Kapitel 40 - Dazu hab' ich das Recht.

25.1K 1.6K 356
                                    

Wir saßen gemeinsam im Wohnzimmer. Stacy und ich. Als sie mir ihren Namen gesagt hatte, wusste ich das es die Stacy war und ehrlich gesagt wusste ich nicht wie ich das aufnehmen sollte. Warum wollte sie ausgerechnet mit mir reden? All das mal zur Seite geschoben, ließ ich sie rein und seitdem sitzen wir in Stille da. Gott, wie ich aussehe, das ist so peinlich."Darf...darf ich fragen ob.." begann sie plötzlich leise und automatisch fielen meine Augen auf sie. Mit beiden Händen hielt sie das Glas Wasser das ich ihr angeboten hatte, als sie reinkam und ihr Blick war stets drauf gerichtet. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich nicht von ihrer Nähe bedroht und war auch nicht wirklich runter gezogen darüber, dass sie nun hier war. Keine Ahnung wieso."Ob du und Kyle...was miteinander hattet? Ich mein, ich bin mir sicher er war nicht die ganze Zeit allein und hatte bestimmt Freundinnen oder sowas ähnliches, aber ich meine...hattet ihr was miteinander? Mehr als nur...körperlich?" sie sprach sanft und unentschlossen, als ob sie nicht wüsste ob sie die Antwort wirklich hören möchte oder nicht. Und da ich sah wie schwer ihr das Ganze fiel und weil ich verstand wieso sie das fragte, wollte ich ganz ehrlich sein.

"Ich dachte wir hätten was. Wir haben uns zweimal geküsst und das war's dann auch mit der körperlichen Beziehung. Kyle war beziehungsweise ist jemand dem ich Vertrauen kann und der mich versteht ohne viel zu sagen und ich dachte das beruht auf Gegenseitigkeit, das er vielleicht das selbe fühlt wie ich, aber das stimmte nicht. Er hat mir offen gesagt, dass er nicht weiß was er für mich empfindet, aber er ist nicht verliebt in mich. Damit war's das auch, weil du weißt schon...du bist wieder aufgetaucht..." unangenehm starrte ich auf meine Schuhe und hoffte, dass sie nicht ausrastet selbst wenn ich nicht genau weiß worüber sie hätte ausrasten können. Ich hörte ein erleichtertes Seufzen und wieder einmal sah ich in Stacy's zu schönem Gesicht. Wieso war sie nur so hübsch? Ich kam in keinem Punkt gegen sie an."Danke. Weißt du, ich war etwas nervös darüber hierher zu kommen. Kyle ist mir sehr wichtig, selbst wenn du es mir nicht glaubst und es tut mir Leid, dass ich ausgerechnet dich darüber gefragt habe obwohl es für dich wahrscheinlich noch schwieriger ist darüber zu reden, aber ich dachte mir es ist besser wenn ich die Geschichte von dir höre. Ich denke nicht das du mir irgendwas verschweigst und selbst wenn, ich bin dankbar das du mir überhaupt schon so viel gesagt hast." sie lächelte mich leicht an und richtete ihr Blick dann gleich wieder auf's Glas, während ich unangenehm mein Hals krächzte.

"Also...hem, gibt es sonst noch etwas das du wissen möchtest? Ich will nicht unhöflich sein oder so, aber.."

"Ja, ich hätte noch eine Frage. Bist du in...Kyle verliebt?" die Frage traf mich unerwartet. Keine Ahnung warum, aber ich hätte nicht erwartet das sie so direkt nachfragt. Es gab zwei Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit war, dass ich sie anlüge und sage ich bin es nicht damit ich meine Gefühle und in gewisse Weise auch mein Stolz beschütze. Oder ich sage ihr die Wahrheit, dass ich immer noch in Kyle verliebt bin und das es noch eine Weile so bleiben wird, selbst wenn ich daran arbeite und verliere damit vor ihr mein Gesicht. Aber ich wollte mein Gesicht nicht vor dem Mädchen verlieren das irgendwie mein Rivale ist, deshalb entschied ich mich für die erste Option."Nein. Nein, ich bin es nicht."

"Dann...könnten wir vielleicht irgendwie..befreundet sein? Ich weiß es klingt merkwürdig und total absurd und sowas, da du ja was mit meinem Freund hattest, aber wegen all dem was ich von Kyle gehört habe und auch jetzt wie du mit dieser Situation beziehungsweise auch mit mir umgegangen bist, scheinst du ein sehr nettes Mädchen zu sein. Und um ehrlich zu sein, Kyle und du seit die einzigen die ich in der Schule kenne." schon wieder eine Überraschung. Ich konnte mich nicht entscheiden ob sie nun einfach auf schräge Beziehungen stand oder ob ihr es nicht so viel ausgemacht hatte wie mir. Innerlich. Außerdem wusste ich gar nicht, dass sie auf unsere Schule gehen wird oder bereits geht. Aber viel weniger wusste ich, was ich nun darauf antworten sollte. Sollte ich mich von Eifersucht und Neid täuschen lassen und ihr Angebot ablehnen, obwohl sie nie was gegen mich getan hat und auch sonst ein nettes Mädchen zu sein scheint. Oder sollte ich auf ihr Angebot eingehen und versuchen Freundschaft zu schließen, da ich in meinem Leben nie was anderes wollte als Freunde, obwohl ich ihr und auch Kyle lieber aus dem Weg gehen sollte. Dieses Mal entschied ich mich für die zweite Option."I-ist gut...wir könnten es versuchen, wenn du...wirklich möchtest." wie merkwürdig war das denn. Ich schloss Freundschaft mit der großen Liebe meiner großen Liebe. Huh.

Dear DiaryWhere stories live. Discover now