Kapitel 58

2.7K 186 51
                                    


Kapitel 58

„Du musst deine Schläge weiter unten positionieren, ansonsten werden sie immer abgewehrt", verbessere ich jemanden aus meiner Gruppe.

Sie versucht es ein zweites Mal und trifft diesmal besser, aber noch immer nicht gut. „Weiter machen, das war noch nicht gut", weise ich sie an und gehe rüber zu Louis und Mino.

„Ich habe keine Ahnung wie wir aus denen brauchbare Soldaten machen sollen", seufze ich und die beiden sehen auch nicht überzeugter aus.

Meine anfängliche Freude über die vielen Freiwilligen hatte nach den ersten Stunden nachgelassen. Wie zur Hölle sollen wir ihnen innerhalb einer Woche das kämpfen beibringen?

Es sind bereits fünf Tage vergangen und ich habe das Gefühl als seien wir kein Stück weiter. Der Nahkampf klappt nicht wirklich und mit dem Schießen haben wir nicht einmal begonnen.

„Keira, kannst du mir den Wurf von gerade nochmal zeigen?", reißt Joe mich aus meinen Gedanken und ich nicke.

Ich gehe zu Joe rüber und zeige ihm erneut, wie man den Gegner anfassen muss. Trotz des Größenunterschiedes schaffe ich es dadurch ihn auf die Matte zu befördern.

„Jetzt versuch es bei mir", fordere ich ihn auf. Es funktioniert sogar und ich liege nun auf der Matte. Ein kleines triumphierendes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Vielleicht wird es ja doch noch was.

„Gut und jetzt wehre ich mich", sage ich und stelle mich in Position. Joe versucht wieder seine Hände an der richtigen Stelle zu platzieren, doch ich weiche aus. Auch sein zweiter Versuch misslingt, da ich ihm meinen Ellenbogen in den Bauch ramme. Natürlich nicht allzu fest.

Beim dritten Versuch schafft er es zwar mich richtig zu packen, doch es gelingt ihm nicht mich lang genug zu halten. Stattdessen gehe ich zum Gegenangriff über und werfe ihn auf die Matte.

Meine Hoffnung von vor zwei Minuten ist wieder zersplittert und ich helfe ihm seufzend auf. „Ich bin nicht wirklich oder?", fragt er und sieht mich entschuldigend an. Lächelnd schüttle ich den Kopf.

„Nein, nicht so ganz. Aber das sind die anderen auch nicht", versuche ich ihn aufzumuntern. „Könntet ihr es uns nicht einmal vormachen? Also einen richtigen Kampf? Ich meine, die Schritte habe ich glaube ich begriffen, nur die Anwendung und Kombination fällt mir schwer."

Das ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. „Setzt euch mal alle um die Matte hier herum. Louis, komm her", rufe ich und alle folgen meiner Anweisung.

Louis sieht mich verwirrt an, stellt sich aber zu mir. „Wir werden euch jetzt einen richtigen Kampf vormachen. Vielleicht wirkt das ganze hier dann ja ein wenig greifbarer", erkläre ich mein Vorhaben und positioniere mich gegenüber von Louis.

„Bereit?", fragt Louis. Mit einem siegessicheren Grinsen nicke ich. Louis startet seinen ersten Versuch, doch ich weiche geschickt aus. Allerdings gerate ich leicht ins Taumeln und brauche einige Sekunden um mein Gleichgewicht zurückzugewinnen.

Louis nutzt diese Chance und zieht meine Beine weg. Dadurch falle ich zu Boden und Louis stürzt sich auf mich. Mit seinem Körpergewicht drückt er mich weiter zu Boden, doch ich schaffe es mich unter ihm auf die Seite zu drehen. Durch meine neue Position schaffe ich es ihn von mir zu stoßen.

Schnell stehe ich wieder auf. Allerdings schafft Louis das auch und wir stehen wieder in der Anfangsposition. Diesmal gehe ich in die Initiative.

Ich renne auf Louis zu und hebe meine Faust leicht, so als wolle ich ihn schlagen. Louis bereitet sich darauf vor, doch kurz bevor ich normalerweise zuschlagen würde, ändere ich meine Taktik und mache eine Rolle vorwärts auf Louis zu.

RebellionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt