Kapitel 53 - Überwältigende Gefühle.

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Hehe :)

Egal wie oft ich mir diesen Brief durchlas, ich konnte einfach nicht glauben was da drinnen stand und ich konnte nicht realisieren was diese Wörter bedeuteten. Sein Tagebuch hatte ich angefangen zu lesen und ich merkte, es war tatsächlich sein Tagebuch und dastanden wirklich Dinge über ihn drinnen, die wahrscheinlich niemand über ihn wusste. Er schrieb sehr oft über seine Eltern und fragte sich warum die ihn wohl verlassen haben, als er noch klein war, aber er schrieb auch das er niemals seine Eltern aufsuchen würde und ihnen verzeihen könnte. Auch über Stacy schrieb er und über die Zeit als sie ihn verließ. Ehrlich gesagt wusste ich erst jetzt, wie sehr Kyle sie eigentlich geliebt hat und wie schwer es für ihn gewesen sein muss in diesen Jahren, geschweige denn davon wie schwer es gewesen sein muss sie für immer loszulassen. Da waren so viele Dinge drinnen, so viel Schönes und Trauriges, ich konnte es nicht fassen. Kyle war nun wortwörtlich ein offenes Buch vor meinen Augen, aber bevor ich dazu gekommen wäre die Seiten über mich zu lesen, hörte ich auf denn ich wusste ich wollte es nicht lesen. Ich wollte was ganz anderes.

Da ich die ganze Nacht aufgeblieben bin um Kyle's Tagebuch zu lesen, war ich am nächsten Tag total vermüdet und überhaupt nicht fähig dazu klar zu denken oder wach zu bleiben, aber ich wollte Kyle sehen. Ich wollte mich vergewissern, dass das alles echt war und das mir Kyle wirklich seine Gefühle gestand. Das es kein Streich war von irgendwem und das er mich wirklich liebte. Also schrieb ich ihm eine Nachricht.

Könntest du mich heute in der Früh abholen? -Bay.

Es verging kaum Zeit, da hatte er mir bereits geantwortet.

Bin gegen 7 da. -Kyle.

--×--

Meine Nervöstität kannte keine Grenzen, mein Herz schlug so schnell und aufgeregt das ich nicht wusste ob ich die Zeit die ich auf ihn wartete, überhaupt durchstehen werde und eher ich mich versah, hörte ich ein Hupen vor unserem Haus. Schnell sprintete ich aufgeregt zum Fenster und sah raus, worauf ich ihn erblickte. Er stand tatsächlich da, sein Körper locker gegen sein Auto gelehnt und zwischen seinen wunderschönen Lippen eine Zigarette dessen Rauch er tief inhalierte. Mit der anderen Hand fuhr er sich durch sein zersautes Haar und leckte sich nach dem Zug seiner Zigarette über die Lippen, seine Augen plötzlich auf meine gerichtet. Unwillkürlich blieb mein Herz stehen. Seine Augen sahen mich an und sahen mich tatsächlich an, als wäre ich alles was in diesem Moment kümmerte. Sie starrten mich so innig an, dass ich keine Luft bekam und ich wusste ich war verloren. Verloren in seine Augen, verloren in meine Liebe zu ihm, verloren in Kyle.

Automatisch begann ich zu laufen und schnappte mir unterwegs meine Tasche, meine ganze Existenz hängend in der Luft. Sein benebelter Blick prägte sich in mein Gehirn ein und ich spürte wie meine Freude jede Grenze grade überstritt. Ohne mich von meiner Familie zu verabschieden oder einen weitern Gedanken an irgendwas anderes außer Kyle zu verschwenden, rannte ich aus der Tür und direkt auf Kyle zu. Er schnippste seine fertig gerauchte Zigarette auf die Seite und breitete seine Arme nach mir aus, mein Lächeln größer und ehrlicher als je in meinem ganzen Leben. Als ich ihn erreichte, spürte ich seine Wärme und konnte fühlen wie seine starken Arme sich um meinen Körper schlossen, als würde er mich nie wieder loslassen. Als würden seine Arme mich beschützen, so wie damals im Schulflur wo er mich umarmt hatte vor den anderen und mich somit vor ihnen beschützte.

Mein ganzer Körper schmieg sich gegen seinen und er senkte sein Kopf um sein Gesicht zwicshen meiner Schulter und Nacken zu verstecken. Unwillkürlich spürte ich wie meine Augen wässrig werden und zum ersten Mal weinte ich, weil ich so glücklich war wie noch nie zuvor. Selbst ohne Worte hatte ich meine Antwort bekommen zu der Frage die ich ihm stellen wollte. Liebte er mich wirklich? Doch sein Blick von vorhin und diese Umarmung in der er mich grade hielt, sagte mehr als jeder Satz den er hätte sagen können. Verkrampft klammerte ich mich an seinem T-shirt um mich davon abzuhalten zu fallen, obwohl ich wusste das er mich auffangen würde. Jeder meiner Körperteile wurde schwach und ich konnte mich kaum noch halten, dieses Gefühl in mir war überwältigend."Hast du nicht was vergessen, Shortcake?" mit einem atemlosen Lachen löste ich mich von seiner Umarmung und sah in seine leuchtende Augen, als würden sie nur für mich leuchten. Sie waren gefüllt von Hingebung und sie galten wirklich für mich, für niemand anderen.

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