SSW 35 [1]

659 68 12
                                    

Jimin Pov:

Wir hatten keine Milch mehr, die ich für meinen Kakao benutzen konnte. Wir hatten auch gar keine Mandarinen mehr, auf die ich die letzten Tage so stand. Ich hatte also weder irgendwas für meine Schokolade, noch hatte ich wirklich leckeres Obst. Wie toll. Genau das wünschte man sich doch. Deswegen strich ihr mir über die wirklich dicke Kugel, machte mich langsam fertig. Moment mal. Gerade hatte Yoongi doch Pause...

Ich rief meinen Freund an, der auch wirklich schnell ans Telefon ging. "Hey, Jiminie! Wie geht es dir?" Scheiße. "Ich habe ein ganz großes Problem." Mein Freund stockte erstmal. "W-welches Problem?" Ein ganz großes Problem! "Stell dir vor, ich habe keine Mandarinen mehr." Wie sollte ich denn so überleben? Yoongi atmete tief aus. "Ma-mandarinen..." Was ist denn jetzt? Ich verdrehte die Augen, sah nach draußen. Alles grau. "Ja, hab ich doch gesagt." Er räusperte sich leise. "Und wieso rufst du mich da an?" Na, wieso wohl?

"Ich möchte Mandarinen haben. Jetzt." Weil ich so eine krasse Lust auf diese Frucht hatte. Sie schmeckte gut, wirklich gut und sie war leicht zu essen. "Jimin... Ich kann nicht einfach weg und dir Mandarinen besorgen." Stimmt ja. Er war in der Schule. Aber... "Ich kaufe dir nach der Schule ganz viele!" Nein. "Schon okay. Ich gehe schnell los und mach das selbst." Konnte man eben nichts machen. Ich musste mich soweit anziehen, dass ich mich draußen zeigen konnte und dann musste ich zum Kaufladen laufen und... "Sicher? Aber du wirst doch nicht schwer tragen, oder?" Das war irgendwie süß. "Nein, Mandarinen sind nicht wirklich schwer. Bis dann." 

-

Wer hatte die Idee nach draußen zu gehen? Kurz hätte ich es schon beim Anziehen meiner Schuhe gelassen. Denn das sah eher nach einer akrobatischen Meisterleistung aus. Aber es war geschafft und jetzt lief ich durch die Stadt. Mein Babybauch in einem dicken Pullover gehüllt und eine warme Jacke auf meinen Schultern. Leider ging sie nicht zu, aber durch das Laufen wurde mir schon warm. So im Nachhinein war es eine ganz blöde Idee alleine einkaufen zu gehen. Der Laden war länger weg, als ich es gewollt hätte, dementsprechend erschöpft war ich, als ich endlich ankam. 

Ich ging durch die Gänge, versuchte die Blicke zu ignorieren, die mir irgendwie jeder zuwarf. Was denn? Ich hatte eben ein Baby in mir und das als Junge, musste jeder denn starren? Es war total ätzend hier zu sein, deswegen schnappte ich mir meine Mandarinen, die es irgendwie auch nicht wirklich wert waren. Ich musste ja so stur sein... Mein Monster musste ja so stur sein und Mandarinen wollen... Aber irgendwie machte das alles nicht besser. 

Ich stand an der Kasse und versuchte wirklich die Blicke zu ignorieren und dann war ich so nervös, dass ich mein Kleingeld fallen ließ. Ich war ja auch so blöd. Ich sah zu, wie die Münzen sich verteilten und ich wollte wirklich weinen. Ich kam... nicht runter. Ich versuchte es und dann fast sofort beugte sich die Frau hinter mir schnell. Sie sammelte mir mein Geld auf und drückte mir alles auf die Hand. "Danke.", bedankte ich mich leise. Was? Hatte man mir ernsthaft geholfen? Sie lächelte mich freundlich an, dann konnte ich bezahlen und endlich gehen. Es hatte mir jemand geholfen! So wirklich jetzt und niemand hatte mich ausgelacht... Das war ein schönes Gefühl. Irgendwie war ich froh darüber hier gewesen zu sein. 

"Siehst du, nicht jeder hasst uns.", flüsterte ich leise, legte mir eine Hand auf meinen Bauch. Es gab wohl sehr wohl auch nette Menschen hier. Vielleicht kannte ich nur viel zu viele gemeine und böse Menschen... Es gibt bestimmt wirklich viel mehr, die sich für mich auch freuen würden. Oder wenigstens wünschten sie meinem Kind nicht, das er lebensunfähig zu Welt kommt. "Hörst du? Du musst ganz groß und stark werden..." Bitte. Ich wollte ihn doch gar nicht mehr verlieren. Mittlerweile war er mir doch viel zu wichtig. Jetzt harrte ich so lange mit ihm aus, jetzt musste es doch auch schön werden.

-

Es klingelte an der Haustür und mit einem Blick zur Uhr, stellte ich fest, dass es wohl Yoongi sein müsste. Er war endlich wieder zurück und das freute mich doch. Ich hatte noch gar kein richtiges Mittagessen, außerdem wollte ich gerne mit ihm zu Mittag essen. Ich überstieg meine Schuhe, die im Flur lagen und öffnete die Haustür. Nur war Yoongi anscheinend nicht alleine und wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich vielleicht aufgeräumt. So ein bisschen. Oder ich hätte mir nach dem Schlafen noch die Haare ordentlich gemacht. 

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now