Kapitel 37

238 7 2
                                    

*Heute ein extra langes Kapitel für euch. Ich hoffe, es gefällt euch. <3*

Sura

Ich sitze im Besucherraum und warte darauf, dass Jason hereingebracht wird. Es ist ganz komisch, ihn heute wieder lediglich durch eine Glasscheibe zu sehen und sprechen zu können.

Meine Hände werden prompt ganz schwitzig, wenn ich daran denke, wie nahe wir uns gestern gekommen sind.

Wie wird er heute reagieren? Wird er etwas deswegen sagen? Oder tut er so, als wäre gar nichts passiert? Und verflucht, wie soll ich mich überhaupt verhalten, frage ich mich panisch und rutsche nervös auf dem harten Stuhl herum.

Bevor ich darüber nachdenken kann, wird Jason hereingebracht. Ich halte die Luft an, als er mir seinen Rücken zudreht, während ihm die Handschellen abgenommen werden und ich ihn so mustern kann, ohne das er es mitbekommt. Vorher fand ich ihn schon attraktiv, aber nachdem ich ihm gestern so nahe war, ist es, als würden meine Hormone Achterbahn fahren. Ich kann nur noch daran denken, wie es wohl wäre, wenn sich sein starker muskulöser Körper um meinen schlingen würde und ...

Bevor ich weiter in Tagträumen schwelgen kann, dreht er sich zu mir um. Bei seinem durchdringenden Blick beginnen meine Wangen direkt zu glühen. Wahrscheinlich kann er sich so denken, über was ich eben nachgedacht habe.

Seine Miene bleibt jedoch verschlossen, sodass ich nicht weiß, was er tatsächlich über mich denkt. Er setzt sich und nimmt den Hörer. »Hey, Jason«, sage ich und bemerke, zu meinem Entsetzen, wie piepsig meine Stimme klingt. Reiß dich zusammen, Sura, ermahne ich mich gedanklich.

»Hey. Ich freue mich, dass du da bist.« Mein Herz macht bei dieser Aussage direkt einen kleinen Hüpfer.

Ich lächle ihn an und hoffe, dass es nicht so dümmlich aussieht, wie ich mich gerade fühle. »Es war gestern ... ähm ...«, stammle ich vor mich hin, da mir kein Wort einfällt, was das gestrige Treffen zwischen uns ansatzweise beschreiben könnte.

Jason lacht und mir stellt sich eine angenehme Gänsehaut auf, als ich den sanften Klang seines Lachens höre. »Ich fand es sehr überraschend, aber schön.«

Bei seinen Worten sehe ich auf und unsere Blicke begegnen sich. Wie gerne würde ich jetzt die Hand ausstrecken können, um über seine stoppelige Wange zu streichen.

Herrje, ich müsste eigentlich die Wahrheit herausfinden und stattdessen flirte ich, auf Teufel komm raus, mit Jason. Ich sollte dringend meine Prioritäten neu setzen!

»Hast du schon ein paar Rückmeldungen zu dem Zeitungsartikel von Freitag?«, fragt er mich und wechselt so zum Glück das Thema.

»Hmm«, brumme ich und weiche seinem bohrenden Blick aus. »Ich habe am Erscheinungstag ein paar Kommentare dazu im Internet gelesen. Sie waren nicht gerade ... sagen wir mal, positiv«, murmle ich und wage es erst nach einem Moment ihn wieder anzusehen.

Jason presst seine Lippen zusammen und nickt. »Das dachte ich mir schon. Bist du dir sicher, dass du einen weiteren Artikel über mich schreiben willst? Immerhin scheint die Öffentlichkeit nicht gerade begeistert zu sein«, fragt er und ich höre die Unsicherheit aus seiner Stimme heraus.

»Natürlich. Wenn meine Chefin mir grünes Licht gibt, veröffentliche ich bald erneut einen Artikel. Darin soll es wahrscheinlich speziell um deine Tat gehen.«

»Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, unterbricht er meine enthusiastischen Worte.

Grübelnd runzle ich meine Stirn. »Wieso denn nicht?«

»Ich habe das, glaube ich, schon mindestens zehn Mal gesagt, aber was ist, wenn ich es tatsächlich war? Du hast keine handfesten Beweise und auch Leo konnte in den letzten Monaten nichts herausfinden. Vielleicht ist es das Beste, wenn du die Sache auf sich beruhen lässt. In zwei Wochen hat das sowieso alles ein Ende«, erklärt er mir niedergeschlagen und ich umklammere krampfhaft den Hörer. Ich frage mich, wieso er heute mal wieder so miesepetrig drauf ist.

ENEMIESWhere stories live. Discover now