Kapitel 36 - Schmerz.

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Okay, ich habe es verstanden. Ihr wollt, dass ein neuer Typ ins Spiel kommt der Kyle eifersüchtig macht und da ich eure Wünsche sehr wohl betrachte, werde ich alles so drehen das das in den nächsten Kapiteln passiert :) Jetzt noch nicht, aber vielleicht schon im nächsten. Viel Spaß beim Lesen :) 

Seine Lippen fühlten sich weich an, aber sie hatten eine Dominanz der genau zu Kyle passte. Mit einer Hand an meinem Rücken getan, drückte er mich näher zu sich und ich fuhr in seine Haare, die nun völlig durchgenässt waren. Meine Lippen küssten ihn hungrig, während weder mein Herz noch mein Verstand wusste was passiert. Mit seiner anderen Hand umarmte er mich schon beinahe, was dazu führte das meine Knien weich wurden und ich eine Gänsehaut bekam. Der Regen fiel immer noch mit starker Geschwindigkeit auf uns herab, aber das kümmerte mich kein bisschen. Ich konnte nur an eins denken und das immer wieder. Wie konnte es sich so gut anfühlen ihn zu küssen?

Aber unser unglaublich überraschender Moment wurde unterbrochen, als er von mir ließ um mir in die Augen zu schauen und wir beide heftig nach Luft schnappten. Jeder meiner Körperteile schrie nach ihm, brannte vor Verlangen und ich wollte einfach wieder seine Lippen auf meine spüren. Seine Hand griff sanft zur meiner Wange und mit seinem Daumen begann er zart meine Haut zu streicheln, während er mir in die Augen starrte. Ich konnte sehen, dass er genau so einen zweiten Kuss wollte wie ich, wenn nicht auch noch dritte und vierte Küsse. Ich hätte nie gedacht, dass es sich so gut anfühlen konnte jemanden zu küssen."Ich habe keine Ahnung was ich fühle, ich bin verwirrt. Selbst wenn ich mir einrede das ich nichts für dich empfinde, ich weiß das stimmt nicht. Ich weiß zwar nicht was ich genau empfinde, aber ich werde es heraus finden. Lass mir Zeit. Und tu erstmal so, als wäre das hier...nie geschehen." für ein paar Sekunden dachte ich wirklich er würde das selbe empfinden wie ich. Für ein paar Sekunden gab er mir Hoffnungen, dass er seine Meinung von vorhin geändert oder falsch gewusst hätte. Aber das war nicht so. Und es tat weh zu wissen, dass es nicht so war.

Ohne es zu merken, sammelten sich Mal wieder Tränen in meinen Augen und als ich in seine sah, konnte ich nicht so stark sein wie davor und ließ sie raus. Er starrte mich voller Emotion an, während seine Hand immer noch auf meine Wange ruhte und sein Körper immer noch gegen meine gedrückt war, aber er bewegte sich nicht."D-du bist so verwirrend! Zuerst magst du mich, dann magst du mich nicht. Zuerst bist du nett, dann bist du es nicht. Einmal habe ich das Gefühl du empfindest das Selbe wie ich und dann habe ich wieder das Gefühl du bist nicht einmal im Stande dazu richtige Gefühle zu entwickeln! Wi-wieso verwirrst du mich so? Macht es dir Spaß? Ist es witzig oder—" er drückte seine Lippen nun ein zweites Mal auf meine, diesmal viel stärker und verzweifelter als vorher. Selbst wenn ich wütend war, ich konnte ihm nicht widerstehen, ich küsste ihn wie ein Instinkt zurück und es fühlte sich so natürlich an. Als müsste das so sein, als wären wir dazu gemacht. Eher ich mich versah, wichen seine Lippen wieder von meine."Ich weiß, dass ich nicht einfach bin, aber erstmal muss ich über alles nachdenken. Du musst das verstehen." er wischte mir die Tränen weg die mir immer wieder neu über die Wangen liefen, doch anstatt seine Berührung zu genießen wie es mir jeder meiner Poren befiehl, drückte ich ihn vor mir und wischte mir jede Träne weg."Fein, während du nachdenkst, tu ich so als wäre nie was gewesen." kommentierte ich und sah wie er sein Unterkiefer anspannte, während er wütend in meine Augen starrte. Wahrscheinlich gefiel ihm nicht, dass ich so tat als würde es mich nicht kümmern und wahrscheinlich durchschaute er mich sowieso, jedoch sprach er mich nicht drauf an. Er drehte sich einfach nur um und ging wieder zurück ins Haus, seine Schritte laut und wütend.

"Arschloch! Scheißkerl! Bastard! Mistkerl—" schrie ich immer wieder laut als er davon ging, doch indem Moment wo er sich wieder umdrehte und mit seinen scharfen (nicht im Sinne von heiß), wütenden Augen in meine sah, wurde ich still. Total durchnässt, genau so er wie ich standen wir nun im Regen und starrten uns an. Ich weinend, er schweigend. Egal wie hart ich es versuchte, egal wie oft ich es dachte, ich konnte ihn einfach nicht entschlüsseln. So oft dachte ich mir, dass ich nun endlich wusste wie er empfindet und wusste was er denkt oder als nächstes vorhat, aber immer wurde mir gezeigt das ich in Wirklichkeit keine Ahnung habe. Und selbst wenn ich wusste es war meine eigene Schuld, dass ich mich in ihm verliebte und das er nichts dafür konnte, tat es trotzdem weh. Er tat mir nicht weh, weil er es wollte, aber er tat es trotzdem."Was erwartest du von mir?!" schrie er plötzlich so wütend, dass ich einen Schritt nach hinten ging und ihn erschrocken anblickte."Ich habe dir nie gesagt du sollst dich in mich verlieben, ich habe nie etwas getan warum du dich hättest verlieben können, aber du hast es getan! Siehst du nicht wie sehr ich mich bemühe?! Weißt du was mit anderen passiert die mir ihre Liebe gestehen?! Willst du es wissen?!" er kam auf mich zu mit schnellen Schritten, worauf ich immer mehr Panik bekam durch seinen wütenden Gesichtsausdruck und seinem Ton. Er griff schließlich nach meinem Arm und schubste mich mit starker Kraft zur Boden, ich schreiend vor Schock bevor ich schließlich auf den kalten, nassen Boden landete. Meine Verletzungen schmerzten als wären sie grade alle wieder aufgegangen und ich guckte zu ihm rauf, mein Gesicht überfüllt von Regen und Tränen.

"Ich behandle sie genau so. Glaubst du es kümmern mich die Gefühle von Menschen?! Wenn du das glaubst, dann kennst du mich immer noch nicht gut genug um in mich verliebt zu sein! Du bist seit langem die Einzige die mein Herz schneller schlagen lässt, die mich dazu bringt ständig über sie nachzudenken, die mich immer wieder überraschen kann, aber siehst du nicht das ich einfach nur Angst habe?!" meine Augen weiteten sich und ich starrte völlig überrumpelt in seine verletzte Augen. Sie waren voller...Schmerz."Denn wenn ich dich reinlasse, wer gibt mir die Garantie, dass du mich nicht verlässt so wie sie es getan hat?! Wer sagt mir, dass du mich akzeptieren wirst mit all meinen Fehlern?! Wer sagt mir, dass ich nicht wieder verletzt werde so wie damals..." ich konnte nicht antworten, ich konnte nicht denken, es kam alles zu schnell, zu unerwartet. Man konnte in diesen wunderschönen, braunen Augen einen Schmerz sehen der seinen ganzen Körper übernahm. Mit jeder meiner Poren fühlte ich mit ihm und nicht weil ich ihn liebte, sondern weil ich wusste wie es ist so einen Schmerz in dir zu tragen. Ich wusste es ganz genau.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er wieder ins Haus und ließ mich gelähmt da, während ich versuchte zu realisieren was passiert ist. Doch ich konnte es nicht. Ich verstand gar nichts mehr.

—∞— (hab mein Macbooooooook yaeasseassdahdlahdkad lol, okay.)

Am nächsten Tag sahen Kyle und ich so aus, als hätten wir die ganze Nachts nichts geschlafen und genau das ist auch passiert, zumindest mit mir. Die ganze Nacht dachte ich über seine Wörter nach und bereute nun meine. Zu viert saßen wir am Esstisch und frühstückten was Alice und Skippy gemacht hatten als eine Entschuldigung dafür, dass sie gestern so schnell eingeschlafen sind. Jeder konnte fühlen wie angespannt die Stimmung war im Raum, aber ich sagte nichts, sah Kyle noch nicht einmal an und ich wusste er tat genau dasselbe. Kyle's Wörter echoten in meinen Gedanken.

"Aber siehst du nicht, dass ich einfach nur Angst habe?! Denn wenn ich dich reinlassen, wer gibt mir die Garantie, dass du mich nicht verlässt so wie sie es getan hat?!"

In diesem Moment sah ich zu ihm hoch und bemerkte wie sein Gesicht auf sein unberührtes Essen starrte. Er sah so zerstört aus. War ich diejenige die ihn verletzt hatte?"Ich muss heute früh raus, also musst ihr gehen." hörten wir ihn alle steif sagen und er stand auf ohne ein einziges Mal zu mir zu sehen. Als er die Treppen hochging, rutschte Alice näher und legte eine Hand auf mein Rücken um mich zu streicheln."Was ist passiert? Habt ihr euch wieder gestritten?" ich lächelte sie halbherzlich an und schüttelte mein Kopf, während ich in ihre besorgten Augen sah."Nein, mach dir keine Sorgen. Ich gebe dir deine Sachen morgen in der Schule zurück, danke nochmal dafür. Jetzt muss ich aber Nachhause." ich sah wie sie mir nicht glaubte, aber sie beließ es dabei und umarmte mich, ihre geflüsterten Worte warm in meinen Ohren."Es wird alles wieder okay." ich nickte und bedankte mich noch einmal für das Essen, bevor ich meine Sachen nahm und raus ging. Draußen war die Luft immer noch leicht kühl und feucht vom gestrigen Regen, aber zum ersten Mal genoss ich es nicht an Regen erinnert zu werden. Zum ersten Mal, tat es weh.

Draußen rief ich meinen Vater an und er kam mit dem Auto zur Bushaltestelle das ungefähr 15 Minuten von Kyle's Zuhause entfernt war. Sobald ich einstieg, sah er durch meine fröhliche Fassade durch, sagte aber nichts dazu. Um ehrlich zu sein, war ich ziemlich froh darüber. Das letzte was ich grade wollte, war über den Streit mit Kyle zu reden. Er fragte mich nett wie es war und ob ich Spaß hatte, sah mich ein paar Mal eindringlich an wenn er sah das ich lüge, aber ansonsten fuhren wir still bis Nachhause. Mein Gehirn war ständig bei Kyle. Noch nie habe ich diesen Ausdruck in seinem Gesicht gesehen, noch nie konnte ich Schmerz oder Traurigkeit in seinen Augen entdecken. Es war so unnormal. Es war unnormal, dass selbst so eine starke und nicht kümmernde Persönlichkeit wie Kyle, so verletzt sein kann wie jeder anderer.

Am meisten fragte ich mich jedoch...warum habe ich das nicht früher gemerkt? 

Dear DiaryWhere stories live. Discover now