Kapitel 44 - Das Leben ist schön.

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Ich habe das Gefühl das in letzter Zeit immer nur sehr traurige und deprimierende Kapitel kamen haha, also habe ich mich entschieden nun ein etwas witzigeres und fröhlicheres Kapitel zu machen. Ich hoffe er gefällt euch und ich hoffe ihr könnt alle Lächeln bevor ihr Schlafen geht :) Viel Spaß

Wir sprachen kein Wort mehr miteinander. Er stieg aus sobald wir bei ihm ankamen und anstatt hinter ihm her zu sehen und darauf hoffen, dass er auch zurück sieht, fuhr ich einfach weg. Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, aber ich wusste es war Zeit und nicht nur dafür, auch für was anderes. Diese zwei Erkenntnisse verdanke ich dem tollen Fremden. Mit schneller Geschwindigkeit raste ich durch die Gegend und fuhr so lange bis ich schließlich ankam, ohne groß darüber nachzudenken was ich sagen sollte. Schnell stieg ich aus und ging auf die Tür zu, während ich mein Atem anhielt um die riesige Nervosität in mir etwas zu lindern. Als ich vor der Tür ankam, wusste ich das ich nicht viel darüber nachdenken durfte sonst würde ich wieder in mein Wagen steigen und panisch Nachhause fahren, deshalb klingelte mit zugemachten Augen. Die Sekunden vergingen und ich presste meine Lippen aneinander um mein Schwindelgefühl so gut es ging zu unterdrücken, bis die Tür schließlich geöffnet wurde."Bay." hörte ich ihn erstaunt sagen und ich blickte in die alten, blauen Augen von Adam. Ihn zu sehen, ihm so nah zu sein und praktisch seine Wärme zu spüren die mich berührte, war ein unerwünschtes Gefühl in meinem Magen. Als müsste ich mich gleich übergeben, als müsste ich rennen aber meine Beine würden die Stärke nicht finden und dann ohne es zu merken, ohne wirklich einen Grund begannen Tränen von meinen Augen runter bis zu meinem Kinn zu laufen. Die Frage die ich schon so lange wissen wollte und die mich Nachts zum Weinen brachte, konnte ich ihm endlich stellen."Warum!? Warum hast du mich damals bloßgestellt? Warum hast du mir deine Liebe vorgetäuscht? Warum hast du mich im Stich gelassen, warum hast du das getan?" er sah verloren und überfragt aus, was ich in gewisser Weise auch verstehen konnte. Wir haben uns seit Jahren nicht gesehen und eines Tages stehe ich plötzlich vor seiner Haustür und verlange antworten, aber ich konnte nicht anders. Ich verdiente Antworten.

—∞—

"Damals dachte ich Freunde sind das wichtigste im Leben. Ich dachte ich muss mich anpassen und immer zu dem halten was sie sagten, egal um was es sich handelte. Es stimmt, ich war nicht verliebt in dich, aber ich mochte dich unglaublich sehr und glaub's oder nicht, ich war grade dabei mich in dich zu verlieben. Wie auch immer, als sie plötzlich davon anfingen wie schön es wäre dich auszuziehen und sowas, hatte ich gedacht das ist normal, das man sowas für Freunde tat. Ich war einfach bescheuert und naiv. Und als sie angefangen haben darüber zu reden wie unattraktiv du bist und alles, geriet ich in Panik, also habe ich gelogen und gesagt das ich das auch so finde. Ich wollte meine Freunde nicht verlieren. Es tut mir Leid Bay. Und glaub mir, denen tut es auch Leid." das Gefühl wenn du den Mathe-Test bestehst oder wenn der Junge in dem du verliebt bist gesteht das er das Selbe empfindet wie du, so ein Gefühl hatte ich grade nur Tausend Mal stärker. Wie eine Last der sanft meinen ganzen Körper verließ. Wie ein Albtraum der nicht mehr in der Realität vorkommt und endlich vorbei ist. Genau so fühlte es sich an."Ich kann mir denken, dass ich dir sehr wehgetan habe damals und glaub mir ich wollte dich immer aufsuchen und mich dafür entschuldigen, aber ich hatte nicht den Mut. Ich hatte nicht den Mut dir wieder in die Augen zu blicken." nach diesem Satz beschloss er die anderen drei Typen anzurufen die damals dabei waren und ließ mich mit jedem von ihnen sprechen, nach und nach. Sie alle entschuldigten sich bei mir und baten mich ihnen zu verzeihen, anscheinend waren das bessere Menschen als ich es mir je hätte vorstellen können. Mit jeder Entschuldigung und mit jeder Erklärung ließ ich mehr los.

"Denn wenn wir uns jedes Mal an Dinge klammern würden die uns wehtun, dann würde keine Zeit mehr bleiben um Dinge zu genießen die uns glücklich machen. Lass den Schmerz los."

Und das tat ich. Ich ließ den Schmerz los.

Die Sicht des Fremden.

Die Sonne strahlte auf mich herab und der Wind bewahrte mich davor, dass es mir zu heiß wird. Wenn das nicht das perfekte Wetter ist, weiß ich auch nicht weiter. Seufzend wanderte ich durch die Straßen, sah Mütter die mit ihre Kinder spielten, alte Menschen die Enten fütterten und dabei lächelten, junge Paare die das leben genossen. In solchen Momenten wird mir immer klar wie wertvoll und wunderschön das Leben eigentlich ist. Manche Menschen realisieren nicht das Glück das sie haben und beschweren sich über Dinge die in zwei Stunden gar nicht mehr wichtig sein werden. Sie versauen sich die wunderschönsten Tage selber und erkennen nicht, was das Leben alles zu bieten hat. Sie merken nicht wie die Tage immer weniger werden und wie Zeit uns allen Mal ausrennt. Anstatt dich immer die kleinsten Dinge aufzuregen, könntest du dich auch einfach über die kleinsten Dinge freuen? Wäre das Leben nicht um so viel einfacher? Während ich neben der Bank vorbei ging wo ich dieses süße, kleine verlorene Mädchen gestern kennen gelernt hatte musste ich unwillkürlich in mich hinein lächeln. Sie sah so traurig aus, dass ich nicht anders konnte als mich zu ihr zu setzen, selbst wenn ich wahrscheinlich nicht viel in ihrem Leben ändern konnte. Da ich ja suspendiert war, entschied ich mich auch heute zu meinem Lieblingsplatz zu fahren und dort die Zeit zu vertreiben, über Dinge nachdenken. Als ich ankam, fühlte ich mich befreit ohne es wirklich erklären zu können und wie immer ging ich ganz nach vorne, ein kleiner Zettel am Rand befestigt das mir auffiel. Verwirrt ging ich hin und entriss den Zettel, während ich daran dachte das eigentlich niemand hier herkam. Bis ich schließlich die Wörter las.

Für den grünäugigen Jungen der mich gerettet hat. Ich danke dir. Für alles. - Deine Süße.

Das Leben ist schön.

Bay's Sicht.

"Morgen." begrüßte ich Mike und legte mich zu ihm ins Bett, er immer noch im Halbschlaf. Ohne zu zögern schloss er seine Arme um mich und gähnte so laut, dass ich dachte selbst die Nachbarn hörten es worauf ich lachen musste."Morgen. Du scheinst ja außerordentlich glücklich zu sein heute." kommentierte er vermüdet und rubbelte sich immer noch gähnend die Augen, worauf ich nickte. Seit gestern fühlte ich mich wohl und wusste, dass es nun endlich ein neu Anfang ist für mich. Zum ersten Mal seit langem als ich vom Bett aufstand und in den Spiegel sah, konnte ich lächeln. Zum ersten Mal fühlte ich mich wohl in meiner Haut."Hab gut geschlafen."

"Fabelhaft. Wenn du schon so gut geschlafen hast und so glücklich bist heute, kannst du mir dann ein Kaffee machen bis ich nach unten komme Schwesterherz?" meinte er spielerisch und ich lachte, bevor ich nickend aufstand und direkt aus der Tür ging, aber nicht ohne noch einmal zu ihm zurück zu sehen."Mike." er erhob sich müde und fuhr sich durch die Haare, wobei er mich ansah."Ich bin froh dich als Bruder zu haben." seine Augen weiteten sich und er stand in Lichtgeschwindigkeit auf um zu mir rüber zu kommen, so nah das ich dachte ich sterbe wegen seinem Mundgeruch."Sag Mal, was ist eigentlich mit dir los? Du hast doch nicht—" verwirrt sah ich ihn an da ich nicht verstand was er meinte und seine Augen weiteten sich noch einmal um das Doppelte, was mir eine scheiß große Angst einjagte. Er stoß mich praktisch zur Seite und lief aus der Tür, während er anfing zu schreien."DAD! DAD! BAY HATTE IHR ERSTES MAL! DAD!" fing er an zu brüllen und begann in Boxer die Treppen runter zu laufen, während ich gelähmt und geschockt dastand.

Hä?!

"DAD! DAD! DAD!" brüllte er weiter und endlich schaltete mein Gehirn ein um nach ihm zu laufen, meine Panik und Todesangst ungefähr im Einklang."DAD! Bay hatte ihr erstes Mal! Ich weiß es. Schau ich erkläre es dir. Sie ist glücklich, sie ist total übergedreht in der Früh und sie hat gesagt, dass sie froh ist mich als Bruder zu haben. Mich!" als ich endlich unten kam, schien mein Vater gleich eine Herzinfarkt zu bekommen während meine Mom versuchte ihn zu beruhigen und Mike zählte immer noch irgendeinen Schwachsinn auf warum ich mein Erstes Mal gestern gehabt hatte.

Meine Herren und Damen. Meine Familie. 

Dear DiaryWhere stories live. Discover now