Kapitel 9 - Klarheit zwischen uns.

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Auf der Seite oder oben -je nachdem ob ihr auf dem Handy oder Computer seid- ein Bild von Skippy :) Viel Spaß beim Lesen 

Der nächste Tag kam ziemlich schnell und eher ich mich versah war ich in einem roten Kleid welches mir Emily geliehen hatte in einem teuren Restaurant und wartete still gemeinsam mit meinen „Freundinnen“ auf Lindsey’s Eltern und ihrem Freund. Meine Haare waren in eine ordentliche Dutt gesteckt und meine Nägel in ein mattes weiß lackiert, doch trotzdem fühlte ich mich nicht schön. Manche sagen Frauen sind die einzige Spezies die in allem einen Fehler finden, aber sie vergessen das Wichtigste in dieser Aussage. Wir finden die meisten Fehler immer in uns selbst.

Ungeduldig ließ ich meine Fingernägel immer wieder auf den Tisch fallen und sah nach links und rechts, meine Nervosität grenzenlos obwohl es nicht einmal ich war die ihren Badboy Freund der Familie vorstellt. Seufzend sah ich Emily und Lindsey an die aufstanden um kurz natürlich gemeinsam auf die Toilette zu gehen und ich nickte ihnen zu, bevor ich mich wieder wegdrehte. Gelangweilt trank ich noch ein Schluck von meinem Wasser und ließ es ein paar Mal in meinem Mund kreisen bevor ich es schließlich runter schluckte und mein Glas wieder hinstellte. Auf Menschen in einem teuren Restaurant zu warten die dich nicht interessieren ist ziemlich ermüdend und fad. Nicht einmal Essen darf ich mir bestellen, was ist das für eine Diktatur hier? Leise begann ich den Song zu summen der aus der hinteren Ende meines Gehirns plötzlich hervor kam und ich wackelte mein Bein unter dem Tisch zum Rhythmus mit den ich mir in mein Kopf vorgestellt hatte, da ich eigentlich keine Ahnung hatte wie es in echt ging. Als ich einen verwirrten Blick von einer Kellnerin kassierte für mein leises Summen, krächzte ich unangenehm mein Hals und versuchte es runter zu spielen indem ich wieder ein Schluck von meinem Wasser nahm. Jedoch als ich plötzlich Kyle paar Tische weiter bei einem Tisch sitzen sah mit einer älteren Frau und zwei älteren Herren, verschluckte ich mein Wasser und begann hysterisch zu husten um das merkwürdige Gefühl in meinem Hals weg zu bekommen.

Was zum Teufel machte Kyle hier?!

Die Kellnerin die mich vorhin komisch angeschaut hatte, sah mich nun komisch an weil ich laut hustete und ich zeigte ihr beinahe mein Mittelfinger als sie an mir vorbei ging, doch ich hielt mich zurück. Nicht einmal Husten darf man hier oder was?

Als ich mich endlich beruhigt hatte, bemerkte ich die blauen Flecke in seinem Gesicht und seine aufgeplatzte Unterlippe als hätte ihn jemand ziemlich stark verprügelt und ich runzelte verwirrt die Stirn. Vorsichtig betrachtete ich wie Kyle aggressiv versuchte was zu erklären und sein Unterkiefer immer wieder anspannte, als er unterbrochen wurde. Dann stand er wütend auf und ging in die andere Richtung als der Ausgang oder die Toiletten und ohne zu wissen genau warum stand ich auf um ihm zu folgen. Ich folgte ihm bis zu einer Tür der aussah wie ein Hinterausgang und ich fragte mich ob er überhaupt diese Tür benutzen darf? Problematisch dabei mit ihm mithalten zu können ging ich nach ihm raus und sah wie er mehrmals mit seiner Hand gegen die Wand haute, so fest das es nach dem dritten Schlag begann zu bluten.

Okay, haha, vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee ihm zu folgen.

Doch genau wo ich mich umdrehen wollte, stolperte ich mal wieder über meine eigene Füße und flog leicht schreiend auf den kalten Boden, mein Knie immer noch schmerzend vom letzten Mal. Mit zugepressten Augen hoffte ich darauf, dass er mich weder gesehen noch gehört hat weil er für genau zwei Sekunden blind und taub geworden ist, aber wie es schien, wurde er es nicht.“Was zum Teufel machst du hier?“ hörte ich ihn fauchen und ich drehte leicht mein Kopf in seine Richtung, meine Lippen zu einem sarkastischen und entschuldigendem Lächeln gezogen.“Ich habe die Toilette gesucht?“ pochend vor Wut packte er mich am Arm und zog mich rauf, worauf ich immer wieder das Wort „Au“ hintereinander gesagt hatte, bis er mich schließlich losließ und ich gegen die Wand knallte.“Hast du irgendeine verrückte Besessenheit mir gegenüber oder so? Folgst du mir jetzt überall hin?“ spuckte er verärgert und ich rollte sarkastisch meine Augen, die Ernsthaftigkeit der Situation gar nicht bewusst in meinen Gedanken.“Als ob.“ ich sah wieder in seine funkelnde, böse Augen und bemerkte wie er leichte Tränen hatte die ich bis jetzt nicht bemerkte. Seine Zähne waren so fest zusammengepresst das ich beinahe hören konnte wie sie aufeinander schleifen und auf seinem Anzug war ein Blutfleck wahrscheinlich wegen seiner Hand. Meine Miene schaltete automatisch von sarkastisch auf ernst.“Geht es dir gut?“ fragte ich und er mied mein Blick, seine Augen in die Ferne hinter mir gerichtet.“Das sieht ziemlich schlimm aus, lass mich deine Hand anschauen.“ grade als ich zu seiner Hand greifen wollte presste er mich fest gegen die Wand, seine Hand um meinen Nacken gehalten und der Schmerz echoend in meinem Körper.“Du bist so verdammt nervig. Kappierst du es nicht? Das hier ist kein billiger Liebesfilm! Ich bin kein Junge mit schlechter Vergangenheit der schlecht zu Menschen ist um sie von sich fernzuhalten! Willst du wissen was unter meiner eiserne Maske ist?! Eine noch dunkle Seite als das was du bis jetzt gesehen hast. Wir sind nicht in einem billigen Roman wo der Junge in Wirklichkeit ein Herz aus Gold hat, versteh das endlich und lass mich in Frieden!“ irritiert von seinen wütenden Augen schubste ich ihn mit aller Kraft weg, aber mir war bewusst das er schon alleine zwei Schritte nachhinten gegangen ist, sonst hätte ich nie wegschubsen können. Mit voller Ernsthaftigkeit sah ich ihm in die Augen und versteckte all die Angst die ich ihm gegenüber empfand, meine Hand an mein Hals gelegt weil er es so fest gedrückt hatte das ich kaum Luft bekam.

“Glaubst du das wirklich?! Glaubst du wirklich ich denke du hast ein Herz aus Gold oder du bist nur ein Junge mit gewissen Komplexen?! Auf keinen Fall! Ich bin mir sehr bewusst das du Spaß daran hast andere Menschen verletzt, wütend und irritiert zu sehen! Aber ich wäre kein Mensch wenn ich mir keine Sorgen um dich machen würde, wenn deine Hand so aussieht als hättest du es mit einem Hammer zermatscht! Denk nicht so hoch von dir selber Kyle, du bist nicht Wert einer dieser Typen in so einer Geschichte zu sein und wenn ich eine diese dummen Mädchen in einem billigen Roman wäre, dann wäre ich schon längst verliebt in dich! Doch du interssierst mich nicht Kyle, ich hasse Menschen wie dich!“ wieder einmal begannen meine Augen wässrig zu werden, doch wie so oft als ich mich mit Kyle unterhielt, unterdrückte ich die kommenden Tränen.“Ach ja? Warum weinst du dann? Hä?! Du bist doch genau wie alle anderen, verliebt in das Aussehen und in das Badboy Image ohne daran zu denken was danach kommt! Du hasst mich?! Warum sehe ich dann Schmerz überall in deinen Augen klar und deutlich!?“ schrie er mich an und ich konnte die eine Träne nicht zurück halten die mir unabsichtlich entwischte, meine Hand automatisch auf meine Wange um die fließende Träne wegzuwischen.“Weil du mich an Menschen erinnerst die ich genau so hasse wie dich.“

Kyle’s Sicht.

Vor dem Abendessen.

Mein Anzug war schon vorbereitet auf dem Hänger und geduscht hatte ich mich auch schon, selbst wenn es ziemlich schmerzhaft war mit all den Verletzungen. Ein Handtuch um meinen Unterkörper gewickelt, setzte ich mich auf mein Bett und nahm das schwarze Tagebuch zur Hand von dem ich schon so viel in den letzten Stunden gelesen hatte. Schnell öffnete ich es auf der nächsten Seite und sah auf das Datum. Sie hatte das vor kaum eine Woche geschrieben.

Dear Diary.

Es ist so schwer für jemanden Gefühle zu haben der dich nicht bemerkt. Als würde er sie mit anderen Augen sehen als mich. Jedes Mal wenn ich mit ihm rede, fühlt es sich an als würde ich an ihm vorbei reden. Manchmal wünschte ich er könnte mich auf die selbe Art und Weise anschauen wie sie, doch ich weiß das ist unmöglich. Schließlich sieht jeder nur das was er sehen will.

Dear DiaryWhere stories live. Discover now