Kapitel 26

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"Nein, so ist war das nicht", antwortete er und sah mich verlegen an. Das war kein eindeutiges Nein, nicht das, was ich hören wollte.

"Und wie wars dann?", fragte ich unter Tränen. Hatte ich mich wirklich so in ihm getäuscht? Wie konnte er das alles nur spielen?

"Am Anfang, ja, da hat er mich auf dich angesetzt. Aber als ich dich beim Abendessen sah, wusste ich, dass du nicht wie die anderen Barbiepuppen bist, dass du was besonderes bist. Ich liebe dich wirklich. Bitte verzeih mir", flehte er

Auch wenn ich die Antwort gewusst hatte, auch wenn es für mich klar gewesen war, brachen mir die Worte aus seinem Mund das Herz. Es zersplitterte in ao viele einzelne Scherben, die sich alle in meine Brust bohrten.

"Spar dir deine Entschuldigung. Du hast mich die ganze Zeit angelogen, benutzt wie ein Spielzeug. Du mieses Arsch", schrie ich ihn an und rannte aus dem Zimmer.

Ohne wirklich auf den Weg zu achten rannte ich weiter. Ich rempelte Leute an doch es war mir egal. Schließlich fand ich den Weg in mein Zimmer. Allein mein Aussehen verriet Helen, dass alles wahr war.

Wortlos stand sie auf und nahm mich in den Arm. "Er ist ein dreckiger Mistkerl. Er hat dich nicht verdient", flüsterte sie und strich mir beruhigend über den Rücken.

Ich schlang meine Arme um sie und weinte einfach nur. "Wo ist dieser Mistkerl, ich polier ihm die Fresse", knurrte Mino und stand auf. "Lass ihn in Ruhe. Das bringt es auch nicht", wimmerte ich und sah Mino an.

Dieser blickte überrascht zurück. "Und wenn überhaupt, hau ich ihm in die Fresse"; ergänzte ich und zwang mir ein kleines Lächeln auf. "Das ist die Keira die wir kennen und lieben",lächelte Mino und schloss sich unserer Umarmung an.

"Aber wenn er dir zu nah kommt, kann ich für nichts garantieren", fügte er hinzu. Auch wenn die Situation beschissen war, wusste ich jetzt, dass meine Freunde immer für mich da sein würden.

"Tut mir Leid, dass ich dir das erzählt habe", entschuldigte sich Louis und kratzte sich am Hinterkopf. Ich löste mich aus der Umarmung und sah ihn an. "Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast, jetzt weiß ich wenigstens, dass er ein Arsch ist."

Louis lächelte mich leicht an. Ich lächelte zurück und umarmte ihn einfach. Ich mochte Louis, auch wenn wir am Anfang nur Streit hatten. Ich war froh, dass wir Frieden geschlossen hatten.

Wenn auch zögerlich erwiderte Louis die Umarmung. Mein Herz mag zwar gebrochen sein, doch mein Verstand nicht. Und das würde ich Daniel zeigen. "Ich werde diesem Mistkerl beweisen, dass ich auch ohne ihn kann."

Meine Stimme war fest, ohne jeglichen Zweifel. "Soll er doch sehen, was er davon hat mich zu verarschen." Helen nickte mir zustimmend zu. "Genau und jetzt gehen wir dir Schokolade suchen, das hilft immer."

Sie nahm meine Hand und zog mich in Richtung Tür. "Oh, wenn es um Schokolade geht, bin ich auch dabei", meldete sich Mino und folgte uns. Auch Louis schloss sich an und so gingen wir in Richtung Speisesaal.

Mino und Louis begleitete mich zu einem Tisch, während Helen Schokolade besorgte. Als sie wieder kam, hielt sie eine riesen Schüssel mit Schokoladenpudding in der Hand.

"Hatten nur noch das, aber das ist auch okay." Dankbar lächelte ich sie an und sie reichte mir einen Löffel. Sofort begann ich mich über den Pudding her zu machen.

Doch lange hielt mein momentanes Glück nicht an. Daniel betrat den Speisesaal und steuerte auf unseren Tisch zu. Als er nah genug war, drehte Mino sich um.

"Einen Schritt näher und ich garantier für nichts", knurrte er ihn an und Daniel blieb stehen. "Verschwinde", stimmte auch Louis zu und ich warf ihm einen bösen Blick zu.

Seufzend drehte er sich um und machte sich zum gehen auf. "Warte, Daniel", rief Helen und dieser drehte sich hoffnungsvoll um. Nur um dann eine Portion Schokoladenpudding von ihr ins Gesicht zu bekommen.

Mit traurigem Blick wendete er sich ab und ich musste kichern. Auch Helen stimmte ein und die Jungs fingen auch an zu grinsen. Daniel mag zwar ein Arsch sein, aber meine Freunde waren die besten. Und ganz ohne groß nachzudenken traf ich eine Entscheidung, ich würde hier bleiben.

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