Kapitel 38

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Kapitel 38

„Du schlägst wie ein Mädchen, Mino", lacht Louis und Mino schaut ihn böse an. „Meiner Meinung nach ist das keine Beleidigung", mische ich mich ein. Die letzte Woche hatte ich ihnen nur beim Training zugesehen und das war beschissen. Ich wäre jedes Mal am liebsten aufgesprungen und hätte mitgemacht, aber der Arzt sagte, ich darf nicht.

„Du solltest mehr auf deine Freundin hören, Louis. Die weiß wovon sie redet", stimmt Mino mir zu und holt erneut zum Angriff aus. Ich muss zugeben, seit Mino was mit Meggy am laufen hat, ist er nicht mehr ganz so konzentriert beim Kämpfen, aber schlecht ist er auch nicht.

„Gut, dass ich euch hier zusammen antreffe und nicht jeden von euch suchen muss", höre ich eine bekannte Stimme hinter mir, Bob. Ich drehe mich um und sehe ihn erwartungsvoll an.

„Ich hab einen neuen Auftrag für euch drei. Wie ihr auf der Party bewiesen habt, funktioniert ihr als Team sehr gut. Deshalb werde ich euch auf einen Ball heute Abend schicken", klärt er uns auf.

Louis Blick fällt auf mich. „Bist du sicher, dass Keira schon mitkann? Ich meine, ihre Verletzung ist erst eine Woche her." Wütend funkle ich ihn an, und ob ich mitgehe. „Ich bin alt genug um auf mich selbst aufzupassen", sage ich patzig und verschränke die Arme vor der Brust.

Mino fängt an zu grinsen und ich bemerke wie kindisch das gerade klang. „Dem stimme ich zu, außerdem habe ich mit ihrem Arzt geredet, er hat die Entscheidung ihr überlassen."

Louis scheint noch nicht ganz überzeugt. „Siehst du, dann hätten wir das ja geklärt. Außerdem hab ich ja noch dich um auf mich aufzupassen", lächle ich ihn an. Mit einem Seufzer verdreht er die Augen.

„Na gut, ich kann dich eh nicht abhalten. Warum gehen wir auf einen Ball? Ich dachte die Partys sind lohnenswerter?", hakt Louis nach. „Weil einer der Gäste ein Dokument bei sich trägt, dass ich gerne haben möchte. Charles Lockaby, ein hohes Tier in der Wirtschaft. Mit diesem Brief könnten wir eine Menge Geld verdienen, da er sicher daran interessiert ist, dass es geheim bleibt."

Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich Bob an. „Ihr wollt ihn erpressen?" Bob nickt. „Und ihr wisst, dass er einer der mächtigsten und reichten Männer überhaupt ist, ich meine, er hätte keine Probleme, das Dokument wiederzubekommen, er hat überall seine Spitzel. Lockaby ist niemand mit dem man sich anlegen möchte."

„Woher weißt du das alles?", fragt Mino erstaunt. „Als Mädchen ist es eigentlich nur wichtig reich zu heiraten, aber mein Vater war der Meinung, es sei dennoch gut für mich, wenn ich die Leute um mich herum kenne und weiß wem ich trauen kann und wem nicht."

Anerkennend nickt Mino mir zu. Mein Vater war nicht dumm, er wusste, dass der einfachste Weg jemanden zu ruinieren war, seiner Frau irgendwelche schmutzigen Geheimnisse zu entlocken. Und ich sollte sicher nicht eine dieser Frauen werden, die naiv genug sind, sich von ein paar Schmeicheleien einlullen zu lassen.

„Gut, dann holen wir uns dieses Dokument und verschwinden sofort wieder. Das sollte ja kein Problem sein", sagt Louis und ist sich seiner Sache sicher. Ich mir dagegen weniger.

„Da wäre ich nicht so überzeugt. Keira hat Recht, dieser Mann ist gefährlich. Du kannst nicht einfach hingehen, ihm einen Zettel aus der Tasche ziehen und abhauen. Seine Bodyguards sind immer zur Stelle, ihr müsst ihn irgendwo isolieren", klärt Bob Louis über die Schwierigkeit unserer Mission auf.

„Und er verlässt nur mit Frauen seine Bodyguards", füge ich hinzu. Lockaby mag verheiratet sein, aber er war ein widerlicher Kerl. Trotzdem fielen ihm lauter Frauen wegen seines Geldes zu Füßen. „Und das heißt?", fragt Louis und sieht mich erwartungsvoll an.

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