Kapitel 16 - Vor 13 Stunden.(Part I)

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"Wenn wir springen, versuch solange unter Wasser zu bleiben wie du nur kannst!" sagte er laut und ohne jegliche Angst, worauf ich zu ihm sah. Zur Zeit standen wir ungefähr 30 Meter über dem Boden und sahen nach unten, worauf ich nur noch mehr Panik schob als davor. Gar nichts ergab im Moment Sinn. Von einer Minute zum anderen geriet alles außer Kontrolle und dann, tja dann kamen wir hier her. Zum River der direkt unter der Brücke fließt auf den wir grade standen."Bist du dir wirklich sicher, dass das eine gute Idee ist?" fragte ich panisch und sah auf das klare Wasser unter uns."Natürlich nicht. Aber wir haben keine andere Wahl. Keine Sorge, manchmal sind die dümmsten Ideen, die schönsten Erinnerungen." ja und manchmal sind die dümmsten Ideen, die merkwürdigsten Todesfälle. 


Vor 13 Stunden. 


"Mom? Was kaufst du eigentlich Mike zum Geburtstag?" ich setzte mich zum Esstisch und war froh, dass Dad und Mike heute ihren Angeltag hatten damit ich mich in Ruhe mit meiner Mutter unterhalten kann. Gestern verlief eigentlich ziemlich normal, Mal abgesehen davon das sich Kyle tatsächlich ein wenig geöffnet hatte mir gegenüber. Und er nannte mich verwirrend, was ich zwar jetzt verstand, aber immer noch nicht so richtig als Kompliment ansehen kann. Nachdem wurden wir auch gleich entlassen, als Mr.O'Connell sah was für Fortschritte wir gemacht haben und heute begann wieder ein neuer Tag. Irgendwie machte ich mir Sorgen darüber wie es wohl zwischen ihm und mir heute wird, aber ich machte mir erstmal keine Hoffnungen. Wahrscheinlich würde es so sein wie immer. Mann, ich vermisste mein Dear Diary immer mehr, vor allem wenn plötzlich so viele Dinge geschahen seitdem ich es verloren hatte. Aber zumindest war meine Erkältung nun vorbei. 


"Ich habe das perfekte Geschenk für ihn," sagte meine Mutter und ich trat aus meinen Gedanken wieder in die Realität zurück. Seufzend machte ich mir mein Brot und erinnerte mich, dass ich immer noch keine Ahnung hatte was ich ihm schenken könnte."es ist das Motorrad was er sich letztens so angeschaut hat. Es ist zwar teuer, aber er wird sich riesig darüber freuen." ich und mein Bruder bekamen nie wirklich Geschenke, aber wenn es um Geburtstage ging, machten sich unsere Eltern immer viele Gedanken. Schade das man nur ein Geburtstag pro Jahr hat..."Bay, warum hast du eigentlich ständig dein Handy aus?" oh, richtig. Ich habe meine Eltern immer noch nichts von dem kaputten Handy erzählt, aber wenn ich es ihnen jetzt sagen würde, würden sie mir wahrscheinlich ein neues kaufen und Mike würde nicht sein Motorrad bekommen. Das wollte ich nicht, also sagte ich."Es ist bei Lindsey, Akku leer. Hatte noch keine Zeit es abzuholen, du weißt schon, wegen den Nachsitzstunden und so." ich hasste es meine Eltern anzulügen, aber da ich reichlich Erfahrung hatte wegen der Schule und meinen ‚Freunden', fiel es mir nicht schwer. Als mein Sandwich fertig gemacht war, nahm ich mir noch ein Glas Orangensaft und begann zu frühstücken."Und warum nimmt sie es dir nicht einfach mit?" 


"Du weißt doch wie Lindsey ist, sie vergisst ständig alles." log ich wieder und sah auf die Uhr, worauf sich meine Augen weiteten."Scheiße!" fluchte ich und hörte meine Mutter sagen, dass ich nicht fluchen soll während ich die Treppen hoch rannte für meine Bücher. Schnell stopfte ich alles in mein Rucksack und wollte aus der Tür rennen, als die Trageschlaufe meines Rücksacks unabsichtlich noch an mein Computersessel hing und alles von meinem Tisch runterwarf, während er zur Boden fiel. Geschockt blickte ich auf den großen Chaos, doch hatte keine Zeit um es wieder in Ordnung zu bringen, also schloss ich die Tür hinter mir und rannte zurück zu meiner Mom."Wenn ich zurück bin von der Schule, reden wir weiter! Lieb' dich!" rief ich, als ich gemeinsam mit meinen Schlüsseln aus dem Haus lief und rannte zu meinem Auto. Na dann schnell. 


—∞— 


Meine erste Stunde war Chemie, gemeinsam mit Ryan. Seitdem Vorfall hatte ich nicht mit ihm geredet oder mit Emily, nur mit Lindsey die mir gestern am Abend wieder all ihre Sachen erzählte. Sie sagte mir Emily würde diese Woche nicht mehr zur Schule kommen, da sie nach Paris fährt ihre Eltern bis Samstag. Einfach so. Wie auch immer, irgendwie hatte ich keine Angst Ryan zu begegnen, aber ich war trotzdem nervös da ich nicht wusste wie es wohl ausgehen wird. Ob er mir noch was zu sagen hat, ob er mich darauf anspricht oder ob er mich überhaupt anspricht. Seufzend und meine Gedanken erstmal auf die Seite geschoben, parkte ich ein und beeilte mich Richtung Schule. Ich war bereits 15 Minuten zu spät, so eine Scheiße. Während ich lief, sah ich Kyle wie so oft neben der Metalltür stehen wie er sich gegen die Wand lehnt und eine Zigarette raucht. Benebelt betrachtete ich seine Schönheit wie so oft, bis seine Augen schließlich auf meine trafen und er mich anstarrte. Während er mich anstarrte, hatte ich ein komisches Gefühl in mir, als würde ich unter seinem Blick mehr und mehr davon schweben. So innig das ich mein Atem nicht fand. 

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