Lwo 11 [3]

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Jimin Pov:

"Kannst du auch nicht schlafen?", fragte ich flüsternd, ließ mich dann vorsichtig auf dem Sofa neben Jungkook nieder. Vielleicht war ich erschrocken, dass er um vier Uhr noch wach war, aber ich war nicht sehr überrascht. Wenn ich in der Schultoilette vor Jungkook geweint hätte und dann noch freiwillig mit ihm zu sich nach Hause wäre, weil alle meine Freunde mich im Stich gelassen hätten, dann würde die Nacht sicher auf nicht gut schlafen können.

Nicht, dass ich ohne das Drama besser schlafen würde. Jaemin war mein persönliches kleines Monster jede Nacht. Ich konnte mich nicht an eine Nacht erinnern, wo ich wirklich mal durchgeschlafen hatte... Ich vermisste mein altes Leben. Als ich noch allein Jimin war und nicht plötzlich Aufsichtsperson eines Neugeborenen. Aber das Leben konnte man sich nicht aussuchen und deswegen saß ich hier und wollte weinen.

Aber Jaemin lag wach in meinen Armen. Er motzte leise vor sich hin, strampelte mit den Beinen und weinte dann leise. Ja, wir sollten ihm etwas zu Essen machen. Ich wusste das. Aber irgendwie wollten sich meine Füße nicht bewegen. Wieso immer ich? Wieso wollte Yoongi das heute nicht machen?

Vielleicht weil er doch genauso müde war wie ich selbst. Und ich hatte mich aus dem Bett gezwungen, um meiner großen Liebe eine Erleichterung zu sein. Aber wer verschaffte mir jetzt ein bisschen Leichtigkeit in mein Leben? Niemand? Oder doch Jae?

Ich seufzte geschlagen auf, hob Jaemin auf und lehnte ihn gegen meine Schulter. Der kleine Körper war so zerbrechlich, leicht und warm gegen meine Muskeln und vielleicht sabberte er mir schon wieder einfach nur das ganze Shirt voll. Nicht, dass es mich genug stören würde, dass ich es wechseln wollte.

Er war jetzt ruhiger. Am liebsten kuschelte man eben und innerlich zählte ich mir einen imaginären Countdown runter, damit ich bald wirklich aufstehen würde. Jungkook bewegte sich auf der Couch, machte sein Handy aus und saß dann etwas zu nah neben mir. Aber ich schaffte es nicht die nötige Energie aufzubringen, mich umzusetzen. Das war schließlich immer noch mein Sofa. Aber irgendwann musste ich dann doch aufstehen.

Ich schob mich bis zur Kante vor, legte Jaemin besser hin. Auf drei... zwei... eins. "Darf ich ihn vielleicht mal halten?" Eins. Ich drehte meinen Kopf verwirrt zu Jungkook, der einen komischen Ausdruck im Gesicht hatte. Was? Was wollte er? Hatte ich jetzt so schlimmen Schlafentzug, dass ich Halluzinationen bekam? Durfte Jungkook Jaemin mal halten? Äh - nein.

Aber dann sah ich sein Gesicht und lächelte leicht. Er hatte es schwer und kuscheln half eigentlich immer- Außerdem musste ich sowieso eine Milch vorbereiten gehen. Es war... Jungkook. Ein fieser Mitschüler, der mich mal gemobbt hatte und der mir im Klo gedroht hatte, mein Kind würde nicht lebensfähig sein.

Aber es war auch der traurige Jungkook, der vor mir geweint hatte und beim Abendessen nichts essen konnte und jetzt seit Stunden wachliegt. Es war der Jungkook, der noch nichts böses gesagt hatte, sondern nur so komisch schaute. Ich seufzte also auf, nickte oft. "Ja. Ja, okay." Menschen änderte sich und ich schätzte die Lage als eine solche ein, dass er meinen Baby nicht wehtun wollte. Er sah in der Tat eher sehr erschrocken aus.

"W-Was, wirklich?"

Wirklich. Ich nickte wieder, stand auf und stellte mich dann vor mich dann vor ihm hin. "Rutsch etwas zurück zur Lehne und dann legte ich ihn dir in den Arm." Jungkook schob die Decke sofort von seinem Schoß, setzte sich in den Schneidersitz und sah mich dann aus müden, runden Augen an. Vielleicht war wirklich etwas sehr schlimmes passiert.

Ich legte Jaemin vorsichtig in seine Arme. "Schau. Hier halten und den Arm unter seinem Kopf lassen." Vielleicht würde ich das bereuen, aber Jungkooks erleichterter Ausdruck auf dem Gesicht deutete nicht darauf hin. "Ich bin gleich wieder da, muss ihm eine Flasche machen." Er würde es fünf Minuten ohne mich schaffen.

Pregnancy || YoonminWhere stories live. Discover now