Kapitel 34

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Kapitel 34

Während Louis und ich in Richtung Bobs Büro laufen, knete ich meine Finger. Komischerweise bin ich total nervös, obwohl es doch eigentlich nichts besonderes ist.

"Fühlt sich irgendwie an, als würden wir zum Standesamt laufen um zu heiraten", versuche ich meine Anspannung durch einen Witz zu lockern.

Louis grinst. "So abwegig ist das gar nicht. Bob macht auch Hochzeiten, ebenfalls in seinem Büro."

Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an. "Hier unten heiraten wirklich welche?" Er nickt. "Klar. Hier werden ja auch Kinder geboren. Zum Beispiel du."

Stimmt, wenn man so darüber nachdenkt hat er Recht. "Aber unsere Sache ist viel ernster als eine Hochzeit", fügt er grinsend hinzu.

Na toll, jetzt bin ich noch nervöser und angespannter. "Darf ich dich was fragen?", unterbreche ich die unangenehme Stille, die uns nach Louis Worten umhüllt hatte.

"Schieß los." Nervös spiele ich mit einer Haarsträhne. "Warum hast du mich ausgesucht? Ich meine, Helen und Mino sind doch schon länger deine besten Freunde. Warum hast du nicht einen von ihnen genommen?"

Er scheint nichtmal lange überlegen zu müssen. "Erstens hab ich Mino nicht genommen, weil er als Begleitung für einen Ball nicht unbedingt passend gewesen wäre und zweitens, sind die meisten Rebellen auch als solche geboren, die wenigsten sind Überläufer wie wir. Deswegen haben sie meistens schon früh jemanden, nämlich ihren Sandkastenfreund ,oder wie man es nennt. Helen und Mino sind schon seit sie 10 Jahre alt sind ein Team."

Ich nicke. Der Gedanke war mir noch gar nicht gekommen. Obwohl ich mich hier zuhause fühle, wird mir bewusst, dass ich nie ganz dazu gehören werde, weil ich nicht hier aufgewachsen bin.

Mittlerweile sind wir vor Bobs Büro angekommen und Louis klopft. Jemand bittet uns herein und so treten wir ein.

"Du warst bis jetzt schon öfter hier als so manch anderer, Keira", grinst Bob mich an. Bob hat auf mich eine beruhigende Wirkung und so fällt ein Teil meiner Anspannung ab.

"Das liegt allein an deinem Charme", grinse ich zurück und setze mich auf einen der Stühle. "Du wirst immer mehr zur Rebellin, du hast nichtmal gewartet bis ich dir einen Platz angeboten hab."

Ich zucke aber lediglich mit den Schultern. "Also was liegt an?" Bob schaut fragend zwischen Louis und mir hin und her.

"Ich habe mich dazu druchgerungen mir einen Partner für Missionen zu suchen und siese Person ist Keira."

Skeptisch mustert Bob Louis und dann fällt sein Blick auf mich. Er wirkt auf einmal viel ernster als vorher, und so kehrt meine Anspannung zurück.

"Bist du dir wirklich sicher? Das ist eine ernste Sache. Du kannst nicht einfach aufhören, nur weil du mal keinen Bock mehr hast oder ihr euch streitet. Du musst ihm bedingungslos vertrauen und daz bereit sein, dein Leben für seines zu riskieren."

Mir war nicht bewusst, dass die Rebellen die Sache so ernst nehmen. Unsicher beiße ich mir auf die Lippe und sehe zu Louis rüber.

Er wirkt durch mein Zögern angespannt und rutscht leicht auf seinem Stuhl hinterher. Unwillkürlich muss ich lächeln.

"Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher", antworte ich. Zu meiner Überraschung klingt meine Stimme fest und überzeugt, ich hatte damit gerechnet, dass sie eher unsicher und leise klingt.

Ich höre Louis neben mir erleichtert ausatmen. Bob nickt. "Gut, dann trage ich da so ein." Das wars? Sie machen so ein Trara darum und dann trägt er es nur irgendwo ein?

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