Kapitel 4

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Seit circa zwei Stunden saß ich jetzt in dieser dunklen Zelle und wartete, dass Daniel endlich aufwachte. Komischerweise empfand ich nicht wirklich Angst, was aber auch daran liegen könnte, dass der Alkohol noch immer wirkte.

Vorhin war ich sogar so tief gesunken und hatte begonnen zu singen, was nur Gelächter von außerhalb der Zelle zur Folge hatte. Jetzt saß ich einfach nur an die Wand gelehnt und starrte Daniel an in der Hoffnung so würde er aufwachen.

Meine Finger trommelten auf dem kalten Fußboden. Hier roch es modrig und so sah es auch. Die Wände waren grau gestrichen, doch an einigen Stellen blätterte die Farbe ab und grüne Stellen waren zu sehen, sicher Schimmel oder etwas ähnliches.

Mein Kleid war nun auch vollkommen verdreckt und aus dem lila war grau geworden. Meine Schuhe hatte ich bereits im Auto verloren und nun sah ich aus, wie eine Obdachlose.

Zudem war mir ein wenig kalt und ich begann hungrig zu werden. Doch im Moment sollte ich mir viel lieber um andere Sachen Sorgen machen, zum Beispiel wie ich hier wieder wegkomme.

Zu meinem Glück begann sich Daniel zu regen. Sofort war ich auf den Beinen, aber das war keine so Gute Idee, ich hätte es langsamer angehen lassen sollen.

Denn jetzt hatte ich das Gefühl, dass ich mich gleich übergeben müsste und das wollte ich nur ungern. Mit großer Willenskraft schluckte ich es runter und ging rüber zu Daniel, oder eher gesagt schwankte.

Ich glaube, der Alkohol wird immer wirksamer. Das Wärmegefühl vom Anfang war nun verschwunden und machte einem Schwindelgefühl platz, doch ich musste jetzt einen klaren Kopf behalten. Ich hockte mich neben ihn und rüttelte an seiner Schulter. "Daniel, wach auf", raunte ich ihm zu. Und tatsächlich, er blinzelte ein paar mal und öffnete schließlich komplett seine Augen.

"Was? Wo bin ich?"; fragte er vollkommen verwirrt. Seine Augenbrauen zog er fragend hoch. "Naja, wir wurden gefangen genommen von diesen Rebellen", erklärte ich ihm unsere ziemlich beschissene Lage.

"Was?!", hakte er entsetzt nach. Seine Verwirrung war nun dem Schock gewichen und mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an. "Ja, ich weiß, ziemlich scheiße, aber wir müssen Pläne finden, wie wir hier raus kommen." Er wollte sich durchs Haar fahren, merkte dann allerdings, dass er gefesselt war und begann zu fluchen.

Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, fasste er einen klaren Kopf. "Okay, du hast Recht. Kannst du meine Fesseln lösen? Hier ist ist der Plan Wir hauen den nächsten um, der hier rein kommt, nehmen uns seine Waffe und hauen ab. "

Ich begann an seinen Fesseln zu arbeiten, aber es war zwecklos, sie waren aus hartem Stahl. "Geht nicht, sind aus Stahl. Und zu deinem Plan, die sind mehr als wir und glaub ja nicht sie schrecken davor zurück uns zu töten."

Nachdenklich sah er mich an. Verdammt, wie sollten wir nur hier rauskommen? Da kam mir eine Idee. "Was wenn wir eine Geisel nehmen?" Skeptisch sah er mich an.

"Glaubst du die Geisel würden sie am Leben lassen?" Seufzend schüttelte ich den Kopf und fuhr mir durch die Haare. Das war doch zum Haare raufen. Unsere Lage schien aussichtslos. "Weitere Vorschläge?" Fragend sah ich ihn an, doch er schüttelte lediglich den Kopf.

Bevor wir weiter schmieden konnten, öffnete sich die schwere Eisentür und zwei Männer kamen und führten uns heraus. Man brachte uns in einen Raum, mit einem Tisch und drei Stühlen.

Ansonsten war er komplett leer. Die Wände sahen genauso schäbig aus wie die in der Zelle und die Möbel sahen ziemlich brüchig aus.

Auf zwei von ihnen wurden wir gesetzt, Daniel noch immer gefesselt. Jetzt kam mein Entführer herein. "Wie ich sehe ist unser lieber Herr hier auch wach", stellte er zufrieden fest.

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