Dear Diary

Kapitel 8 - Warum?

Kurzes Kapitel aber das nächste wird schon länger :) Ich will nur nicht gleich zu alles springen, ich möchte das es eine Weile dauert bis die zwei sich näher kommen oder sonst was haha Viel Spaß beim Lesen

20 Minuten sind vergangen. Kyle und ich saßen immer noch still da. Wir redeten nicht, wir sahen uns nicht an und jeder im Raum konnte fühlen wie wenig wir grade miteinander arbeiten wollten. Seufzend kam Mr.O'Connell auf uns zu und verkreuzte wie meistens seine Arme vor seinem Brustkorb, ein fragender Blick in seinem Gesicht."Was soll das?" fragte er mit sanfter Stimme und guckte zwischen mir und Kyle her, worauf meine Augen kurz auf die von Kyle trafen. Dann sah ich wieder zu Mr.O'Connell und lächelte ihn halbherzig an, bereit aufzustehen."Wissen Sie, ich fühl mich nicht so gut. Vielleicht sollte ich ins Krankenzimmer und-" als ich aufstehen wollte legte Mr.O'Connell eine Hand auf meine Schulter und drückte mich wieder auf mein Sessel, worauf ich seufzte und mich ganz setzte. War es so schwer zu verstehen das Kyle und ich uns überhaupt nicht ausstehen können? Er hasst Mädchen wie mich und er hat mich zu oft beleidigt das ich ihn mögen könnte. Selbst die Aufgabe würde ich nicht hinkriegen mit ihm, denn ich war mir ziemlich sicher das ich nicht 5 positive Dinge an ihm finden könnte egal wie hart ich es versuche."Der Einzige der hier ins Krankenzimmer gehen sollte bin ich, weil ihr mir alle Nerven raubt. Bay. Sieh dir Kyle an. Gibt es nichts Positives an ihm, wenn du ihn ansiehst?" ungewollt wagte ich ein Blick zu Kyle und betrachtete ihn für ein paar Sekunden, bis ich wieder Schulterzuckend wegschaute."I-ich schätze...seine Augen sind ganz...okay." sagte ich unsicher und bemerkte wie seine dunklen Augen für einen Moment wieder auf meine trafen, sein Gesicht dabei völlig reglos und meine Wangen rot durch die Peinlichkeit meiner Worte.

"Gut, sehr gut. Und du Kyle? Wenn du Bay ansiehst, siehst du nichts besonderes an ihr? Nichts Schönes?" ich blickte zu ihm und er starrte mich innig an, meine Wangen heißer mit jeder Sekunde die er mich anstarrte. Plötzlich begann er sich zu erheben und lehnte sich zu mir rüber, immer näher bis unsere Gesichter nur noch paar Zentimeter von einander entfernt waren und meine Augen weiteten sich vor Schock. Alle starrten uns an, ich konnte ihre Blicke auf meiner Haut spüren, doch ich war zu gefesselt von Kyle's intimen Blick um jetzt mich wegzudrehen. Er atmete auf mein Gesicht und ich war so überrumpelt, dass ich kaum Luft bekam, alles schien stehen geblieben zu sein in meinen Gedanken."Schön? Besonderes? Nein. Ich sehe nichts dergleichen." wütend spannte ich mein Unterkiefer an über seine Worte, doch ich hielt mich zurück um ihm nicht ins Gesicht zu spucken oder sonst irgendwas dergleichen zu tun. Mädchen begannen zu kichern über seine Antwort und meine Augen begannen schon wieder wässrig zu werden wegen diesem Idioten, was auch er bemerkte. Für einen sehr kurzen Augenblick kam es mir vor als wären seine Gesichtszüge weicher geworden als er in meine wässrige Augen starrte, doch dieser Augenblick verging ganz schnell wieder und er setzte sich wieder auf sein Sessel, ein teuflisches Grinsen auf seinen Lippen.

"Fein. Ihr habt es so gewollt. Ihr werdet solange hier nach der Schule sitzen, bis ihr die Aufgabe fertig habt und versucht erst gar nicht irgendwas hinzuschreiben. Ich bin ein Literatur Professor. Es ist mein Job zu wissen wer was aus dem Herzen schreibt und wer nicht."

"Auf keinen Fall."

"Das geht nicht." antworteten wir mit Kyle gleichzeitig und sahen uns kurz feindselig an bevor wir uns wieder zu Mr.O'Connell drehten der aber nur amüsiert grinste."Und ob. Hat schon Vorteile wenn man der Lehrer ist, oder?" er ging an uns voller Freude vorbei und ich sank wieder in mein Sessel vor Verzweiflung, meine Irritation größer mit jeder Sekunde die ich in diesem Klassenzimmer verbrachte. Irgendwie schien zur Zeit nichts so zu laufen wie ich es mir gewünscht hätte. Um genau zu sein, verlief alles furchtbar.

-*-(Gott, wie ich dieses Zeichen hasse haha)

Kyle und ich machten für die restliche Stunde genau gar nichts. Wir mieden Augenkontakt und redeten kein Wort miteinander, wobei ich nicht wusste ob das eine gute Idee war oder nicht. Um ehrlich zu sein, ich wollte keine Sekunde länger mit ihm verbringen als ich muss und deshalb wusste ich nicht ob es eine gute Idee war die ganze Zeit so zu tun, als würde Kyle gar nicht vor mir sitzen. Das einzig Gute an Kyle war, dass er mich meistens so wütend und irritiert machte, dass ich gar nicht an mein verlorenes Dear Diary dachte.

Kyle's Sicht.

Gähnend setzte ich mich auf mein Bett und nahm das schwarze Tagebuch zur Hand von der unbekannten Person die so interessant für mich ist. Neugierig blätterte ich durch und stoppte bei einer Zeichnung von einem Mädchen und einem Opa auf der rechten Seite. Die Zeichnung war so schön und gefühlvoll gemalt, dass ich für eine Weile nicht anders konnte als drauf zu starren. Das Mädchen in der Zeichnung hielt die Hand des alten Mannes und guckte zu ihm rauf, ihre Lippen lächelnd und seine auch. Er guckte zu ihr runter lächelte ebenso wie sie und draufstand etwas geschrieben was ich nur schwer lesen konnte.

Doch dann erkannte ich es.

Ruhe in Frieden.

Auf der anderen Seite stand ein paar Zeilen geschrieben und sonst war die ganze Seite leer, bedeckt von Flecken und komischen Kritzeleien. Mit großen Buchstaben stand da.

Jemanden zu vermissen ist nicht schwierig. Es zu ertragen jedoch unmöglich. Und eines Tages wachst du auf und merkst, du wirst das Gefühl für immer ertragen müssen. Nur eine Frage habe ich. Sie ist simple.

Warum immer die besten Menschen zuerst?

Eine Weile dachte ich über ihre Frage nach und ließ es auf mich einwirken. Das Mädchen hatte wahrscheinlich den alten Mann in der Zeichnung verloren und sie standen sich sehr nahe. Tief in Gedanken versunken biss ich in meine Unterlippe und suchte ein Stift in meinem Zimmer, bevor ich mich zurück auf's Bett setzte und unter ihre Frage schrieb.

Weil in einem Garten voller Blumen, du auch immer die Schönsten zuerst nimmst.