Teil 29

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Miguel
03:07 Uhr

"Worüber denkst du nach?", fragt mich Amara. Sie liegt ein meinen Armen, der Mond scheint ins Zimmer und eigentlich wollten wir schon seit längerer Zeit schlafen.

Ich seufze.

"Ich habe heute gedacht, dass wenn ich dich umbringe, du dann endlich frei bist. Von mir, von dem Leid. Von allem.", gestehe ich ihr.

Ungeduldig warte ich auf ihre Antwort.

"Danke, dass du es nicht getan hast.", spottet sie leicht lachend.
Sie lacht?
Ich habe mit jeder Reaktion gerechnet, aber nicht damit.

Sie findet das witzig?

"Findest du das lustig?", frage ich verwirrt von ihrer Reaktion und schiebe sie von mir runter, sodass ich mich auf die linke Seite legen kann und in ihr Gesicht sehen kann.

Amara liegt auf dem Rücken, starrt die hohe Decke an und zuckt leicht mit den Schultern.
"Ich hätte es sicherlich nicht toll gefunden, aber du hast dir meine Worte und meine Gefühle zu Herzen genommen. Das war am Anfang nicht so. Also nein, ich finde das nicht lustig, aber ich kann deine Gedanken nachvollziehen.", spricht sie leise in die Nacht herein.

Ihre Haut glänzt im Mondlicht und sieht unfassbar zart aus.

"Nächstes Mal redest du aber trotzdem vorher mit mir.", motzt sie gespielt und zieht die Decke höher. Ich muss leicht lachen.

"Versprochen.", schmunzel ich, meine es aber ernst.

Jetzt wo wir das geklärt haben, kann ich den Rest mit Carlos und Garcia klären, sodass Amara ein entspannteres Leben hat als ich.
Und dann fahren wir nach Los Angeles.

"Kommst du gut voran mit dem Lernen?", frage ich sie leise, doch sie ist bereits eingeschlafen.
Ihr Atem geht ruhig und gleichmäßig.

Ich decke sie vorsichtig mit der Decke zu, dann ziehe ich sie in meine Arme.

Keine Minute später schlafe auch ich ein.

09.34 Uhr

Miguel!", höre ich eine leise, weibliche Stimme flüstern.
Kleine Händen rüttelt sachte an meiner Schultern.

"Was ist denn?", brumme ich und fahre mir verschlafen durchs Gesicht.
Amara sitzt dicht neben mir und hat ihre Hand auf meine rechte Schulter gelegt. Ihre Haare sind leicht verstrubbelt, ihre Gesicht leicht gerötet.
Sie scheint auch gerade erst wachgeworden zu sein.

"Musst du heute arbeiten?", fragt sie mich und stützt sich kurz auf meinen Oberkörper, um sich anders hinzusetzen.

"Klar, ich muss immer arbeiten.", seufze ich und schließe wieder die Augen.
Normalerweise habe ich kein Problem aufzustehen, aber heute fällt es mir schwer.

Amara brummt irgendwas unverständliches, dann klettert sie über mich und will das Bett verlassen.

Schnell greife ich blind nach ihren Handgelenk und ziehe sie zurück ins Bett. Dann schlinge ich einen Arm von hinten um ihren Bauch, sodass nicht mehr abhauen kann.

"Was ist denn?", frage ich sie und warte auf ihre Erklärung, warum sie so motzig ist.

"Ich dachte wir könnten heute zum Strand."
Sie fährt mit den Fingern über meine Tattoos am Arm und betrachtet sie genauer.

"Amara, hinter dir ist ein Kartell her. Wir gehen sicherlich nicht zum Strand. Wenn ich das geklärt habe, dann können wir von mir aus jeden Tag zum Strand gehen.", verspreche ich ihr und küsse ihren Handrücken.

Sie sieht nicht zufrieden aus, akzeptiert jedoch meine Worte.

"Wenn du mit mir Zeit verbringen willst, dann bleib einfach bei mir im Bett.", fordere ich sie auf.
Sie quietscht als ich sie auf meine Brust ziehe und die Arme fest um sie schlinge.

Wie habe ich es die letzten 4 Jahre nur ohne dieses Mädchen ausgehalten?
Ich bin ein Idiot, dass ich mir nicht sofort eingestehen wollte, dass ich sie liebe. Wenn ich es ihr eher gesagt hätte, dann wären viele Missverständnisse gar nicht erst entstanden.

"Weißt du was ganz toll sein soll?", frage ich nachdenklich und starre an die Decke.
Mit den Fingern der rechten Hand male ich kleine Kreisen auf ihrem runden Hintern.

"Nein, was denn?", will sie neugierig wissen.

"Sex.", schmunzel ich und falle über sie her.

"Miguel!", kreischt sie, doch ich lasse sie verstummen in dem ich meine Lippen auf ihre drücke.
Ich dränge mich zwischen ihre Beine und küsse ihren Hals entlang, bis zur ihrem Schlüsselbein.

Zum ersten Mal gibt es zwischen den beiden keine Probleme oder Missverständnisse... aber die Harmonie bleibt leider nicht lange :(

Mi amorWhere stories live. Discover now