Vergangene Bräute

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„Autsch." Sagte ich und rieb mein Bein. „Pass doch auf wo du hin trittst." Kanato sah mich verblüfft an. „Teddy, warum liegt Akira auf der Treppe." „Weil ihr Zimmer zwischen Ayatos und Laitos liegt und sie da nicht denken kann." Ich stand auf und sah den lilahaarigen mit dem Teddy an. Er sah mich wieder mit diesem Killer grinsen an, doch mittlerweile hatte ich mich schon fast daran gewöhnt. Ich holte einmal tief Luft und fragte dann die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte. „Kanato. Wer ist Yui?" Das Lächeln wurde für einen Moment aus seinem Gesicht gewischt. Doch es tauchte schnell wieder auf, als sein eine Wolke an seinem Gesicht vorbei gezogen. „Wollen wir es ihr zeigen Teddy." Er nickte und sah dann wieder mich an. Dann lief er leichtfüßig vorweg. Unglaublich das der schon siebzehn ist. Mann der ist echt älter als ich. Ich folgte Kanato und Teddy.... Ich glaube nicht, dass ich ihn mit erwähne... und ging hinter ihnen eine Treppe hinunter die offenbar in einen Keller führte von dessen Existenz ich nicht einmal wusste. Und was mich dort erwartete ließ mich erschauern. Eine riesige Anzahl von Lebensechten Schaufensterpuppen stand, kalt und leblos verteilt in dem riesigen Gewölbe. Es waren allesamt Frauen, die meisten etwas Älter als ich, jede von ihnen war wunderschön, doch das groteske an ihnen war, das sie alle samt Brautkleider trugen, dazu einen Brautstrauß und zumeist auch einen Schleier. Ich schauderte denn der Anblick der so lebensechten Figuren war doch unheimlich. „Gut Kanato und was hat das mit dieser Yui zu tuen." „Komm mit ich zeig sie dir." Ich verkrampfte mich und eine böse Vorahnung beschlich mich. Doch trotzdem Folgte ich Kanato, den meine Vorstellung erinnerte einfach zu sehr an einen Horrorfilm als das sie wahr sein konnte. Kanato führte mich ganz zum Ende einer der Reinen und blieb dann stehen. „Da" sagte er nur und deutete auf eine Puppe. Sie war klein und dünn, hatte gewellte Blondes Haar und ihre Glasigen Augen waren hellrot. Sie sah unschuldig aus mit ihrer blassen Haut und den fast noch kindlichen Zügen und wie all die anderen trug sie ein weißes Brautkleid. Das Wort „Opferbraut." Schoss mir durch den Kopf. Ein Wort welches Reji mal für mich verwendet hatte. Aber nein, das konnte nicht wahr, sein es konnten doch nicht alle. Tot sein. Alle gestorben durch die Vampire mit denen ich unter einem Dach lebte. Nein.... Das konnte einfach nicht. Als ich den Blick von Yui oder der Puppe abwendete stellte ich fest, das Kanato dichter gekommen war. Seine Hand legte sich auf meine Schulter und er drehte mich zu sich herum. „Sind sie nicht wunderschön?" Fragte Kanato. „Ich habe sie alle selbst gemacht, so sind sie für immer mein." „ Diese Puppen sind sehr hübsch." Meine Stimme war kaum mehr als ein flüstern. „Ja und wenn es so weit ist dann wirst du zu ihnen gehören, dann bist auch du für immer bei mir, wäre das nicht schön." Ich Quikte. „Aber ich will nicht so lange warten bis meine Brüder dich töten, die letzte hat über ein Jahr durchgehalten, ich will dich aber jetzt schon, das wäre doch schön oder." Langsam ging ich Rückwärts. „Nein Kanato, lass das." Er folgte mir, seine Augen wahnsinnig geweitet, seine Hände nach mir ausgestreckt, bereit mir das Herz aus der Brust zu reißen. „Kanato hör auf. Das ist ja creepy." Schrie ich ihn an, doch hier unten würde mich eh niemand hören. Ich fasste einen Entschluss. Auch wenn kämpfen nichts brachte, auch wenn es nie etwas brachte ich wollte nicht aufgeben, noch nicht. Nicht wenn diese Yui ein Jahr durchgehalten hatte, dann schaffte ich das auch. Mit einem Satz änderte ich die Richtung und rannte Kanato über den Haufen, dem viel es schwer seinen Teddy fest zu halten. Er stützte und ich rannte. So schnell es ging drei Stufen auf einmal nehmend, immer weiter weiter, bis ich wieder oben war. Ich hörte Kanatos Schritte hinter mir. Doch er war nicht halb so schnell wie seine Brüder. Ich rannte im Zick zack durch die Gänge wollte nur entwischen, an etwas anderes dachte ich gar nicht mehr. Ich lief immer weiter bis ich schließlich vor einer mir sehr vertrauten Tür stand. Es stand außer Frage aus meiner Sicht war gerade alles besser als Kanato und so riss ich die Tür zu Laitos Zimmer auf und stolperte hinein. Besagter Bewohner setzte sich mit einem Ruck vom Bett auf und schaltete seinen Fernseher aus. Zitternd stand ich einen Moment da sah nur Laito an, den Jungen der mich noch vor einem Tag bestialisch gefoltert hatte und unterdrückte einen Schrei, ein Schluchzten oder irgend ein anderes Geräusch. „Was ist denn mit dir los.?" Fragte er und stand von seinem Bett auf. Von der Brutalität war nichts mehr zu hören. Er kam zu mir und sah mir ins bleiche Gesicht. „Bist du in Ordnung." Fragte er wieder und ohne, das ich irgend etwas dagegen Machen konnte. Ohne das ich überhaupt daran gedacht hatte, ohne irgendeinen Willen meines Körpers. Kippte ich nach vorne und schlang Laito die Arme um den Hals. Er keuchte verblüfft als ich mich an ihn klammert wie ein überlebender an einen Rettungsring. Einen Moment stand er nur steif da, dann legte auch er seine Arme um mich und zog mich an sich. In dem Moment kamen mir die Tränen und ich begann haltlos zu schluchzen. Ein verdutztes Geräusch kam von Laito, als kenne er diese Art von Emotion gar nicht, doch er schien zu verstehen wie schlecht es mir ging. Denn er hielt mich weiter fest und sagte leise. „Was ist denn mit dir passiert." „ Ayato und Kanato haben..... Yui sie sind alle tot. Ich.... Ich will n ihr die nächste sein.... Ich will nicht sterben." Schluchzte ich und Presste mein Gesicht gegen Laitos Schulter. Ich konnte einfach nicht mehr an mich halten, alle Gefühle, all die Angst, die Wut und der Schmerz den ich in den letzten Wochen so gut verdrängt hatte brach nun über mich herein wie eine unaufhaltsame Flut. Und ich schluchzte in die Arme dessen der mir die meiste Pein bereitet hatte. Laito schob mich ein Stück von sich um mir ins Gesicht zu sehen. Es war dunkel und ich war verweint, doch trotzdem hatte ich das gefühl kurz Mitleid in seinen grünen Augen schimmern zu sehen. „ Er hat sie dir also gezeigt." Meinte Laito, ich nickte nur und stieß dann unter Tränen hervor, wie Ayato ihren Namen gesagt hatte als er mich küsste. Ich war nicht verletzt deswegen, warum auch Ayato war ein Arsch, er hatte mich einfach so geküsst. Doch Laito schien dieser Teil der Geschichte erheblich zu stören. Das wahrlich beunruhigende war, das ich Yuis Platz einnehmen würde oder schon tat und das bedeutete das ich wohl nicht mehr lange zu leben hatte. Ich war mir nicht sicher warum ich das gerade Laito sagte, doch irgendwas an ihm beruhigte mich. Laito kam einen Schritt näher, seine Hand umfasst meine ganz Sanft als wolle er mich wirklich trösten. Dann zog er mich mit einem Ruck auf sein Bett und ich dachte schon. Ich hab mich getäuscht, jetzt beißt er mich wieder, warum bin ich nur zu ihm gekommen. Doch der Biss blieb aus. Stattdessen schlang Laito seine Arme um mich und stützte sein Kinn auf meine Schulter. „Meine Arme Bitch-chan." Murmelt er leise und zog mich noch dichter zu sich. Ich lehnte mich ganz unwillkürlich an ihn und meine Tränen versiegten. Mir war in diesem Moment egal, das Laito bestimmt nur darauf abzielte, doch als er mich langsam in eine liegende Position zog gab ich nach und ohne noch einen Gedanken zu verschwenden schlief ich in Laitos Armen ein.

Diabolik Lovers Fan FictionWhere stories live. Discover now