Kapitel 14 - Shakespeare.

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Aus irgendeinem Grund, fühlten sich seine Arme warm an um meinen Körper und beschützerisch. Wie ein Schild das mich vor den Schülern und dessen hungrigen Augen nach Gerüchten schützte. Es war so merkwürdig. Kyle war ein furchtbarer Mensch, ich hasste ihn und er hasste mich, jedoch fühlte ich mich anders wenn ich bei ihm war. Es gibt immer Momente, wo ich mich so...schwerelos fühle wenn er mich auf eine andere Art und Weise ansieht, anlächelt oder sogar haltet. Dies war einer dieser Momente."Ich glaube ich verstehe was dir passiert ist und warum du weinst..." flüsterte er in mein Ohr, so dass ich es nur hören kann und ich versuchte mein Geheule zu unterdrücken damit ich seine Worte ganz verstehen kann. Seine Stimme war tief und melodisch, einfach beruhigend in so einem Augenblick."Aber du kannst nicht mit dem nächsten Kapitel beginnen, wenn du immer wieder das Letzte liest. Dinge geschehen immer aus einem Grund, Bay. Die Frage ist nur, ob du diesen Grund nun willst oder einfach darin vorbeigehst?" war das seine Art und Weise mir zu sagen, dass ich den Jungen der mir das Herz brach vergessen sollte? Wenn ja, warum half er mir? Warum sagte er mir diese Wörter, wenn er doch sonst so kühl war?"Wenn du noch was zu sagen hast, dann sag es ihm jetzt und dann lass los. Glaub mir, es bringt nichts an etwas zu hängen das niemals dir gehört hat." woher wusste er so gut bescheid über das alles? War es so offensichtlich was ich mit Ryan durchgemacht hatte? War ich wirklich so durchschaubar? Ich verstand es nicht und ich verstand ihn nicht, aber mehr als das....ich war ihm dankbar. Mal wieder. 


Schluchzend und meine Hände an meine nassen Wangen gelegt um sie abzuwischen, trennte ich mich von ihm und sah in seine dunkle Augen die ernst in meine starrten. Es war so schwierig. Jedes Mal wenn ich dachte ich hasste ihn, dann machte er sowas. Er machte etwas wo ich nicht anders konnte, als dankbar zu sein und mein Hass zu vergessen die ich ihm gegenüber empfand."Dank—" er ging an mir vorbei ohne mich noch ein letztes Mal anzusehen oder mich ausreden zu lassen, aber trotzdem lächelte ich. Und ich glaube zum ersten Mal seit ich in dieser Schule bin, lächelte ich aus ganzem Herzen da ich wusste er ist nur gegangen weil ihm diese Situation unangenehm war. Leicht hustend ging ich zu meine nächste Stunde und dachte die ganze Zeit über Kyle's Worte nach, lächelnd. Durch mein Fieber und Verkühlung hatte ich kein Hunger, so wie meistens wenn ich krank war und deshalb ging ich gleich zu meine Stunde als noch was in der Cafeteria zu essen."Hey Kleine." hörte ich jemanden sagen als ich in die Klasse ging und blickte nach rechts wo Skippy stand und mit mir in die Klasse reinging. Grinsend kaute er sein Kaugummi und ich verzog meine Lippen in ein Lächeln, meine Hände an seine Wangen gelegt."Kaugummi kauen ist nicht erlaubt Skippy." augenrollend spuckte er es in die Mülltonne und ich zeigte ihm meine Daumen als Zeichen dafür, dass er es toll gemacht hatte, worauf er nur wieder die Augen rollte aber immerhin lächelte und sich hinsetzte. 


Er setzte sich neben mich und versuchte die ganze Stunde mit mir zu reden. Er warf Papierkügelchen in meine Richtung oder ließ sein Stift „unabsichtlich" neben mich fallen und versuchte so mit mir zu reden, worauf ich immer wieder nur leise in mich hinein lachte und ihn weiterhin ignorierte. Am Ende der Stunde ging ich als Erster aus dem Klassenzimmer und kaum war ich draußen, da war schon Skippy neben mir und verwuschelte mir lachend meine Haare. Kichernd schubste ich ihn weg und fing an wieder zu husten, mein Körpertemperatur höchstwahrscheinlich schon bei 100° Grad."Oh, hey, bist du krank? Halt dich lieber fern von mir, ich will nicht krank werden!" er legte grinsend eine Hand gegen sein Gesicht und machte ein Schritt nach rechts, als ob er wirklich Angst davor hätte das ich ihn anstecke, worauf ich nur anfing laut und falsch in seine Richtung zu husten."Ew, ew! Wir sehen uns später Kleine. Wenn du wieder gesund bist!" schrie er melodisch beim Wegrennen und ich lachte in mich hinein, mein Kopf schüttelnd über seine kindische Art und doch warmherzigen Charakter. Seufzend bog ich um die Ecke und sah paar Meter entfernt Ryan bei meinem Spind stehen, alleine. Heftig drehte ich mich wieder zurück und versteckte mich hinter der Wand, meine Hand an mein Herz gelegt da es wirklich schnell schlug. So schnell das ich dachte ich bekomme ein Herzinfarkt. Ich wollte nicht mit ihm reden. Es machte mir Angst daran zu denken, was er wohl zu sagen hatte und deshalb bekam ich Panik genau in dieser Sekunde. Ich wollte nicht hören wie er mir sagte, ich sollte ihn loslassen oder das es dumm gewesen ist von mir zu denken, dass wir tatsächlich irgendwann zusammen sein konnten. Doch dann erinnerte ich mich an Kyle's Worte von vorher. 

Dear DiaryWhere stories live. Discover now