Kapitel 23

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Als ich aufwache, bin ich in einem weißen, ziemlich sauberem Zimmer. Bis auf das Bett, auf dem ich liege, und die Maschinen, an die ich angeschlossen bin, ist dieser Raum vollkommen leer.

Vage erinnere ich mich an das, was auf dem Ball geschehen ist. In dem Champagner war anscheinend doch Alkohol und die Frau von der Toilette hat gemerkt, dass ich sie bestohlen habe.

Alles ziemlich unglücklich gelaufen. Meine Hoffnung war nur, dass Anna mich nicht erkannt hat. Aber am Anfang hat sie mich ja auch nicht gekannt, weswegen ich noch ziemlich hoffnungsvoll war.

Meine Arme und Beine spürte ich nicht und meine Verletzung konnte ich nur durch den Verband erkennen. "Hallo?" Meine Stimme war heiser und kaum zu hören.

Ich wollte nicht alleine sein, das machte mich unruhig. Außerdem wollte ich von dem Erfolg wissen. Sofort wurde die Tür aufgerissen und Helen stürmte herein.

"Oh ein Glück, du bist wach"; rief sie und fiel mir um den Arm. Ich wollte die Umarmung erwidern , aber konnte nicht, da ich keine Kontrolle über meine Arme hatte und sie einfach schlaff auf dem Bett lagen.

"Helen? Kannst du mir vielleicht ein Glas Wasser geben?", krächzte ich. "Oh natürlich. Du kannst deine Arme ja nicht bewegen." Verwirrt sah ich sie an. Woher wusste sie das?

"Oh, das macht das Schmerzmittel. Das ist Trobin, es betäubt deine Gelenke und macht somit den Schmerz unfühlbar. Keine Angst lässt schon bald nach." Mit einem Glas Wasser in die Hand drehte sie sich wieder zu mir.

"Hilfst du mir dabei auch?", bat ich sie. Sie nickte, hielt mir das Glas an die Lippen und neigte das Glas leicht. Das Wasser berührte meine trockenen Lippen und gierig begann ich zu schlucken.

Es tat gut die kühle Flüssigkeit meinen Rachen hinab laufen zu spüren. Doch ich trank ein wenig zu schnell und verschluckte mich. Liebevoll klopfte Helen mir auf den Rücken.

"Helen?" Sie lächelte mich warmherzig an. "Ja?" Ich erwiderte ihr Lächeln. "Du bist ein Engel." Spielerisch wuschelte sie durch mein Haar. "Und du mein Teufel."

Ich musste lachen, doch da fiel mir eine Frage ein. "Ist alles gut verlaufen?" Sie setzte an zum Antworten. "Ja." Diese Antwort kam nicht von Helen, sondern von Louis, der gerade durch die Tür kam.

"Abgesehen von deiner Verletzung natürlich. Ich denke mir bekommt Alkohol genauso wenig wie dir." Leise lachte ich auf und er grinste mich an. "Hat Anna mich erkannt? Und was ist mit der Beute?", wollte ich auch noch wissen.

"Anna hat dich nicht erkannt. In den Zeitungen stand laut Bob ' Wer ist die brünette Unbekannte bei den Rebellen?' und daneben ein Foto auf dem du von Pia weggezogen wirst. Und die Beute ist sicher mitgekommen. War ziemlich klug sie in deinem Dekolleté aufzubewahren. Zudem waren Bob und auch Pia überrascht, als sie deine zahlreiche Beute gesehen haben. Jemand der zum ersten Mal mitkommt, klaut eigentlich nichts. Nichtmal mit viel Erfahrung schaffen manche so viel."

Ich wollte mit den Schultern zucken, doch meine Schultern bewegte sich ein wenig und die Arme hingen noch immer schlaff runter. "Ich wurde aber erwischt."

Louis schüttelte den Kopf. "Ach was, wir werden auch jedes Mal erwischt und müssen flüchten. Du hast das echt gut gemacht und Bob vertraut dir jetzt offiziell. Dich sieht er als exklusives Mitglied der Rebellen an."

Ich lächelte Louis glücklich an und Helen neben mir freute sich. "Das heißt, du kannst bei uns bleiben. Vielleicht kommen wir ja mal zusammen auf eine Mission", freute sie sich und nahm mich erneut in den Arm.

Doch diesmal zeigte dieser eine Regung. Ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Oberarm und ich stöhnte auf. "Oh, tut mir Leid. Das Trobin lässt wohl nach. Du solltest sowieso ein wenig schlafen. Wenn du das nächste Mal dann aufwachst ist alles weg", sagte sie mir und drückte auf einen Knopf.

"Warte, wie lange war ich denn..." Weiter kam ich nicht, denn schon überkam mich eine tiefe Müdigkeit und meine Augenlider fielen zu. Danach verlor ich die Besinnung und sank in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

RebellionWhere stories live. Discover now