Kapitel 47

3.1K 201 15
                                    


Kapitel 47

„Versuch weiter unten zu schlagen. So triffst du direkt meine Blockade", weist Louis mich auf einen Fehler hin. Sofort setze ich es um und treffe ihn, da er nicht damit gerechnet hat, dass ich direkt wieder angreife.

Zufrieden sehe ich ihm zu wie er seine Seite stöhnend hält. „Seit wann kannst du so fest schlagen?", fragt er und richtet sich wieder auf.

„Ich habe geübt. Irgendwie müssen wir ja gewinnen", grinse ich ihn an. Er erwidert mein Grinsen mit einem belustigten Blick und holt zu einem Angriff aus.

Allerdings bin ich nicht so unvorbereitet wie er und weiche geschickt aus. In Sekundenschnelle setze ich zum Gegenschlag an, doch diesmal pariert Louis.

Er hält mein Handgelenk fest im Griff. Mist, ich muss mich befreien. Ich versuche mich aus seinem Griff zu drehen, doch es gelingt mir nicht.

Stattdessen wird es nur schlimmer, da Louis meinen Arm hinter meinen Rücken verdreht, sodass ich mich nicht sonderlich bewegen kann. Mit meinem freien Arm versuche ich ihn von mir zu stoßen, doch er bekommt auch diesen zu packen.

Nun stehe ich vor Louis, beide Arme fest in seinem Griff. Ich klammere mich an meine letzte Hoffnung und versuche seine Beine mit meinem rechten Bein wegzuziehen.

Gleichzeitig schmeiße ich mich mit all meinem Gewicht nach hinten, sodass Louis sein Gleichgewicht verliert. Er stürzt zu Boden und ich mit ihm.

Da ich nun über ihm liege und er von seinem Fall überrascht ist, schaffe ich es mich zu befreien. So schnell wie möglich versuche ich wieder auf die Beine zu kommen und bringe ein wenig Abstand zwischen uns.

Louis grinst mich beeindruckt an. „Vor zwei Monaten noch hättest du beleidigt aufgegeben, sieh an wie du dich gemacht hast."

Er hat Recht. Ich hatte wirklich eine Menge aus mir gemacht. Stolz erwiderte ich sein Grinsen und wollte wieder zum Angriff ausholen. Doch mein Vorhaben wird von einem Gong unterbrochen.

Sofort fällt mein Blick zum Lautsprecher, auch wenn es mir nichts bringt. Schließlich kann ich niemanden sehen.

„Ich frage mich, was sie durchsagen. Wir haben ja keine neuen Pläne zur Rebellion, die für die Öffentlichkeit gedacht sind", spricht Louis meine Gedanken aus. Ich zucke auch nur mit den Schultern und überlege.

Doch da klingt Bobs Stimme durch die Lautsprecher. „Rebellen, ich berufe eine sofortige Versammlung ein." Erneut ertönt der Gong. Das war alles?

„Eine Versammlung? Wozu das?", fragt Louis, doch wieder kann ich keine Antwort geben. „Gehen wir hin, dann werden wir's wohl sehen", beschließe ich und gehe los. Louis folgt mir und wir betreten mit zahlreichen anderen die Versammlungshalle.

Mich wundert es, dass Bob nichts Derartiges mit uns besprochen hat. Eigentlich sollte das Ganze so ablaufen, dass ich über alle Dinge informiert werden.

In der Menge kann ich Mino ausmachen und ziehe Louis mit mir zu ihm rüber. „Da sind ja meine beiden Informanten"; begrüßt er uns. „Was ist hier los?"

Ich zucke mit den Schultern. „Wir haben auch keine Ahnung." Die Halle füllt sich mehr und mehr, sodass es bald ziemlich eng wird.

Nach einer halben Stunde ungefähr tritt Bob endlich auf den Balkon. „Es gibt Neuigkeiten zu unserem Vorgehen. Aufgrund der Größe unseres Vorhabens werden wir unsere Kämpfer durch Bewerber aus der ganzen Stadt aufstocken.

Da diese zumeist keine Kampferfahrung besitzen, werden wir Ausbildungstruppen erstellen, die je zur Hälfte aus Rebellen und Neulingen bestehen.

In den folgenden Wochen wird das Training intensiviert, damit wir so schnell wie möglich zuschlagen können.

RebellionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt