Kapitel 5 - Mein Dear Diary ist verloren. Genau wie ich.

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"Hast du mich grade geschlagen?" ich schwitzte Blut als ich den wütenden Ausdruck in seinem Gesicht genauer betrachtete und ich hatte Angst ich könnte mir jede Minute in die Hose scheißen. Als er seine Hand hob um mich zu schlagen, fühlte es sich an als würde alles in Zeitlupe geschehen. Wie er seine Hand zu einer Faust ballte und wie er vor Wut sein Unterkiefer anspannte, auch seine Ader die gleich platzt entging mir nicht also sah ich weg und kniff vor Furcht die Augen zusammen."Du scheiß Schlampe!" schrie er und ich erwartete mit angespannten Muskeln den Schlag...doch der kam nie an.

Zittrig öffnete ich meine Augen und sah seine Faust wenige Zentimeter vor meinem Gesicht hängen, mein Herz immer noch rasend vor Furcht. Dann sah ich Kyle's Hand die den Arm des aggressiven Typen in seiner Bewegung festhielt, sein Ausdruck bedeckt von Irritation."Hat dir deine Mutter nie beigebracht das man Frauen nicht schlägt?" sein Ton war so kalt, dass ich nicht wusste ob ich rennen oder weinen sollte. In mir war alles wie gefroren. Meine Adern, meine Muskeln, sogar meine Gehirnzellen schienen völlig in Schock und Panik geraten zu sein. Ich schrieck leicht auf als er plötzlich den Arm von dem Typen verdrehte und ihn hart gegen die Wand presste, so fest das er ein lautes Knurren vor Schmerz von sich gab. Meine Beine bewegten sich automatisch nach hinten vor Angst und ich legte eine Hand auf mein Herz in der Hoffnung, dass es sich so schneller beruhigen würde."Jetzt hör mir gut zu, denn ich sage das nur einmal. Du wirst deine Schoßhunde nehmen und wieder in das dreckige Loch zurück kriechen wo du hergekommen bist. Falls nicht," er nahm sein Gesicht und haute es mehrmals tödlich stark gegen die Wand bis er schließlich losließ und der Typ hart auf den Boden flog, seine Stirn blutig von den Schlägen und sein Ausdruck total ängstlich. Genau wie meiner."Falls nicht, dann komme ich zu dir und schlage dir die wenigen Gehirnzellen raus die du noch in dir hast." erschrocken sah ich wie die anderen Typen dem 'Führer' aufhalfen und dann gemeinsam die Straße entlang liefen, seine zittrige Stimme hängend in der Luft."Halt dich von meiner Schwester fern.."

Als er nirgends mehr in Sicht war, ließ ich ein erleichtetes Seufzen rau meine Schulter automatisch in die Tiefe gerutscht von all dem Last der von mir verschwand. Die ganze Siatuation hatte mir eine scheiß große Angst eingejagt und Großteils deshalb weil mich das Ganze ziemlich unerwartet traf. Ich hätte nicht erwartet, dass ich frische Luft schnappen gehe und ein aggressiver Typ versucht dann mich zu schnappen. Als mein Herz sich langsam wieder beruhigte, drehte ich mich, mit meiner Hand immer noch an mein Herz gelegt, um und sah in Kyle's Gesicht. Er hatte so viel Böse und Gefährliche in seiner Ausstrahlung das selbst solche Typen ins andere Land rennen wenn sie mit ihm zu tun haben. Seine Augen waren wieder einmal unbekümmert und kühl, mein Puls steigend mit jeder Minute die er mich ansah. Ich hatte tatsächlich Angst vor ihm."Wenn das nächste Mal so jemand wie Troy eine Hure nennt, dann renn lieber wieder zurück zu deine Torten und denk nicht daran zu zu schlagen. Wie kann man nur so viele schlechte Eigenschaften auf einmal haben? Fett. Hässlich. Und auch noch dämlich. Unglaublich." er drehte sich wieder weg von mir und nahm eine Zigarette raus die er zwischen seine Lippen legte, als wäre das was er grade gesagt hatte nicht unheimlich unverschämt und verletzend. Es waren noch nicht einmal die Wörter die er sagte die mich so verletzten, sondern sein Ton und der ernster Blick in seinen Augen, als würde er wirklich so von mir denken und so wenig von mir halten. Ich spürte wie meine Augen wässrig wurden und wie mich Wut überfüllte von Innen, also stellte ich mich vor ihm und nahm ihm die noch unangezündete Zigarette aus dem Mund bevor ich fest mehrmals drauf tritt. Klar, ich verdanke ihm das ich nicht ohne Zähne darstehe, aber dafür muss er noch lange nicht so ein Arschloch mir gegenüber sein."Du Arsch." sagte ich wütend und er sah mich irritiert an, sein Gesicht eine einzige wütende Perfektion genau vor mir."Ich warne dich nur vor. Ich habe gehört wie die Typen aus der Football Manschaft dich morgen nach der Turnstunde überraschen und verprügeln wollen zur Dritt weil du Hank Thomas so verhauen hast, dass er nur noch Baby Brei essen kann! Das ich dir das hier sage, ist mein Dankeschön an dich. Du hast mich gerettet und jetzt habe ich dich gerettet, wir sind quitt, das heißt ich muss nicht nett zu dir sein oder akzeptieren wie du mit mir redest! Willst du wissen wie ich dich sehe?! Du bist ein verschissener, mieser, arroganter Mistkerl und—" er ließ nicht zu das ich mein Satz beende, sondern legte eine Hand um meine Taille und presste mich fest gegen die Wand, sein Körper drohlich gegen meine gedrückt und seine Augen so innig, dass ich dachte sie könnten töten. Aus Erschtaunen über seine Aktion hielt ich die Luft an und starrte mit geweiteten Augen in seine, sein Minz und Zigarretten Atem wieder einmal in mein Gesicht."Nur weil ich verhindert habe das dieser Typ dich schlägt, bedeutet das nicht das ich es nicht selber tun werde wenn nötig. Nur um es klar zu stellen." er presste mich noch fester gegen die Wand und ich machte meine Augen zu aus Angst davor was er jetzt noch machen oder sagen wird. Wieder einmal schien Panik in mir die Oberhand zu gewinnen."Du interessierst mich nicht. Ob du verletzt wirst oder nicht, interessiert mich nicht. Und wenn du es wagst noch einmal so mit mir zu reden oder meine Zigarette aus meinem Mund zu nehmen, werde ich derjenige sein der dir Eine verpasst. Denn wie du bemerken konntest, ich habe keine Manieren Shortcake."

Als ich meine Augen öffnete um mir das Bild anzusehen zu seiner drohenden Stimme, sah ich wie er auf mich herab schaute, seine dunklen Augen wie zwei Hüter seiner Wut und seine perfekten Lippen, hochgezogen in dieses teufliches Lächeln das ich Innerhalb von Stunden schon so oft sah und bereits so sehr hasste. Dann ließ er mich ganz los und mein ganzes Gewicht zog mich auf den Boden, mein Atem genau so tief in meiner Kehle wie mein Herz sich grade anfühlte. Der Boden fühlte sich kalt an unter meinen Beinen und ich war froh das mir zumindest das die Bestätigung gab das er mich mit seinem Blick nicht ermordet hat.

Er ging ohne ein weiteren Satz oder Blick an mir vorbei und wieder zurück in die Schule, während ich noch Minuten lang dasaß und versuchte die Tränen zurück zu halten die raus kommen wollten. Wieso war er nur so gemein? Und selbst wenn ich wusste er war zu jedem so ein Arsch, hatte ich das Gefühl bei mir war er viel schlimmer. Vielleicht weil ich ihm mehrmals auf die Nerven ging heute oder weil ich mit ihm gesprochen habe, wie es andere nicht wagen, aber ich wusste ich verabscheute den Typen ohne Manieren und einem göttlichen Gesicht. Kyle Eastwood.

—*— (Bin auf einem anderen Laptop deshalb kann ich das Zeichen was ich normalerweise mache jetzt nicht machen haha)

Nachdem ich mich halbwegs beruhigt hatte, rannte ich praktisch zurück in die Bibliothek und packte mit einem rasenden Herzschlag zusammen, bevor ich Nachhause fuhr. Lindsey schrieb ich auf dem Weg eine Nachricht, dass ich ihr morgen alle Notizen in der Schule geben werde und erfand noch irgendeine Ausrede wegen meinen Eltern. Den restlichen Tag über schien Kyle immer wieder in meinen Gedanken aufzutauchen. Er macht sich seit Tag eins nur Feinde und das scheint ihn überhaupt nicht zu kümmern. Klar, ich habe schon davon gehört das es Menschen gibt die von Natur aus Böse sind, aber ich hätte nicht erwartet das ich so einem Menschen begegne geschweige denn das ich ihn so oft an einem Tag sehe. 

Als die Sonne unterging und ich mich lang genug mit Lernen und Serien abgelenkt hatte, entschied ich mich gegen 23:00 in mein Dear Diary zu schreiben bevor ich schlafen gehe. Doch das Problem war.

Ich fand mein Dear Diary nicht.

Nirgends.

—*—(Lmao, das sieht so komisch aus, ich mag es nicht haha, aber was solls.)

Am nächsten Morgen war ich immer noch am Ausflippen, ich hatte kaum eine Stunde geschlafen und ich wusste nicht einmal wo mein Kopf stand. In meinem Tagebuch stand wirklich alles drinnen. Die Art wie ich mich verändere wenn ich in die Schule gehe, wie Emily Ryan ständig betrügt, wie Lindsey eine Affäre mit ihrem letzten Stiefvater hatte, alle ihre Geheimnisse und alle meine Gedanken. Was tu ich wenn das jemand in die Finger bekommt? Die Schüler in meiner Highschool lieben neue Informationen und Gerüchte, sie würden ohne zu zögern alles in die Öffentlichkeit setzen was da drinnen steht, selbst wenn sie höchstwahrscheinlich lange brauchen würden um herauszufinden wem dieses Tagebuch eigentlich gehört.

Ich ging von Zuhause weg als noch alle schliefen und fuhr direkt zu Schule, meine Panik mit jede vergangene Minute größer als davor. Dort durchsuchte ich alle Mistkübeln, alle Klassenzimmer, alle Ecken des Bibliotheks und der Schule, aber ich fand es nicht. Als es schließlich 7 Uhr wurde, begann ich zu realisieren das mein Dear Diary tatsächlich weg war und nun saß ich auf der Toilette weinend, meine Knie zu meiner Brust gezogen und fluchend, dass ich wirklich so dumm war und mein Dear Diary verlor.

Wie konnte ich nur so dumm sein?

Kyle's Sicht.

Sein Name ist, Kyle Eastwood.

Verwirrt sah ich meinen Namen in einer Art Buch auf dem Boden liegen in der Bibliothek und kniete mich nieder, das weiche Leder sofort zwischen meinen zwei Händen.Heute habe ich den neuen Typen in der Schule kennen gelernt von dem alle so begeistert waren. Arrogant? Selbstsüchtig? Unverschämt? Nicht einmal Ansatzweise beschrieben diese Wörter ihn, den Jungen ohne Manieren und einem göttlichen Gesicht. Ein Tagebuch? Aber wem gehörte es? 

Dear DiaryWhere stories live. Discover now