Kapitel 51

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Kapitel 51

Als ich aufwache, fühle ich mich vollkommen ausgeruht. Ich habe seit langem nicht mehr so gut geschlafen. Das Bett ist einfach ein Traum.

Allerdings habe ich auch keine Ahnung wie lange ich geschlafen habe. In meinem Zimmer sehe ich mich nach einer Uhr um, doch ich kann keine finden. Naja, egal. Kann wohl nicht allzu spät sein, immerhin bin ich es ja eigentlich gewohnt früh aufzustehen.

Voller Elan krieche ich unter der Decke hervor und mache mich auf dem Weg ins Bad. Dort nehme ich eine ausgiebige Dusche. Es fühlt sich gut an, mal wieder so richtig heiß zu duschen. Bevor meine Haut aber zu lange darunter leidet, verlasse ich die Dusche.

Mit einem Handtuch um meinen Körper gehe ich zurück ins Zimmer um mir etwas zu anziehen zu holen. Eine gefühlte Ewigkeit stehe ich vor den Unmengen an Kleidung, weil ich mich nicht entscheiden kann. Letztendlich nehme ich einfach etwas Bequemes heraus und ziehe es über.

Da meldet sich auch schon mein Magen zu Wort. Was hatte Joe nochmal gesagt? Ich kann frühstücken wann ich will. Gerade will ich das Zimmer verlassen, da klopft es.

„Herein", sage ich und Joe betritt das Zimmer. „Hab gehört, dass du wach bist und habe gedacht, du willst sicher nicht alleine frühstücken gehen", grinst er mich an und bietet mir seinen Arm an.

Ich lächle und hake mich bei ihm ein. „Wie hast du geschlafen?", fragt er mich und strahlend sehe ich ihn an. „Wunderbar, ich liebe dieses Bett. Es fühlt sich an wie auf einer Wolke."

Über meine Begeisterung muss er lachen und ich stoße ihm meinen Ellenbogen in die Rippen. Aber wirklich übel nehmen kann ich e ihm nicht. Sicher wirke ich wie ein kleines Kind.

„Ich weiß wie du dich fühlst. Ich kann es immer noch nicht glauben und ich habe das ganze hier mit aufgebaut", erzählt er, als wir den Fahrstuhl betreten.

„Wirklich? Wie kommt ihr an all die Sachen? Und wie finanziert ihr das alles?", frage ich, denn er hat meine Neugier geweckt. Bereits gestern hatte ich mich gefragt, wie so etwas möglich ist.

„Meine Schwester und ich haben unsere Eltern bereits früh verloren. Das Heilmittel hat bei ihnen nicht angeschlagen und sie sind am Virus gestorben. Es hat uns deutlich gemacht, wie vergänglich das Leben ist.

Nun ja, und ebenfalls, dass man ein gesichertes Leben durch Geld nicht für selbstverständlich halten sollte. Also haben wir uns gedacht, warum unser Leben lang arbeiten und als Erwachsene ein unglaublich eintöniges Leben führen?

Als wir kleiner waren hat unsere Mutter uns immer die Geschichte von Peter Pan und seinem Nimmerland vorgelesen. Also haben wir beschlossen unser Leben danach zu richten. Der Tod unserer Eltern hinterließ uns ein riesen Erbe.

Zunächst haben wir uns diese alte Fabrik gekauft und wollten sie eigentlich überirdisch ausbauen. Aber wir wollten nicht, dass jeder das Nimmerland findet. Also haben wir begonnen ein unterirdisches System aufzubauen.

Immer größer und besser, bis wir nachher alles Notwendige hatten um unseren Plan wirklich umzusetzen. Allerdings war unser Erbe da schon stark strapaziert und wir wussten, dass wir es alleine nicht schaffen würden.

Aber wir haben Kontakte zu anderen Jugendlichen in unserer Situation geknüpft. Auch sie hatten ihre Eltern verloren und als wir ihnen von unserer Idee erzählt haben, waren sie dieser sehr zugeneigt.

Also haben sie investiert. Und so konnten wir nach und nach all unsere Träume verwirklichen. Und inzwischen finanzieren wir uns durch das Geld der Neuankömmlinge.

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