SSW 21 [1]

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Yoongi Pov:

Ich hatte das Gefühl, dass man Jimin in der nächsten Woche auch wirklich in Ruhe ließ. Das Reden konnte man niemanden verbieten, aber man ließ es wenigstens in seiner Gegenwart. Und die Klasse war auch irgendwie ruhiger, so hatte ich das Gefühl. 

Ich nahm ihn in meine Arme, drückte ihn kurz, dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Jimin machte mich die letzten Tage so stolz. Er trug eine Shorts, die seine hübschen Beine zur Geltung brachte und auch die Shirts sind etwas mehr nach Jimins Stil geworden. Ich liebte ihn wirklich immer, aber dass er sich versteckte, war überhaupt nicht gut.

Auf dem Weg nach draußen, sah ich wieder Taehyung und Hoseok, aber irgendwie war bei uns so eine Funkstille, dass ich es einfach so ließ. Ich war ein Feigling und das wusste ich so gut. "Was willst du zu Hause machen, Jiminie?" Er sah nämlich seit Tagen nicht mehr wirklich gut aus. "Mich hinlegen." Das konnte ich sehr gut verstehen und das tat mir so leid, nicht mehr für ihn machen zu können. 

Ich gab mein bestes, aber außer Massagen konnte ich nichts gegen den Rücken machen. "Musst du heute zur Arbeit?", fragte mich Jimin leise. Stimmt ja. "Ja, und in einer Stunde muss ich zur Fahrschule." Ich fragte mich immer noch, wie ich das ja verdient hatte, aber irgendwas musste sich Jimin da gedacht haben. "Achso..." Nein, nicht traurig sein! "Ich mache dir eine Massage und dann gehe ich schnell die drei Stunden weg und am Nachmittag dann, da bin ich wieder bei dir." Ich werde bei dir sein! Versprochen. "Das ist okay. Ich will sowieso ein bisschen schlafen." Jetzt! Jimin sah müde aus! 

"Hast du nachts nicht geschlafen?" Oh je. Er schüttelte den Kopf, sperrte die Haustür auf und ich war dankbar für den kühlen Flur. "Ich... träume schlecht." Schlechte Träume? "Was denn?" Jimin schüttelte den Kopf, setzte sich schnell hin. "Komische, verwirrende Sachen." Oh je. "Hast du Hunger, Jiminie?" Ich half ihm bei seinen Schuhen, nahm ihn wieder hoch. "Ja." Ich küsste ihm die Wange, dann seine Lippen. "Dann mache ich uns etwas und du kannst dich hinlegen gehen."

Aber am Ende saß er nur am Esstisch und wir redeten etwas über meine Fahrschule. "Und was machst du dann heute?" Ich wollte Jimin etwas gesundes machen, aber so gut im Kochen war ich irgendwie nicht. Trotzdem gab ich mein bestes! "Über die Autobahn." Darauf freute ich mich schon. Aber am liebsten würde ich Jimin mitnehmen. "Schön." Ich stellte ihm schnell sein Essen hin. "Schnell essen, dann gebe ich dir noch eine Massage." Auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich da so viel half. Für Jimin tat ich es gerne. Für Jimin und unseren kleinen Jungen. 

Für ihn musste ich mir auch noch einen Namen ausdenken, aber am Ende hatte ich noch keinen guten gefunden. Ich schwankte zwischen vielen und irgendwie waren alle noch nicht sicher genug, um sie Jimin zu erzählen. Er hatte gesagt, dass ich das übernehmen durfte. Und das freute mich doch so wahnsinnig. 

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"Weiter runter. Ein bisschen nach rechts. Genau da." Ich versuchte Jimins Spannungen im Rücken zu lösen, aber irgendwie war das seit Tagen gar nicht mehr so einfach. Ich wollte ihm ja helfen, aber... "Wie wäre es, wenn du ein paar Übungen machen würdest?", fragte ich leise. Es würde dann bestimmt alles besser werden. "Was?" Und jetzt hatte ich ihn sauer gemacht. Ich lachte nervös auf. "Naja... Es gibt doch so Yoga für Schwangere." Es muss ja einen Grund geben, wieso es so viele machen wollten und nach einem Mal nicht einfach aufhörten. Aber Jimin sagte dazu gar nichts mehr. Schön, dann nicht. Oder er überlegte es sich noch.

"Willst du etwas zu Essen haben, Jiminie?" Bitte, sei nicht sauer auf mich, dass ich unseren Nachmittag abgesagt habe! Ich... wurde nur früher zu Arbeit gerufen und das hieß aber, dass ich den ganzen Abend jetzt für ihn da war! Wirklich jetzt. "Ist mir egal. Aber keine Pizza." Aber tatsächlich klang Jimin eher müde, als wirklich böse auf mich. "Okay!" 

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Ich klingelte an der Haustür und schnell machte mir auch Jimins Mutter auf. "Ah, das Essen ist da!" Sie nahm mir die Tüten ab, lächelte mich an. "Und du kannst eigentlich wieder gehen, Yoongi." Sehr witzig. Sie lachte beherzt auf, öffnete die Tür ein Stücken mehr für mich. "Jimin ist schon unten am Esstisch. Was hast du uns denn so schönes mitgebracht?" Gesunde Sachen... 

Ich küsste Jimin auf seinen Mund, dann wieder einmal und zum Schluss umarmte ich ihn liebevoll. "Reis mit viel Gemüse, Asiatische Nudeln mit Brokkoli und Spinat, dann noch einen Salat." Hatte ich das nicht gut gemacht? "Wow. Da hat sich jemand in die Ernährung für Schwangere eingelesen." Ja, natürlich! Ich wollte doch, dass es Jimin gut ging und dass das Baby genug Vitamine und Nährstoffe bekommt. "Naja..." Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf, stand für Jimin auf. "Bleib sitzen, ich hole uns alleine die Teller." 

Es war schon lustig, wie sehr sich das Leben ändern konnte. Vor ein paar Monaten wollte ich ihnen beiden nicht zu sehr zur Last fallen, indem ich hier mit ihnen zu Abend aß und jetzt brachte ich das Essen mit und deckte für alle den Tisch. "Ist das da Huhn?" Ich sah zurück zu Jimin. "Ja, wieso?" Scheiße. Er wollte kein Hühnchen, oder? "Das ist meins!", freute sich Jimin, erntete von seiner Mutter einen ermahnenden Blick. "Wir teilen, Jimin!" Ja, also wirklich... 

Am Abend war dann wieder Zeit zum Kuscheln. Nachdem wir uns geduscht hatten, legte ich mich neben meinen liebsten Jimin und küsste ihm seine Wange leicht. Ich liebte, liebte, liebte es mit meinen beiden liebsten Menschen zu kuscheln. Seitdem ich nämlich wusste, dass das Baby meine Berührungen spüren konnte, liebte ich es noch viel mehr. "Darf ich, Jimin?" Er sah von seinem Handy weg, legte es dann ganz hin. Eigentlich sagte er immer ja, aber heute sah ich das Zögern. "Äh..." Bitte sage nicht nein! Ich habe mich darauf gefreut!! "O-okay..." Was denn? 

Ich strich ihm vorsichtig über den kleinen Bauch, legte mich näher an ihn dran. Schön, dass sie hier im Haus eine Klimaanlage hatten. Sonst wäre das Kuscheln ja wirklich ätzend. Ich seufzte auf, schloss meine Augen. "Denkst du, das Baby weiß, dass ich es bin?" Jimin fuhr mir so schön durch meine Haare. Nach dem schweren Tag hatte ich das gebraucht. "Ja, ganz sicher." Das wünschte ich mir. Ich bin für dich da, mein kleiner Schatz. "Denkst du, er spürt es?" Denn das wollte ich auch so sehr. 

"Willst du... hören? Also-" Jimin legte sich weiter runter, unterbrach mich dabei. "Er ist gerade wach und vielleicht... vielleicht hörst du etwas." Oh, es kam noch nie von Jimin! Eigentlich wollte er nie, dass ich zu viel mache, aber heute darf ich sogar mal wieder hören! Ich küsste ihn mehrmals, dann rutschte ich runter, zog sein Shirt hoch. Oh je. Ich sah erschrocken zu Jimin, dann wieder zu seinem Bauch. "Was denn?" Scheiße. "E-er ist irgendwie größer geworden...", lachte ich nervös auf, küsste ihm seinen Bauch. "Ja..." Aber eigentlich hatte er die ersten Dehnungsstreifen bekommen. Sollte ich etwas sagen? 

Auf gar keinen Fall! Ich kannte meinen Jimin und er würde gleich einfach einen halben Anfall bekommen. Dabei waren diese Dehnungstreifen ja nichts schlimmes. Er war nur ungewohnt ihn damit zu sehen. Aber es war ja schon ungewohnt, ihn überhaupt schwanger zu sehen. 

Ich legte stattdessen mein Ohr an seinen Bauch, schloss meine Augen und strich ihm immer wieder noch drüber. Irgendwie... "Ich höre nur ein Gluckern und das Herz." Und das Herz klang einfach wunderschön! Wirklich jetzt. "Es gluckert, weil er nach dir Tritt." Was? Ich sah Jimin schon wieder einfach nur erschrocken an, aber auch er hatte seine Augen geschlossen. "Wirklich?" Er sah mich kurz an. "Also ich bin es nicht." Nein, was!? "Ich will nochmal." Gluckse noch einmal für mich, kleiner Schatz! 

"Was macht ihr denn noch?" Ich hörte auf, mit Jimins Haaren zu spielen, sah seine Mutter an. "Kuscheln.", antworte Jimin schläfrig. Ja, weil es toll ist! "Willst du auch?", fragte er auch noch weiter. Seine Mutter lachte leise auf, schloss die Tür hinter sich. "Ein bisschen." Und eigentlich dachte ich, sie würde sich zu Jimin legen, aber stattdessen legte sie sich zu mir. "Ich dachte, du willst mit mir kuscheln?", fragte auch Jimin nach. Hilfe. 

"Mit dir kuschele ich jeden Morgen. Lass mich doch mal Yoongi knuddeln." Ich lächelte auf. "Das ist bestimmt voll komisch für ihn!" Ja, aber... Mir gefiel das. Mir gefiel das so sehr. Meine Mutter und ich standen uns Jahre nicht mehr so nah und jetzt hatte ich plötzlich Jimins Mama. "Das passt schon.", flüsterte ich leise. Es war wie eine echte, kleine Familie. 

Jimin und das Baby waren wirklich das beste, was mir in meinem Leben je passiert war. Auf jeden Fall werde ich beide lieben und für beide Sorgen. 

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now