Jede Menge Montagmuffel

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Etwas geschockt stand ich eine weile Mitten im Raum. Shu hingegen legte sich einfach schon in sein Bett. Die Decke blieb ihm gestohlen, er legte sich einfach so drauf. Auch ans Umziehen dachte er nicht, was mich dazu veranlasste es ihm gleich zu tuen. Nicht ganz sicher ob ich mit ihm in einem Bett schlafen sollte, wollte ich schon nachfragen, doch als ich gerade den Mund öffnete, seufzte Shu ergeben und zog mich mit einem Ruck auf sein Bett, nein nicht auf sein Bett, auf seinen Bauch, zumindest zur Hälfte. Er hielt meine Handgelenke locker fest, so dass ich nicht von ihm runter konnte. Die Situation war mir irgendwie peinlich. Ich lag mit Oberkörper und Kopf auf Shus Brust und fühlte seine langsamen Atemzüge. „Ähm Shu." Setzte ich an, wurde aber geflissentlich ignoriert. Nur einen Arm ließ er von mir los. Den ich just dazu benutzte ihm einen Kopfhörer aus dem Ohr zu ziehen und ihn mir reinmachte. „Dejavu" Murmelte Shu und ich musste grinsen, als tatsächlich das Selbe Lied lief wie als ich ihm das erste mal seinen Kopfhörer geklaut hatte.

Es dauerte nicht lange, da wurde ich durch das angenehme zusammen spiel aus Klavier und Geiger schläfrig und ich vergaß die Peinlichkeit der Lage. Ist ja auch eigentlich egal wie ich hier liege. Es war einfach nur gemütlich und ich würde das jetzt auch ausnutzten. Shu war eigentlich kein schlechter Kerl, vielleicht etwas in sich gekehrt und sehr Still, aber wenigstens kein perverser Sadist. Ich war schon fast eingeschlafen, da fühlte ich wie er einen Arm um mich legte und mir wurde irgendwie warm. Ok Akira, schlaf jetzt einfach, es hätte doch viel schlimmer treffen können. Also atmete ich noch einmal aus und schlief dann die Arme um Shus Schultern gelegt und die Musik im Ohr ein. Das letzte was ich hörte war „Shatter me." Und ich erkannte die Ironie darin.

Am nächsten Morgen lag ich nicht mehr auf dem Vampir, was irgendwie komisch klang, sondern Rücken an Rücken mit ihm. Die Musik dudelte immer noch weiter vor sich hin. Dss Stück hörte ich gerade zum ersten mal und es war etwas nervig, was mich dazu veranlasste Shu seinen Kopfhörer zurückzugeben. Langsam setzte ich mich auf. Ich hatte verhältnismäßig ruhig geschlafen, was mich irgendwie wunderte, immerhin hatte ich bei einem Vampir genächtigt, aber ich war ihre Präsenz mittlerweile so weit gewöhnt, dass mich das wohl nicht mehr umhauen konnte. Als ich begann mich zu strecken öffnete Shu plötzlich ein glaß klares Auge, was zeigte, dass er schon lange nicht mehr schlief. Doch er sagte kein Wort, schloss nur sein Auge wieder und ließ es einfach zu, dass ich Aufstands und mich in seinem Bad fertig machte. Denn es war meinen Hasstag, Montag, ich hasse Montage. Die Uhr zeigte gerade 17:00 Uhr. Zu früh, nein zu spät, nein Oh Mann ich komm grad nicht klar.

Als ich wieder umgezogen aus dem Bad kam lag Shu immer noch faul auf seinem Bett rum. „Shu wenn du nicht zu spät kommen willst, steh besser auf." Keine Reaktion. Ich nahm seine Hand und ließ sie aufs Bett platschen. Keine Reaktion. „Schön Dornröschen, dann schlaf halt weiter." So ließ ich ihn alleine in seinem Zimmer zurück und ging stattdessen nach unten zum Frühstücken.

Die meisten Jungs waren schon am essen, es fehlten nur Kou und Ayato, und natürlich Shu. Bei dem Gedanken, dass Kou nicht beim essen war wurde mir flau im Magen, sonst hatte er immer Hunger. Warum sorge ich mich den nur so verdammt. „Morgen." Begüste ich sie alle. „Abend." Kam es allein von Laito. Kein Bitch-chan, kein fröhlicher Unterton, er sah mich nicht mal an. Autch... Der Rest sagte eh nie Hallo. Ich ließ mich auf meinen Stuhl, fallen und griff nach einem Reißblällchen, mehr würde ich heute nicht runterkriegen. Ganz untypisch für mich. Shu tauchte irgendwann während des Stillen Frühstücks noch auf, doch die anderen beiden blieben verschollen. Ich wollte mich gerade erheben und schon mal zur Liomo gehen, da ich heute mal einmal Zeitlich fertig war, doch da hielt Reiji mich auf. „Du wirst heute zuhause bleiben, Ayato ist krank und du wirst dich um ihn kümmern." Mir blieb der Mund offen stehen und zwei widersprüchliche Gedanken begannen miteinander zu kämpfen.

„ Yeyyy ich hab Schulfrei" Vs. „ Ich soll mich um den Idioten kümmern?"

Und dann noch die dritte, die ich laut aussprach. „Können Vampire überhauptkrank werden?" Die Brille klickt leicht, als sie Hochgeschoben wurde.

„Natürlich können sie dass, es wirkt sich nur anders aus, als bei euch sterblichen. Aber, wenn du es unbedingt wissen musst, es lässt sich am ehesten mit einer Menschlichen Grippe vergleichen."

Damit verließen die Brüder das Haus. Im vorbeigehen streifte Laitos Arm den meinen und ich bekam eine Gänsehaut, die ich schnell zu unterdrücken suchte. Schnell zog ich den Arm zurück.

°Dieser Idiot, das war bestimmt absichtlich. Schnell machte ich mich also auf und ließ den Rest der Jungs zur Schule fahren. Etwas zerknirscht ,dass ich wohl die ganze Nacht mit Ayato verbringen musste schlich ich durch die Gänge hoch zu seinem Zimmer. Ich ging gerade ein einem Grotesken Gemälden von einem Enthaupteten Mönch vorbei, was da definitiv gestern noch nicht hing, als ich mitten in etwas reinlief, was mit der selben Schneckengeschwindigkeit um die Ecke bog wie ich. „Uff." Machte es. Und allein an dem Ton wollte ich das Schicksal schon wieder verfluchen. Blond, blaue Augen und die letzte Person die ich heute sehen wollte. „Ach M Neko-chan." Sagte er Zähneknirschend. Er klang nicht wütend, was mich ehrlich gesagt verblüffte, sondern eher abgrundtief verletzt. Heute war er es, der mich nicht ansehen wollte, sein Blick war auf seine Füße gerichtet.

„Ach Kou tut mir leid, musst du nicht zur Schule."

Er nickte nur knapp. „Beil dich, die anderen sind schon in der Limousine."

Er nickte wieder, fügte dieses Mal aber noch an. „Ja ist gut, ich werde dann mal gehen." Aber in einem so niedergeschlagenem Ton, das es mir das Herz zeriss. Das kannte ich gar nicht von Kou. Schon im Inbegriff zu gehen, hielt ich den Vampir noch einmal fest, doch es war als hätte ich meine Zunge verschluckt, ich bekam einfach kein Wort mehr heraus. So sehr ich mich auch mühte, mir viel einfach nichts ein was ich zu meiner Verteidigung sagen konnte. Und so ließ ich seine Hand wieder los, aber nicht ohne sie noch einmal Freundschaftlich gedrückt zu haben. Ich erhaschte einen kurzen Blick in Kous blaue Augen, dann Teleportiert er sich auch schon weg und ließ mich einfach stehen.


Diabolik Lovers Fan FictionWhere stories live. Discover now