Kapitel 43 - Einen reinen Tisch machen.

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Kyle's Sicht.

Mein Körper brannte nach dem Boxen. Es war eine normale Angewohnheit von mir unter zu viel Stress boxen zu gehen und die Halle der Schule ist der einzige Ort wo niemand ist, wo ich mich ungestört ausüben kann. Jedoch hätte ich nicht erwartet, dass ich den Grund weshalb ich heute unbedingt boxen und Dampf ablassen musste, direkt vor meinen Augen steht wenn ich aus der Schule komme. Mehr als das, ein Junge war auch noch bei ihr. Die Tür hinter mir fiel mit einem lauten Knall zu und Bay's blaue Augen trafen auf meine, ihr Gesicht sofort bedeckt von Schock und Verwirrung. Ich konnte nicht anders, als mir zu wünschen das sie einen ganz anderen Gesichtsausdruck aufhat wenn sie mich sieht, einen der glücklich ist...Und dann. Dann küsste er Bay direkt auf die Lippen und es dauerte nicht lange bis sie schließlich zurück küsste. Mit geweiteten Augen stand ich da und fühlte wie mich eine unglaubliche Welle von Wut überkam, als hätte sie mich hintergangen, als hätte sie mich betrogen und ich verstand nicht wieso. Genau so wenig verstand ich warum ich plötzlich anfing mit schnellen Schritten auf die beiden zuzugehen, meine Augen waren blind, ich sah schwarz und ich wusste nicht wie ich das hätte aufhalten können. Ich war verwirrt. Kyle! Reiß dich zusammen! Denk an Stacy! Abrupt stoppte ich in meiner Bewegung und ballte meine Hände zu Fäusten, mein Unterkiefer so fest angespannt das ich meine Zähne aufeinander schleifen hörte. Ich kann nicht einfach zusehen. Ich kann einfach nicht. Sie küssten sich. Wieso küssten sie sich? Ich dachte...sie liebt nur mich.

Was interessiert mich das? Was interessieren mich ihre Gefühle? Was interessiert mich das sie einen anderen küsst? Unwissend ging ich weiter auf die beiden zu und stoppte unwillkürlich, genau wie die beiden um mich anzusehen. Bay's Augen leuchteten und ich hasste das Gefühl zu wissen, dass sie wegen diesem beschissenen Kuss leuchteten und nicht weil ich hier war."Wir müssen reden." reden? Worüber sollten wir bitte reden? Ich konnte es nicht leugnen, ich wollte sie einfach von diesem grünäugigem Typen loskriegen. Wieso verwirrte sie mich so? Sie sagt sie liebt mich, küsst dann aber jemand anderen. Das ergibt keinen Sinn."Worüber willst du reden?" ihre Stimme war unerwartet kühl und distanziert, worauf ich nur noch wütender wurde."Ich glaube das geht den da nichts an." meinte ich nur schroff mit einem feindseligen Blick auf den Typen gerichtet der plötzlich in sich hinein lachte. Schlag ihn nicht. Schlag ihn nicht. Schlag ihn nicht.

"Ich wollte sowieso grade gehen. Wir sehen uns bald wieder Süße." er strich langsam über ihre Wange und ich biss mir auf die Zunge, während ich mein Unterkiefer noch stärker anspannte. Ich hatte das Gefühl er machte das direkt nur um mir noch einmal richtig auf die Nerven zu gehen. Gott, verpiss dich endlich. Er zwinkerte ihr zu worauf ich nur genervt meine Augen rollte und begann dann von uns zu gehen. Ich fühlte wie mich die Intensität und Anspannung verließ mit jedem Schritt den er von uns ging. Mit jedem Schritt den er weiter von Bay wegkam. Sie stellte sich mit verschränkten Armen vor mir und sah mir stur ins Gesicht, worauf ich beinahe gelächelt hätte. Sie war süß wenn sie wütend war. Was? Bin ich behindert?"Sag. Bist du gekommen um mein Tagebuch wieder zurück zu geben?" ich nickte und griff zu meiner Tasche um das kleine, schwarze Buch wieder ihrem Besitzer zurück zu geben. Sie entriss es aus meiner Hand und schloss es an sich, als ob sie Angst hätte es gleich wieder zu verlieren. Es gab eine Frage die ich nicht unterdrücken konnte, da ich nur daran denken konnte seitdem sie erfahren hat das ich ihr Tagebuch habe. Ich versuchte es zu leugnen, aber ich musste es wissen."Vertraust du mir noch?"

Bay's Sicht.

"Vertraust du mir noch?" durch seine Nähe schien mein Herz völlig außer Kontrolle zu sein und durch sein Satz machte es Sprünge, was ich hasste. Ich hasste was für einen Einfluss er auf mich hatte nach All dem was passiert ist. Selbst wenn ich wusste die Antwort hätte nein sein müssen, ich vertraute ihm immer noch, ich vertraute ihm so sehr. Mit einem leichten Nicken beantwortete ich seine Frage und für einen kurzen Moment schien es als wäre ein Lächeln über sein Gesicht gelaufen, aber dieser Moment war schneller vorbei als ein Blinzeln. Er wusste was mir passiert war als ich 14 war und hat es trotzdem nicht laut ausgesprochen in der Klasse, obwohl ich alles ausgesprochen hatte was ihn verletzen könnte. Unwillkürlich hatte ich plötzlich wieder Hoffnung, dass ich ihn vielleicht doch etwas kümmere. Nur ein wenig."Hast nicht grade lange gebraucht um über mich hinweg zu kommen. Ich fahre." er ging an mir vorbei und setzte sich ohne auf eine Antwort zu warten in mein Wagen auf den Fahrersitz, worauf ich die Augen schloss und laut seufzte."Was würde Stacy dazu sagen, dass ich dich Nachhause fahre?" fragte ich in der Hoffnung das er seine Meinung von alleine ändert, da ich genau wusste ich konnte nicht etwas abschlagen was Zeit alleine mit Kyle beinhaltete. Ich war so dumm und naiv, ich konnte mich nicht von ihm trennen wenn er ständig in meine Nähe ist. Es ist als wäre er gegangen, aber hätte sein Schatten zurück gelassen der mich dazu bringt ihn nicht loslassen zu können. Es machte mich fertig.

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