Tiefe Wunden

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Ich stand vor meiner Tür und überlegte ob ich wirklich zum Abendessen wollte, die Schmach über die Ereignisse um Mitternacht brannte in mir wie ein glühender Schürharken. Dieser perversling, da wehrt man sich mal und dann, das... Ich kaute auf meiner Unterlippe herum. Nachdem Ayato gebrüllt hatte waren auch noch die restlichen Bewohner des Hauses aufgetaucht, sogar Reji hatte mich höhnisch angegrinst. Ich war unterdessen so verdattert gewesen, das ich nicht die Intelligenz besaß von Laito herunter zu steigen, sondern einfach weiter auf seinem Schoß gehockt hatte, bis er schließlich gesagt hatte. „Brüderchen wäre schön wenn ihr jetzt geht, Akira und ich würden gerne weiter machen." Das löste mich aus meiner starre. Ich war Laito wie ein Tiger an die Kehle gegangen und hatte auf ihn eingeprügelt, das wir beide vom Bett gefallen waren. „Du verdammt es perverses Arschloch." „Hey hey, ganz ruig." Und die ganze Zeit waren wir den wir von den anderen Sakamakis beobachtet worden wie wir unseren kleinen Streit austrugen.

Ich holte einmal tief Luft und trat dann aus meinem Zimmer. Im Esszimmer saßen bereits alle außer Ayato, wo der wohl wieder steckt... So blieben mir wenigstens zwei Sitzplätze zur Wahl, einer neben Laito und einer neben Shu, ich wählte natürlich Shu, der wie immer gelangweilt drein sah. Schon das brachte Laito wieder zum Lachen. „Hat's dir nicht gefallen Bitch-„ bevor er auch nur Chan sagen konnte warf ich mein Steakmesser mit ungeahnter Geschwindigkeit nach ihm. Gerade noch konnte er das Messer vor seinem Gesicht fangen. Schade. Reji räusperte sich vernehmlich. „Das gehört sich nicht beim Essen, oder besser gesagt gehört sich das zu keiner Zeit." „ Sagte der Mann mit den Fangzähnen." Murrte ich. Danach aßen wir schweigend wie immer. Nach dem Essen war ich die letzte die Rausging, um bloß nicht mit einem der Vampire reden zu müssen. Ayato war untypischerweise nicht aufgetaucht, wenn es etwas gab wo Ayato immer pünktlich war, dann war es Essen. Anstatt wie sonst immer in mein Zimmer zu gehen ging ich heute auf die Veranda. Der Kalte Mond schillerte in einer Sichel hoch am Himmel und ich konnte nicht anders, Nachtwesen ein wenig zu beneiden. Was würde ich wohl als Vampir machen? Fragte ich mich. Würde ich auch hilflose Leute aussaugen. Wahrscheinlich, ich hatte Verständnis für das Problem der Brüder, sie mussten Blut trinken und ich würde es ihnen auch nicht verweigern, das schlimme an den Brüdern ist eigentlich, das sie mich behandeln wie ein Spielzeug, was sie wegwerfen können, sobald es kaputt ist. Bei dem Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken, was war mit den Mädchen vor mir geschehen, hatte es welche gegeben, bestimmt, wie hätten sie sonst überleben können. Während ich so auf das Geländer gelehnt da stand und über das Vampirsein Philosophierte. Merkte ich nicht, wie sich aus dem Garten eine gebückt Gestalt näherte, bis sie sich mit einem Mal an den Stützbalken am Hauseingang krallte. Blitzschnell drehte ich mich um, ich war erschrocken und wollte schon schreien, da erkannte ich die Blutüberströhmte Gestalt die sie dort festklammerte, es war Ayato. „Ayato." Keuchte ich und ging zu ihm. Zittern hielt er sich an der Tür fest, sein Gesicht und seine Kleider waren rot getränkt und es war nicht alles fremdes Blut, entsetzt starrte ich auf das klaffende Loch in seinem Hemd, aus dem immer weiter Blut tropfte. „Ayato was ist passiert, Oh gott du siehst ja schlimm aus." „ Quatsch nicht so viel und helf mir rein, ich kann nicht mehr richtig stehen." Ich gehorchte ihm schnell, nicht weil er es mir befahl, sondern weil er wirklich Hilfe brauchte. Ich stützte ihn und zusammen taumelten wir die Treppen hoch hinauf in sein Zimmer. Er hatte recht, es viel ihm wirklich schwer überhaupt bei Bewusstsein zu bleiben. Als ich ihn auf sein Bett fallen ließ, schloss er die Augen und war kurz davor weg zu dämmern. Doch da schrie ich ihn an. „.Nein Ayato, Ayato, sag mir erst was passiert ist, soll ich Reji holen. Oder sonst wen. Ayato antworte gefälligst." Ayato stöhnte. „Nein musst du nicht, mir geht es gut." Seine Augen waren geschlossen und sein Atem ging stoßweise. Ich kaute auf meiner Unterlippe und ertappt mich dabei, wie ich mir um Ayato sorgen machte. „Wirklich du siehst wirklich schlimm au." „Sei still und komm einfach her." Ohne sich auch nur aufzurichten griff er nach mir und zog mich neben sich aufs Bett." „A..Ayato" Er schob schnell meine Harre weg, dann fühlte ich wie sich seine Reißzähne in meinen Nacken bohrten und wie er von meinem Blut trank. Dabei drückte er mich so fest an sich, das mir das Atmen schwer viel. Er trank nicht so gierig wie sonst sondern langsamer und vorsichtiger. Es geht ihm wohl wirklich schlecht. Irgendwann hörte er auf als hätte er auch seine letzte kraft verbraucht. Langsam erhob ich mich und sah ihn an. Er schien zu schlafen aber wie er da so Blutüberströmt lag konnte man auch denken, er sei Tot. Ist er ja auch du Idiot scholt ich mich selbst. „Ayato, verdammt Ayato, seh gefälligst nicht so tot aus." Sagte ich und schüttelte ihn, keine Reaktion. „Was hat dich verletzt?" Ich nahm mir die Freiheit sein Hemd aufzuknöpfen und nach der Wunde in seinem Bauch zu sehen. Sie war tief und hatte etwa die breite eines Teelichts, war aber dünn wie das Blatt einer Klinge. Weiterhin trat Blut aus und wollte auch nicht aufhören als ich vorsichtig eine Hand darauf drückte, die einzige Reaktion kam von Ayato, der sich im Schlaf krümmte. Doch es war nicht die einzige Verletzung, über seinem Schlüsselbein war ebenfalls ein tiefer Schnitt zu sehen, der beinahe den Knochen frei legte und am Hals zog sich eine dünne Schnur aus Blut entlang. Ich überlegte noch einmal ob ich Reji holen sollte, doch vielleicht wollte Ayato nicht, das er erfuhr, was mit ihm geschehen war. „Egal ich hol ihn jetzt." Da packte Ayato mich am Arm, seine Augen waren noch immer geschlossen doch er Presste hervor. „Sags nicht Reji...hab mich dumm angestellt... sags ihm nicht." Die letzten Worte konnte er nur noch flüstern. Und er dämmerte wieder weg, doch meinen Arm ließ er nicht los.


Diabolik Lovers Fan FictionWhere stories live. Discover now