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Gespannt folgte ich Alenia. Sie führte mich durch die Korridore der Schule. Ab un zu trafen wir auf Schüler, die uns aber keine Beachtung schenkten. Mein Blick blieb immer wieder an den kunstvollen Gemälden hängen, doch Alenia ging zu schnell voran, als dass ich sie genauer betrachten konnte.

Alenia stieß eine große braune Tür auf und wir traten einen Raum ein.
Er war riesig!
An den Wänden befanden sich Zuschauerreihen aus weißen, roten, grünen und blauen Sitzen. Jede Wand hatte eine Farbe. Im Zentrum der Halle war eine große etwas erhöhte, graue Fläche. Auf ihr trainierten gerade zwei Mädchen. Sie hatten den gleichen schwarzen Anzug an, wie bei Conners Unterricht und hielten ein Schwert in der Hand.
Nur das die Klingen lichterloh brannten.

Fasziniert schaute ich zu, wie sie sich aufeinander zu und wieder weg bewegten, die Klinge schwingend. Dabei spiegelte sich das Feuer in den glänzenden Schonern der Kampfanzüge wieder. Die Rechte Kämpferin ließ das Schwert mit Schwung von rechts nach links sausen. Darauf schoss ein Flammenbogen auf die andere zu. Die linke hielte ihr Schwert schützend vor sich und konnte das Feuer abblocken, doch rutschte sie einen Meter zurück. Ihr hinterer Fuß rutschte dabei über eine weiße Linie, etwa einen Meter vom Ende der Fläche entfernt.

Bis jetzt hatte ich die Personen nur von weitem und von der Seite gesehen. Das ein Mädchen, was offenbar gewonnen hatte, ging jetzt von der Fläche runter und wandte und dabei das Gesicht zu. Es war Larissa!

Sie hatte uns bemerkt und schaute, ein Hand in die Hüfte gestemmt, in der Anderen das Schwert, an: "Na? Seid ihr gekommen, um den Profi beim Training zuzuschauen?"
Sie sagte es dermaßen hochnäsig und selbstverliebt dass sie mir sofort unsympathisch erschien.

"Nein. Ich bin hier, um Lillith die Arena zu zeigen.", Alenias Stimme wahr ruhig, aber ihr war anzusehen, dass sie Larissa nicht mochte. Larissa kam zu uns rüber, richtete ihre braunen Augen auf mich und musterte mich von oben bis unten: "Hast du in deinen Leben schonmal Tageslicht bekommen? Und diese Haare! Die sind ja schwärzer als die Nacht." Sie schaute mich dabei missbilligend an und ich ballte die Hand zur Faust. Larissa blickte kurz zu Alenia dann wieder zu mir: "Das du dich mit so jemanden abgiebst hätte ich nicht gedacht." Sie schaute meine Klamotten an, als wären sie Dreck. Alenia wollte etwas erwidern, doch ich kam ihr zuvor: "Das jemand, der so oberflächlich ist wie du Freunde hat, hätte ich auch nicht gedacht." Larissa blinzelte kurz überrascht, dann funkelte sie mich wütend an. "Pass auf was du sagst!", zischte sie und ging drohend einen Schritt auf mich zu. Ich rührte mich nicht von der Stelle: "Sonst was?" Mit verschränkten Armen wartete ich auf ihre Antwort. Alenia und ich waren vollkommen ruhig, wohingegen Larissa wütend zu sein schien.

Sie ging nicht auf meine Frage ein und rümpfte die Nase: "Ich gehe mich jetzt umziehen. Ich ertrage diesen Modeunfall nicht mehr.", dabei warf sie mir einen bedeutenden Blick zu. Sie warf sich ihr Haar zurück und ging.

Wütend starrte ich hierher, wie sie mit einem allein schon arroganten Gang in den Umkleidekabine auf der anderen Seite verschwand. Das andere Mädchen musste schon gegangen sein, denn ich konnte sie nicht entdecken.

Nach ein paar Sekunden verschwand die Wut in meinem Bauch. Mir war sie garnicht aufgefallen. Ja, es war die selbe Wut, wie bei Devon und Matt.
Zum Glück hatte ich kein Feuer gebändigt, oder war auf Larissa losgegangen.

"Ich kann sie nicht ausstehen.", erzählte Alenia plötzlich neben mir, "sie ist die schlimmste Feuer-Elementes." Ich riss mich aus meinen Gedanken und schaute meine Zimmergenossin an: "Ist sie immer so?"
Alenia nickte und ging die Treppen runter zu der Fläche: "Ja."

Nachdem meine Wut endgültig abgeebt war und ich bei Alenia auf der Fläche ankam, sagte ich: "Das was die eben gemacht haben, das war Schwertbändigen." Es war keine Frage, nur eine Festellung, trotzdem nickte Alenia: "Ja. Es ist ein cooler Sport, wo man seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann."
"Ich finde es sah eben richtig cool aus. Könnte vielleicht was für mich sein.", meinte ich.

Die Fläche sah, jetzt wo ich auf ihr drauf stand, viel größer aus. Das graue Material, aus dem diese Fläche bestand, war irgendwie komisch. Nicht so hart, wie z.b eine Straße, sondern weicher. Ich stampfte prüfend mit dem Fuß. Hart war er aber trotzdem.

Alenia nahm dies war, und schien meine Gedanken zu erraten: "Das ist eine spezielles Material, was von Erd-Elementes hergestellte wurde. Es besteht aus Pflanzen, die sie erschaffen haben."
Ich fand es sah nicht aus, wie aus Pflanzen gemacht, aber ich hatte auch noch nicht viele Erd-Elementes Tricks gesehen.

"Du sagst, dein Vater hätte mit dir diese Sportart trainiert.", ging ich auf unser vorheriges Gespräch zurück. Alenia machte sich auf den Weg zu den Umkleiden: "Lust es mal auszuprobieren?" Ich zögerte: "Ich kann mit meinen Kräften noch nicht gut umgehen. Außerdem bist du viel zu gut!"
Alenia lachte. Es war ein helles uns freundliches Lachen: "Ich dachte du hättest in Elementebändigen einen Windpfeil erschaffen. Außerdem, beim Schwertbändigen kommt es nicht nur auf deine Fähigkeiten an. Du musst schnell reagieren und auch so gut kämpfen können." Sie wandte sich im Türrahmen der Kabine zu mir um, " und du hast mich doch garnicht beim Schwertbändigen gesehen." "Ich habe dich aber in Kampftraining gesehen", murmelte ich und folgte ihr in die Kabine.

Mit Kampfanzug kamen wir wieder raus und gingen auf die Matte. Wir beide hatten ein Schwert in der Hand. Ohne die Flammen war es einfach nur ein... Schwert. Es bestand aus sauber polierten Metall und hatte einen schwarzen griff. Testend schwang ich es durch die Luft. Es war leicht und angenehm zu benutzen.

"Als erstes ist es wichtig einen sicheren stand zu haben.", begann Alenia und stellte sich anders hin. (Die Schwerter hatten wir an die Seite gelegt)
Ich folgte ihrem Beispiel und stellte einen Fuß vor den anderen. Nun stand ich etwas seitlich, aber den Oberkörper drehte ich nach vorne zu Alenia. "Bisschen in die Knie gehen, so kann man schneller zur Seite oder zurück springen.", sagte sie und nickte zu meinen Beinen. Wie sie sagte, ging ich in die Knie.
"Halte die Arme so schlagbereit.", Alenia zeigte mir wie. Ich ahmte es ihr nach. Meine Zimmergenossin lächelte und begann mich anzugreifen.

Als erstes zielte sie auf mein Gesicht, was sie auch getroffen hätte, hätte ich mich vorher nicht zur Seite geneigt. Ich registrierte eine kleine Bewegung ihres Oberkörpers, ehe ich mich unter der nächsten Faust wegduckte und paar Schritte Abstand nahm. "Was machst du da?"

Alenia stand immernoch in Kampfstellung, griff mich aber nicht mehr an: "Deine Reflexe testen. Denkst du der Gegner wartet bis du bereit bist?" Konzertiert ging ich in Kampfstellung und wartete auf ihren nächsten Angriff. Sie wartete auf den Moment, wo meine Konzentration nachließ und schlug dann zu.

Auch dieses mal ließ mich meine plötzlich guten Reflexe nicht im Stich. Ich wusste nicht woher die kamen, nur, dass es angefangen hatte, als ich mit Devon gekämpft hatte.
Hatten sie etwas mit der Wut zu tun?

Durch diese Überlegungen abgelenkt, reagierte ich nicht rechtzeitig und Alenia warf mich von den Füßen.
"Konzentration ist das A und O.", kommentierte sie und zog mich hoch. Ich erwiderte nicht drauf, denn mir viel auf, dass ich nicht außer Atem war oder so.
Was ist mit mir los.
Irgendwie veränderte ich mich.

Erst diese Wut, die mich gefährlich werden ließ, dann das plötzlich gute Hören und jetzt die schnellen Reflexe.
War das so ein Luft-Elementes-Dings?

Alenia strich eine lose Strähne zurück und meinte: "Du hast schnelle Reflexe, dass muss ich dir lassen. Du denkst aber zu viel nach. Denk nicht, tu es. Ich meine du sollst schon denken und die Sache clever angehen, aber nicht zögern- du weißt was ich meine."
Grinsend nickte ich und warf einen Blick auf die Uhr gegenüber der Tür. Halb drei.

Wir kämpften noch bis vier Uhr und zogen uns dann um. Ich war stolz zu sagen, dass ich Alenia einmal auf den Boden gerungen hatte, aber erst nachdem sie mir Tips und andere Manöver gezeigt hatte. Ich warf ihr einen Seitenblick zu, während wir nebeneinander zu unseren Zimmer gingen.
Ich war mir sicher, sie hatte sich nicht so dolle angestrengt, sonst hätte ich nicht einmal gewonnen.

Wir blieben noch bis sechs Uhr in unserem Zimmer, dann war es Zeit zum Abendessen. Am Tisch gesellte sich Lenné noch dazu und wir quatschen über unseren Tag. Mein erster Schultag und schon hatte ich neue Freunde gefunden.

Hi😊
Ja das ist das Kapitel. Hoffe, wie immer, dass es euch gefällt.
Was sagt ihr bis jetzt zu Larissa?
Ich habe zwar noch nicht viel über sie geschrieben, aber es würde mich trotzdem interessieren, was ihr bis jetzt von ihr denkt.

Sorry, wegen Rechtschreibfehler. Besonders Kommasetzung liegt mir nicht so.

Noch schönes Rest-Wochenende😁

Lillith das schwarze Element Kde žijí příběhy. Začni objevovat