Epilog

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Valor ritt mitsamt dem Rest des Inneren Kreises durch den Wald. Die Nacht hing über dem Wald und abgesehen von dem Halbmond bot das Feuer des Japaners Licht. Einzelne Flammen schwebten in der Luft und begleiteten sie.

Alle Mitglieder waren erschöpft und ausgelaugt. Die Übertragung war sehr magieaufwenig gewesen und dementsprechend auch sehr anstrengend. Die Flammen des Japaners waren aus dem Grund sehr schwach. Die wärmten kaum und gaben nur ein blasses Licht ab. In der Dunkelheit aber genug, um nicht gegen einen Baum zu reiten.

Valor führte die Gruppe an. Im Vergleich zu den anderen protzte er vor Energie. Er spürte durchgängig das leichte pulsieren von Macht in seiner Brust. Ein Teil von Lillith' Magie wohnte jetzt im ihm inne. Ein berauschendes Gefühl.
Es fiel Valor schwer sich vorzustellen, wie viel Macht Lillith haben musste, wenn nur ein kleiner Teil sich so kräftig anfühlte.
Mit jedem Pulsieren der dunklen Magie jagte ihm ein Schauer über den Rücken. Es war mehr Magie in seinem Körper als gewohnt und das fühlte sich befremdlich an. Aber es war dennoch ein gutes Gefühl. Er fühlte sich an als würde ihm nichts mehr im Weg stehen.

Er warf einen Blick über die Schulter zu seinen Kameraden. Castriel war der einzige, der einigermaßen bei Kräften zu sein schien. Aber er war schon immer hart im Nehmen gewesen.
Valors Blick fiel auf Castriels Arm, der von Lillith' Magie gebrochen war. Das war passiert, als sie aus dem Hunter-Lager geflohen war. Der Arm wurde jetzt geschient, aber die Schiene war unter seiner Ledermontur. Es war nur der Unterarm gewesen, dessen Knochen gebrochen wurden, deswegen reichte eine Schiene für den kompletten Unterarm aus. Dadurch konnte er seinen Arm insgesamt zwar bewegen, war im Kampf aber eher ein Nachteil.
Nichtsdestotrotz verzog Castriel kein einziges Mal das Gesicht und ritt normal links hinter ihm. Hätte Valor nicht gewusst, dass der Arm gebrochen war, hätte er geglaubt Castriel wäre völlig unverletzt.

Der Hunter bemerkte Valors Blick und schloss zu ihm auf, sodass die Pferde auf gleicher Höhe ritten.
„Wie fühlt es sich an?", fragte Castriel.
Valor überlegte wie er es beschreiben sollte: „Naja... ich fühle etwas dunkles aber starkes in mir drin, was nicht zu dem Rest passt. Aber es fühlt sich auf verdrehte Art berauschend an."
„Pass auf, dass dir das Gefühl nicht zu Kopf steigt. Die Magie ist nicht für dich gedacht", Castriel sah Valor aus grauen Augen ernst an. Valor fand, dass die Augen ein wenig leblos aussahen. Und wenn Castriel wollte, konnte er einen mit seinem Blick in die Knie zwingen. Und wenn es seine Blicke nicht taten, tat es sein Kampfgeschick und seine Fähigkeit Menschen sehr schnell zu durchschauen. Er war wahrlich gefährlich und Valor würde es sich dreimal überlegen ob er es mit ihm aufnahm.

„Das ist mir bewusst.", erwiderte Valor leicht verärgert, dass Castriel glaubte er würde dem Plan nicht folgen, „Ich werde die Magie an Er geben wie geplant."
Castriel nickte: „Hoffen wir mal das es genug ist."
Valor stimmte ihn mit einem Murmeln zu. Er hatte eigentlich Lillith' vollständige Magie verlangt. Aber dieser Teil fühlte sich so stark an, hoffentlich reichte es aus.
„Lillith' Magie ist stark. Vielleicht reicht es aus.", überlegte Valor und verfolgte eine der Flammen, die um sie tanzten mit den Augen.
Castriel lächelte grimmig: „Oh ich weiß dass sie stark ist. Ich habe sie einmal unterschätzt, das tue ich kein zweites Mal. Dieses Mädchen ist eine ernst zu nehmende Bedrohung."
Castriels Lächeln wurde breiter: „Aber körperlich ist sie nicht sonderlich stark. Sie ist sehr schmerzempfindlich und irgendwas in ihr ist zerbrochen. Man sieht es an ihren Augen."
„Das habe ich auch bemerkt. Sie ist eben nicht mehr menschlich, falls sie das jemals war."

Die Augen seiner Tochter hatten etwas lebloses und leeres an sich. Dahinter war nichts. Auch Castriels Augen wirkten leblos aber es lag dennoch ein raubtierhaftes Funkeln in ihnen.

Lillith das schwarze Element Where stories live. Discover now