut mir leid, kleines Monster. Es tut mir so unendlich leid, aber ich kann dich nicht behalten. Ich kann es einfach nicht und das weißt du genauso wie ich. Das weiß jeder ganz genau. Es tut mir so leid, kleines Monsterchen. Es muss sein. Ich wollte dich nämlich schon immer einfach loshaben. Du gehörst nicht zu mir, denn ich bin ein Junge...

"Bei Ihnen haben wir da einen besonderen Fall." Ja... und ich wollte nichts besonderes sein. Ich wollte einfach nur ganz normal sein. "Wir werden Ihnen die Bauchdecke aufschneiden und dann den ganzen Uterus entfernen, richtig? Ihre Mutter hat dazu unterschrieben." Ich nickte schnell, nahm den Stift zitternd in die Hand. "Sie müssen hier unterschreiben, dass sie das auch wirklich von sich aus wollen." Ja, ich will das... Machte mich das jetzt zu einem schlechten Menschen? Verdammt ja. Weil ich so egoistisch bin. Ich bin schrecklich. "Und Sie können jederzeit ihr Meinung noch ändern. Sie werden keine Vollnarkose bekommen, werden also die ganze Zeit wach sein." Das wird schrecklich und ich habe es verdient. Ich könnte es also noch rechtzeitig abbrechen...

"Dann können Sie sich die Kleidung ausziehen, wir geben Ihnen eine Nachthemd." Umziehen... Mein Herz wurde mir nur noch schwerer. Je mehr ich von meiner Kleidung hinter dem Umhang verlor, desto schwerer wurde es. Nur deine Selbstsucht ist der Grund, wieso du ein unschuldiges kleines Leben beenden willst. Es versuchte nur in dir drin zu wachsen und somit zu überleben und dich interessiert das nicht! Ja... und damit hatte mein Gewissen Recht. Ich bin einfach nur scheiße. Und so jemanden wollte man nicht haben, wenn man ein Kind ist. Ich kann das einfach nicht.

"Deine Sachen kannst du hier in die Kiste legen. Das legen wir gleich zusammen an dein Bett für die nächsten zwei Tage." Zwei Tage und alles wird dann wieder wie früher sein. Dann kann ich wieder voll und ganz von Yoongi geliebt werden. Ich werde dann nicht mehr so alleine und einsam sein. Ich werde mich dann wieder freuen können...

-

Ich hörte der tickenden Uhr hier zu, wartete bis ich dran war. Die Wände waren kalt weiß, die Bettdecke verdeckte meine nackten Beine. In diesem Bett werde ich dann zwei Tage liegen um mich von dem Eingriff erholen und dann wird mein Leben einfach weitergehen. Ich werde so tun, als wenn ich die letzten vier Wochen nicht miterlebt hatte. Die Übelkeit war nur da, weil ich etwas falsches gegessen hatte. Alles ist gar nicht passiert.

Die Übelkeit sagte mir, dass da dein Kind in mir lebte und ich es gefälligst leben lassen sollte. Meine Gedanken schrien mich an, dass ich in ein paar Stunden ein Mörder wäre.
Du bist der Mörder von Yoongis Kind. Du ganz allein.

Aber ich war eben so am Ende. Ich konnte und wollte das alles nicht mehr mitmachen müssen. Das passiere nicht mir... Denn ich bin ein normaler Junge. Ich bin ein Junge und das kleine Monsterchen musste weg. Es musste weg und dann wird alles wieder gut werden.