Kapitel 7

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"Du bringst nur Probleme", fuhr Louis mich auf dem Gang an. "Wieso? Ich hab doch nichts gemacht", spielte ich die Unschuldige. Aufgebracht blieb er stehen und holte aus.

Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Doch es kam nichts. Verwirrt sah ich ihn an. "Das bringt nur noch mehr Probleme und das bist du nicht wert", fauchte er und zog mich weiter.

Vor unserer Zelle blieb er stehen und schloss auf. "Komm her du Memme. Deine Freundin hier hat dir den Arsch gerettet", knurrte er. Ihm schien es sehr zu missfallen, dass wir jetzt zu ihnen gehörten, doch das war meine einzige Chance zu entkommen, ohne dass Dad Geld zahlen musste.

Verwundert sah Daniel mich an, er hatte kein bisschen auf das Gelingen meines Plans vertraut, aber ich lächelte ihm siegessicher zu. Daniel raffte sich auf und stolperte zu uns.

Missmutig öffnete Louis seine Fesseln und schubste ihn dann vor sich her, genau wie mich. Er führte uns durch die Gänge zu einem großen Raum, in dem mehrere Jugendlich saßen oder in Gruppen zusammenstanden.

Jetzt erst wurde mir das Ausmaß dieses Ortes bewusst. Es war nahezu wie eine unterirdische Stadt, von der wir nichts wussten und so nicht gegen die Rebellen ankamen.

"Oh, Louis, wer ist denn deine Freundin da?", grinste mich ein Asiate an. "Halt die Klappe, Minoro. Sie ist nicht meine Freundin", fauchte Louis und schubste mich weiter.

"Na na na, Louis. So geht man doch nicht mit einer Dame um", tadelte ihn eine blonde Schönheit und kam auch zu uns. "Mein Name ist Helen und wenn du blaue Flecken vermeiden willst, solltest du dich eher an mich halten als an ihn."

Mit dem Kopf deutete sie auf Louis und ich musste Lächeln. Ich hatte erwartet, dass die Leute hier grober zu uns wären nicht so freundlich. "Also, wer bist du und woher kommst du?", mischte sich nun Minoro wieder ein.

Keiner beachtete Daniel, der vollkommen verdutzt neben mir stand. "Sie und der Kerl neben ihr sind meine Gefangenen. Naja, waren, jetzt gehören sie zu uns", knurrte Louis.

"Du solltest lernen freundlicher zu reden. So bekommt man mehr Freunde", teilte ich ihm mit. Minoro begann zu lachen und auch Helen musste grinsen.

"Sag mal spinnt ihr?! Seid ihr meine Freunde oder steht ihr seit neustem auf der Seite dieses verzogenen Görs. Schon schlimm genug, dass Bob sie einfach so angenommen hat."

"Siehst du, was hab ich gesagt. Ich bin freundlich zu ihnen im Gegensatz zu dir", belehrte ich ihn und die anderen hörten nicht auf zu lachen. "Ach mach doch was du willst. Da ihr sie ja anscheinend mögt, könnt ihr euch mit ihnen abplagen. Aber kommt nachher nicht zu mir, weil sie so störrisch ist"

Mit diesen Worten ging er und ließ uns bei Helen und Minoro. Eigentlich wäre es mir lieber gewesen, dass Louis blieb, da ich seine Meinung über mich wenigstens einschätzen konnte.

"Du regst ihn schon seit Tagen auf mit deiner rebellischen Art.", erklärte Minoro mir und sah sich dann Daniel skeptisch an. "Was ist mit dir? Wer bist du?" Sein Ton war um einiges grober als bei mir und Daniel zuckte leicht zusammen.

"Daniel Adams", antwortete er eingeschüchtert. "Ich bin dafür wir zeigen ihnen die Zimmer. Daniel du gehst mit Minoro und du kommst mit mir -äh -", sie stockte. Stimmt, schon wieder hatte ich mich nicht vorgestellt. Meine Mutter würde austicken.

"Keira", ergänzte ich. "Genau, so machen wirs", strahlte sie mich an und zog mich mit sich. "Da ich ein Einzelzimmer habe, was eigentlich für zwei gedacht ist, kannst du bei mir schlafen. Dein Freund wird es nicht so angenehm haben. Das einzig freie Zimmer ist das von Louis."

Oh, armer Daniel, aber damit wird er schon klar kommen, hoffe ich zumindest. Sie brachte mich in ein Zimmer, in dem an jeweils zwei Wänden ein Bett stand und zwei Kommoden.

RebellionWhere stories live. Discover now