Kapitel 21

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Nervös saß ich auf meinem Bett. Heute war der Ball und ich musste noch eine Stunde warten, bis ich endlich zu Pia durfte. Sie würde mir beim Anziehen helfen und auch mit dem Make-up.

Das würde ich zwar lieber selber machen, aber das durfte ich nicht. Mit meinen Fingerspitzen trommelte ich auf der Bettkante herum. "Du bist ja genauso nervös wie bei dem Test", grinste Helen mich an.

"Du hast leicht reden. Ich bin auf meiner ersten Mission, die Chance, dass ich erkannt werde besteht und dies ist ein Test um mein Vertrauen zu beweisen." Helen seufzte. Ich hatte sie schon den ganzen Vormittag damit zugelabbert.

Zuerst war Mino noch da gewesen, doch er hatte relativ schnell die Flucht ergriffen. Nun musste ihre Schwester Lini leiden. "Du solltest dir nicht zu viel Sorgen machen, du kommst doch von da", mischte sie sich jetzt ein.

"Ja, aber ich bin schon damals aufgefallen." Verzweifelt raufte ich mir die Haare. Dieser Ball würde eine Katastrophe werden. Wenn mich jemand erkannte, waren wir am Arsch.

Doch Pia hatte das Kleid so genäht, dass ich im Notfall den Rock abreißen und dadurch schnell die Flucht ergreifen konnte. Zudem würde den ganzen Abend ein Wagen vor der Tür stehen, mit dem wir flüchten könnten.

Alles war perfekt durchgeplant, doch für mich schien der Plan nicht Idiotensicher. Mein Gefühl sagte mir, dass alles so unglaublich schief gehen würde. "Ach verdammt, Keira. Jetzt reiß dich zusammen. Louis ist bei dir und er hat Erfahrung. Genau wie Nathan und Pia."

Zwar sollten mich Helens Worte beruhigen, aber das taten sie nicht. Das Gefühl in meinem Bauch war noch immer da. "Naja, ich werde gehen. Chris hat gesagt, er wolle mich treffen."

Lini stand auf und ging in Richtung Tür. "Ich dachte ihr habt Schluss gemacht?" Verwirrt schaute Helen Lini an und sah nicht wirklich begeistert aus. "Ja, aber ich mag ihn halt immer noch und deswegen treffe ich mich mit ihm."

Bevor Helen etwas sagen konnte, verschwand Lini aus der Tür und war weg. "Sie rennt sich noch in ihr Verderben", seufzte Helen und fuhr sich durch die blonden Haare.

"Ach was. Du solltest aufhören sie zu behandeln als wäre sie 5. Ich denk Lini weiß was sie tut", versuchte ich meine mittlerweile beste Freundin hier zu beruhigen.

"Oh du kennst sie nicht annähernd so gut wie ich. Für ihren letzten Freund hat sie fast einen Rausschmiss riskiert." Helen machte sich viel zu viele Sorgen, aber ich konnte sie auch nicht davon abbringen.

"Naja, wie du meinst. Ich werde mich mal langsam auf den Weg zu Pia machen. Wir sehen uns dann heute Abend oder so." Helen stand auf kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.

"Du schaffst das und außerdem werde ich dich zu Pia begleiten. Ich will doch sehen wie hübsch du aussiehst." Dankbar lächelte ich sie an. "Tja, Kleiner. Du musst dann wohl etwas alleine bleiben."

Behutsam strich ich Balu über den Kopf und er schloss genüsslich die Augen. Dann verließen Helen und ich das Zimmer und machten uns auf den Weg zu Pia. Diese wuselte schon wild im Atelier herum und über all standen Tuben und Behälter mit Schminke rum.

"Oh, du bist schon da", begrüßte sie mich und umarmte mich einmal. Danach war sie sofort wieder verschwunden und kam mit den Schuhen an. "Diesmal ziehst du sie zuerst an."

Sie reichte mir das Paar, aber ich war unsicher. "Und wie soll ich dann in das Kleid kommen ohne es zu beschädigen?" Pia schien nachzudenken. "Hast auch wieder Recht. Helen?"

Mit einem zuckersüßem Lächeln sah sie zu Helen die nickend die Augen verdrehte. "Danke." Wieder verschwand sie und holte mein Kleid. Nachdem ich es dann irgendwie dort rein geschafft hatte, half Helen mir mit den Schuhen.

RebellionWhere stories live. Discover now