Neues Zimmer, Neue Vampire, Neues Leben

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Am nächsten Morgen war Laito weg. Ich war allein und ich machte mir klar, dass ich das wohl jetzt wieder häufiger sein würde. Langsam stand ich auf und kleidete mich an, an Sachen nahm ich nur den kleinen schwarzen Koffer mit, den ich seit ich ihn bekommen hatte nie zurücklassen konnte und machte mich dann nun mehr von Trauer geplagt als von Wut hinunter in den Salon auf. Dort warteten alle Brüder schon auf mich, einschließlich der Mukami Brüder. Kou winkte mir fröhlich zu doch ich konnte mich nicht zu einem lächeln überwinden. „Du bist spät." Stellte Reji schlicht fest. Ich nickte nur und machte mich mit schleppenden Schritten auf zu den Mukamis, doch da packte mich auf einmal jemand am Handgelenk. Als ich mich umdrehte sah ich Ayato, der mich fest hielt doch er sah nicht mich an sondern Ruki. „Wenn ihr es wagt sie auch nur ansatzweise in die ganze Sache hinein zu ziehen bring ich euch um." Ayato funkelte den Ältesten der Brüder an, als hätte er ihm etwas wichtiges gestohlen, doch dieser erwiderte seinen Blick nur aus kalten blauen Augen. Dann ließ Ayato mich los und ich stolperte zwischen Azusa und Yuma. „Es ist Zeit zu gehen." Gab Ruki in seinem gleichgültigen Tonfall von sich. Ich warf noch einen letzten Blick auf die Brüder bei denen ich jetzt drei lange Monate gelebt hatte und bei ihrem Anblick bekam ich ein Stick im Magen. Laito winkte mir noch zu, dann zog mich auch schon einer der anderen nach draußen und die Tür verschloss sich hinter mir.

Kaum war die Tür verschoben löste auch schon ein gewisser Blonder Vampir die verklemmte Stimmung, während die anderen drei Vampire schwiegen, redete Kou wie ein Wasserfall. Er sagte wie schön es doch sein, dass Akira jetzt ganze drei Wochen bei ihnen wohnen dürfe und das er sich fast schon übermäßig freute. Ich hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Schön wäre es wenn ich selber hätte entscheiden dürfen zu gehen, aber so... Da riss mich plötzlich ein Satz aus meinen Gedanken. „Wir werden bestimmt tolle Freunde." Hatte ich mich verhört? Freunde? Seit wann sprach ein Vampir über so etwas wie Freundschaft, insbesondere im Bezug auf sein Essen. Wir stiegen in die Limousine ein mit der ich auch immer zur Schule fuhr und Kou zwinkerte mir ob seines letzten Kommentars noch schelmisch zu. Entweder dieser Vampir ist verrückt oder einfach aus der Art geschlagen.. Vielleicht auch beides. Die ganze Fahrt über plappert Kou freudig über dies und das. Was wenn man bedenkt das wir eineinhalb Stunden fuhren und er eher einen Monolog als ein Gespräch führte eine ganz schön beeindruckende Leistung war. Als wir schließlich aussteigen und Kou immer noch keinen Punkt setzte fauchte Yuma ihn schließlich an. „Kou kannst du einmal deine verdammte Klappe halten." Kou schmollte. Fast war ich Yuma ein bisschen dankbar dafür ,dass er seinem Bruder endlich den Mund verboten hatte, doch. „Was glotzt du so Sau?" Brüllte er mich an. Eigentlich war ich bis eben eher in der Laune zu heulen als zu schreien, doch das änderte sich ob dieses Kommentars. „ Sau ernsthaft, Sau, Eure Spitznamen werden ja immer besser. Wirklich sehr Kreativ." Kou kicherte, doch Yuma blieb stehen und wollte mich am Kargen packen, da schnitt plötzliche Rukis stimme durch die Luft. „Yuma, lass sie sie ist unser Gast." Yuma schnaufte und ich musste mir einen weiteren Kommentar verkneifen, immerhin wollte ich nicht auch noch mit Ruki im Streit liegen. „Wenn Reji der Papi der Sakamakis war ist das wohl Mama Ruki." Doch ich sprach es nicht laut aus. Da gelangten wir plötzlich an ein hohes Eisengitter, hinter dem ein kleiner gepflegter Garten zu sehen war und ein großes Haus. Es war nicht ganz so pompös wie das der Sakamakis, und auch etwa nur halb so groß, doch die gewaltige Fensterfront zum Garten hin fand ich dann doch ansprechend. Während man Die Viller der Sakamakis wohl am besten als Lokation für einen Horrorfilm vorstellen konnte war dieses Anwesen vielleicht eher etwas für eine schöne Seifenoper mit seinem Ordentlich gepflegten Rasen den Einladenden Varssaden und den vielen Fenstern. Ruki schob die große Eingangstür auf und wir traten ein. Das Haus war geräumig und nicht so verschachtelt und unübersichtlich wie das aus dem sie gerade kam. Hinter der Eingangstür wartete eine Art luxuriöses Wohnzimmer und eine Treppe in ein höher gelegenes Stockwerk. Ich sah mich einmal mit schweifendem Blick um und pfiff dann durch die Zähne. „Nicht schlecht. Sag mal sind alle Vampire von Natur aus reich." Kou zuckte zusammen als hätte ich ihn geschlagen, doch das gab sich sofort wieder, so dass ich fast glaubte ich habe mir das nur eingebildet. „Wir haben einen sehr Großzügigen Gönner." Meinte Ruki nur kurz angebunden. „Ah so." Kurtz herrschte Stille in der wir alle etwas unbeholfen in die Gegend guckten, die dann aber wieder von Ruki unterbrochen wurde. „Also ich bereite das Abendessen vor einer von euch zeigt Akira ihr Zimmer." „Ich mach das." Sagte Kou und meldete sich spielerisch, ohne auch nur die Antwort von irgendjemanden Abzuwarten zog er mich an einem Handgelenk die Treppe hoch und führte mich zu meinem neuen Zimmer.

„So hier wohnst du jetzt." Sagte er und schien damit endgültig mein Schicksal zu besiegeln. Ich hingegen begutachtete das Zimmer kurz und warf meine Sachen aufs Bett, auspacken konnte ich auch noch später. Das Ich-lebe-mich-ein-Gefühl brachte Kou schon mit als er sich auf mein Bett warf und sagte. „Mann das ist ja gemütlicher als meins, ist's okay wenn ich bleibe?" Sagte er mit einem Grinsen das meine Laune erheblich hob. Im sarkastischen Tonfall antwortete ich. „Nein gar nicht, bleib doch." Doch was bekam ich als lohn für meine witzelein. „Supi." Kou packte mich an der Hüfte und zog mich verspielt aufs Bett. „Waa Kou ey." Sagte ich erschrocken, ich landete neben ihm und er lachte über mein verdattertes Gesicht auf. „Meines Wissens stand ich eben noch da." Sagte ich und deutete auf die Tür. Wow so viel Sarkasmus, ich dachte schon ich hab's verlernt. „Hey......Kou......was machst du...... da." Erst erkannte ich die Stimme nicht, da ich sie bis jetzt erst einmal gehört hatte doch als mich umsah, erkannte ich den kleinen Azusa an der Tür stehen. „Ach Azusa, dafür bist du noch zu jung." Lachte Kou. Mir stieg die röte ins Gesicht als ich verstand worauf er anspielte. Ich stand schnell auf und versuchte weder Azusa noch Kou anzusehen. „Oh wie süß jetzt wird sie rot." Ich überhing den äußerst peinlichen, aber wohl angebrachten Kommentar und fragte lieber Azusa. „Was möchtest du eigentlich." Ich biss mir auf die Zunge und schluckte das „Kleiner" gerade noch herunter. Ich musste unbedingt jemanden Fragten wie alt er war. Kanato sah schließlich auch aus wie zehn auch wenn er wie Laito und Ayato siebzehn war. „Willst du.... Dir mein.... Zimmer ansehen?" Er sprach immer nur in Satzt fetzten als müsse er jedes Mal über das nächste seiner Worte nachdenken bevor er es in den Mund nahm. Aber ob seiner Bitte war ich etwas verwirrt. Hätte Laito mich gefragt ob ich „Sein Zimmer sehen wollte" Hätte ich sofort gewusst woran ich war. Oder auch Reji war was das anging sehr leicht zu durchschauen. Aber was konnte es schon schaden. EINE MENGE BAKA. EINE GANZE MENGE. Brüllte mich meine innere Stimme an. Doch ich war gewillt mit ihm zu gehen, Azusa schien einfach viel zu lieb und eingeschläfert um mir was böses zu wollen. Fragend drehte ich mich zu Kou um, der mittlerweile Kopfüber von meinem Bett hing. Er zog die Augenbrauen runter, nein rauf, er stand ja auf dem Kopf. „Äh Was fragst du mich, es ist deine Entscheidung." Sagte er als hätte er Gedanken lesen können. Diese Antwort verblüffte mich dermaßen, dass ich kurz nach Luft schnappen musste. Hatte ich mich nicht gerade noch beschwert, das mir nie jemand eine Wahl ließ, hatte ich deshalb nicht vor Wut kochend die ganze Zeit wach gelegen. Und jetzt sagte Kou mir ganz offen das die Wahl bei mir lag. Es ging zwar nur um eine Banalität, doch trotzdem es war ein Anfang, vielleicht waren die Mukamis ja doch anders, ich würde es sehen.


Diabolik Lovers Fan FictionWhere stories live. Discover now