Eine Nacht voller Lichter

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Angespannt machte ich einen Schritt rückwärts und stolperte prompt über eine Wurzel, schon lag ich der länge nach am Boden. Ich sah nach oben an die Bäumer, es war als würden sie ihre knorrigen Äste wie Finger nach mir ausstrecken um mich zu Fangen und zu zerfetzen. Ich kroch ein Stück zurück, nicht sicher wohin ich wollte. Mein Herz begann zu rasen als die Dunkelheit mich plötzlich zu ersticken drohte. „Fuck, Fuck, Fuck Akira, reiß dich zusammen, es tut dir keiner was. Slender ist nicht real, Jeff the Killer auch nicht. Komm schon..." Doch da meldete sich eine ungebetene Stimme in meinem Kopf •Wenn es Vampire gibt, warum dann nicht auch Slender.• Ich wimmerte und zog die Hände über den Kopf. Unwillkürlich begann ich zu zittern auch wenn mir nicht kalt war. „Ayato du Mistkäfer das zahl ich dir heim." Bestimmt macht er sich einen Spaß und ist nach Hause gegangen und lässt mich hier alleine. Etwas knackt. Scheiße. Ich hab Angst! Wieder knackt es. Oh Gott bitte lass es nicht Slender sein. Etwas nähert sich, ein Tier? Keine Ahnung. Und dann packt mich etwas von hinten an der Schulter. Ich schreie, dann stürze ich von meinem Gegner weg, lande auf Händen und Knien und will schon flüchten, doch da höre ich ein vertrautes Gelächter. „Ayato du Arsch. Mach das nie wieder, hörst du weißt du wie gruselig das ist." Lachend hilft er mir auf. „Du bist manchmal echt erbärmlich." Ich stocke, aber nicht über das „Erbärmlich." Sondern über das „Manchmal" Das war für Ayatos Verhältnisse echt Nett. „Los, jetzt komm, ich will dir was zeigen." Er zieht mich wieder mit sich und ich klammere mich fest an seine Hand. Glücklich das wieder etwas da ist an dem ich mich halten kann. „Was ist denn hier, ich seh nur Wald." Frage ich. „Warte kurz, du bist so langsam." Wir laufen nun durchs Unterholz md ich habe das Gefühl jede Sekunde auf die Schnauzer fliegen zu können. Doch da landen wir auf einmal auf einer Lichtung und ich vernehme das Geräusch von Wasser. Ayato zieht mich noch ein paar Schritte weiter vor und dann sehe ich was er mir zeigen will. „Woa, wie hast du das den Gefunden." Staune ich und starre in die Landschaft die sich vor uns Offenbart.

„Ach es ist doch nur ein Wasserfall." Murmelt Ayato offenbar verlegen. Ja es war ein Wasserfall, aber was für einer, er hätte genauso gut einem Märchenbuch entsprungen sein können. Nur düstere und auf eine Spannende weise auch bedrohlich. Hoch erstreckte sich sein verlauf über eine Felsige Steilwand an der er hinab lief. Hinein in eine Blumenwiese, voller schwarzer Rosen, wo der sichten Fluss einige Steine umspülte, darunter auch einen Sehr großen, fast ein Findling und dabei war die gesamte Kulisse in ein magisches Blau-Grüns getüncht. „Wunderschön." Murmelte ich und starrte nur weiter ins Wasser. „Komm mit." Meinte Ayato und lief vor an das Flussufer. Ich musste lächeln. Die düstere Stimmung von eben war verschwunden, stattdessen breitete sich in mir ein Glücksgefühl aus welches ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. Ich folge dem Rotschopf die Lichtung hinab zum Ufer. Er hatte bereits ein paar der rutschigen Steine überquert und wollte nun zu dem Großen. Meine Augen begannen zu Leuchten, es war wie im Bilderbuch, einfach Traumhaft, das konnte einfach gar nicht real sein, so ein Ort konnte gar nicht existieren.

Vorsichtig begab ich mich auf den ersten Stein. Er war vom Wasser glatt gespült und so viel es mir schwer halt zu finden, doch zu meiner Überraschung schaffte ich den Weg bis hin zu Ayato ohne Zwischenfälle. Dieser war hingegen schon auf den Brocken geklettert und es sich darauf bequem gemacht. Ich setzte gerade zum Sprung an um vielleicht irgendwie auch darauf zu gelangen, doch zu meiner Haltlosen Verblüffung hielt Ayato mir die Hand hin. Zögern ergriff ich sie, irgendeinen Streicht erwartend, doch er kam nicht. Stattdessen zog Ayato mich ohne große Mühe auf den Stein.

Von hier oben sah der Wasserfall noch magischer aus, als hätte ein man Leicht Loden ins Wasser geworfen strahlte er nun auch in lila und rosa Tönen. Ayato starrte in die andere Richtung den Fluss hinunter. Ich fühlte wie er sich an mir anlehnte und tat das Selbe. Seine Jacke war angenehm weich und der Umstand das wir fast gleich groß waren machte es noch gemütlicher. Ich lächelte, es war so friedlich, so untypisch nicht mal Ayato gab einen Kommentar ab, wir ließen einfach nur das Rauschen des Wassers auf uns wirken. Erschrocken stellte ich fest, dass ich ihn immer noch an der Hand hielt, doch als ich mich lösen wollte hielt er sie fest. Ich seufzte. „Es kommt nicht oft vor, dass wir zwei mal was zusammen machen." Stellte ich fest. „Nein." Es summte in meinem Körper wenn er sprach. „ Du Ayato warum beharrst du eigentlich immer darauf, dass ich dir gehöre?" Ich wusste weder warum ich das fragte, noch was ich für eine Antwort erwartete, es war mir einfach so rausgerutscht. „Weil du mir gehörst, ganz einfach." Der Druck um meine Hand wurde fester, aber nicht unangenehm. „Aber warum? Ich versteh den Sinn dahinter nicht?" „Alle schönen dinge müssen Ore-sama gehören." Sobald er das ausgesprochen hatte verkrampft er sich plötzlich und erst da begriff ich, dass er mir gerade ein Kompliment gemacht hatte, es entlockt mir ein leises Lächeln. „Du bist echt ne Egomane." Lachte ich und sah in den Sternenhimmel. Kurz blieb es stehen bis Ayato sich zu mir umdreht und sich dann kurzer Hand neben mich setzte, damit er mir in die Augen sehen konnte. „Du Akira, magst du mich eigentlich?" Verwirrt sah ich ihn an, was fragte er denn da? „Natürlich Ayato, das hab ich dir doch schon gesagt, ich mag dich wirklich, deshalb solltest du doch auch nicht mehr sauer auf mich sein." Er unterbrach mich. „Nein, ich meine nicht so." Er sah weg, als sei ihm die Angelegenheit peinlich. „Wie denn dann?" Ayatos leuchtende Augen durchbohrten mich mit ihrem schönen Hellgrün. „Akira." Murmelt er. Es war das erste mal seit langem, dass er mich beim Namen nannte. „Ayato was meinst du?" (Zu meiner Verteidigung, ich stand damals wirklich ziemlich auf dem Schlauch.) Ayato kam mir etwas dichter, drückte meine Hand fester. Sein Angenehmer Geruch stieg mir in die Nase. „Akira, du verstehst auch gar nichts." Und mit dessen Worten beugt er sich plötzlich vor und.... Legte seine Lippen auf die meinen. Ich keuchte überrascht auf. Vollkommen verdattert, ich hatte das echt nicht kommen sehen. Ayatos Lippen waren kühl und weich auf meinen, sie fühlten sich anders an als Laitos oder Kous auf eine ganz besondere Art Eigen. Ich konnte nicht klar denken, wusste nicht ob ich ihn zu mir ziehen, oder von mir weg stoßen sollte, einen Moment hing ich zwischen dieser Entscheidung, dann überwand ich mich mit einem Mal und schlang ihm die Arme um den Nacken. Ich küsste ihn ganz vorsichtig zurück, nicht sicher ob ich durfte. Doch Ayato übernahm das Nachdenken für mich, in dem er mich langsam nach hinten gegen den Stein presste. Seine Hände lagen an meiner Taille, meine Fuhren sanft durch sein rotes Haar, während unsere Lippen sanft miteinander rangen. „Mhh" keuchte ich, ich wusste nicht was ich tun sollte, ich wusste nicht ob ich überhaupt etwas tun konnte. Ayato war so verändert, so nett, so freundlich, wie ich ihn nicht nie gesehen hatte. Ich konnte nicht denken. Wollte ich es überhaupt.


Diabolik Lovers Fan FictionWhere stories live. Discover now