Smokehands (Skythief pt. 2)

24 - Katastrophe

(Tut mir sehr leid, dass die Updates in letzter Zeit unregelmäßiger kommen; mein Abi rückt näher ... :o)

Achill Valeria durchquerte im Stechschritt einen Säulengang, gefolgt von zehn treuen Soldaten, während die Stadt zu seiner linken in Panik versank. Sein roter Umhang kräuselte sich wie blutiges Wasser, als er in die Villa des Hades eilte.
In der letzten Stunde hatte er Lazarette für die Verwundeten eingerichtet, einen Aufstand niedergekämpft und die Arena versiegelt, während sein älterer Bruder ohnmächtig war, der Älteste sich wahrscheinlich angstschlotternd bei den Nonnen versteckte und immer noch niemand wusste, wo sich Hades befand.
Soldaten salutierten, als sie an ihm vorbeieilten.

Der junge Mann mit den Frühlingsaugen riss die Flügeltüren zur Villa auf. Sämtliche Krieger im Inneren gingen in Kampfhaltung über, ließen die Waffen sinken, als sie ihn erkannten. Da war er schon halb durch den Raum.
Daedalus erwartete ihn im Ratszimmer. Für einen Moment durchflutete Achill Erleichterung.

„Es geht dir gut."
Sein Bruder schnaubte.
„Ich war am anderen Ende der Stadt. Natürlich geht es mir gut. Haben sie Vater gefunden?"
Achill schüttelte den Kopf, drückte seinen Bruder kurz an sich, bevor er sich dem stillen Mädchen zuwandte, das die Szenerie aus blinden Augen beobachtete.
„Schrecklich", sagte sie nur. Einen Moment zu lange hafteten ihre Blicke aneinander, ein bisschen zu viel Bekanntheit, als teilten die beiden ein dunkles Geheimnis.

„Wartet auf mich, Astra", bat er sie und zu seinem Bruder wandte er sich mit: „Verlass die Villa nicht. Es gibt Unruhen."
Dann wirbelte Achill herum und betrat die panisch einberufene Versammlung der Stadtritter, gefolgt von der Feuerpriesterin.
Die Männer und Frauen, die in dem langen Raum standen und erhitzte Diskussionen führten, sich Angstschweiß von der Stirn tupften oder einfach ungläubig vor sich hin starrten, fuhren herum, als er eintrat. Ein Valeria, der aus dem Feuer entkommen war. Ein Valeria, der ihnen die Richtung weisen konnte. Ein Mann, der es mit eigenen Augen gesehen hatte. Sie starrten ihn an, wie eine Halluzination.
Klar, ruhig und fast schon zu gefasst, begann er:
„Chivalres, ich werde mich kurz fassen. Mein Vater ist nach wie vor verschwunden. Dasselbe gilt für meinen ältesten Bruder, sowie für Orpheus. Theseus und die Furien sorgen dafür, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Sir Flumenta, Sir Verte, unterstützt ihn mit allen Mitteln. Wir dürfen das hier nicht in eine Massenpanik ausarten lassen, oder die Stadt fliegt uns um die Ohren."
Der breite, erfahrener Mann mit Ziegenbart und der Kahle, der einen Fuchs auf seinem Wappen trug, senkten den Kopf, als sie ihre Befehle ohne auch nur mit der Wimper zu zucken von dem Jahrzehnte jüngeren Mann entgegennahmen.

„Dame Nateres, Sir Vilescona, ihr geht in den Süden. Sorgt dafür, dass die anderen Stadtteile nicht in Chaos versinken. Patrouillen, Bestechung, was auch immer ihr braucht."
Die Frau mit den blutroten Haaren und der Wolfsritter sahen sich kurz an. Sie wussten beide, dass sie um jeden Preis die Panik eindämmen mussten.
Aber Achills Blick war schon weiter gewandert. Allen dreizehn Rittern wies er Aufgaben zu, als hätten sie die Situation oft und ausführlich geprobt. Als wäre das hier nicht die Katastrophe, in der Hades und Aeneas das Steuer übernehmen sollten.
Beide blieben verschollen, während er die letzten beiden Ritter ansprach:

„Dame Zugliane, Dame Oreva. Ich bitte euch, die Stadt nach meinem Vater und meinen Brüdern abzusuchen", Achill berührte eine Stelle über seinem Herz, als Zeichen des Respekts.
Die Oreva und die Zugliane gehörten zu den engsten Freunden der Familie. Matresh, die Dame der Oreva, war seine Patin. Sie neigte den breiten Kopf mit den kurzen, schwarzen Haaren, gefolgt von der viel jüngeren, hübschen Zugliane Dame mit dem Olivenbaum auf der Brust.

„Fürst?", fragte sie, knapp und entschlossen, als hätte sie die Verurteilung durch die anderen gegen die eine Frage, die sie stellen wollte abgewogen und wäre zu dem Schluss gekommen, dass es das wert sein würde, „Was ist passiert?"