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Mit immernoch brodelnder dunkler Wut, wenn auch nicht so stark, stampfte ich den Gang runter zur Küche.
Ich konnte diese Tussi einfach nicht ausstehen!

Alenia und Lenné folgten mit hastig, aber ich nahm sie kaum wahr. Mit aufeinander gebissen Zähnen ging ich mit heftigen Schritten weiter, bis zur großen braunen Tür der Küche. Bevor ich sie öffnen konnte, legte Alenia ihre Hand erneut auf meine Schulter.

"Was?", meine Stimme klang härter als beabsichtigt, als ich mich halb zu ihnen umwandte.
"Was willst du jetzt machen?", fragte Alenia, die vor meinen funkelnden Augen nicht mal zusammenzuckte. "Küchendienst", antwortete ich knapp und stieß die Tür zur Küche auf.

Ohne ein Wort ging ich zum Waschbecken, wo das dreckige Geschirr gestapelt war und machte mich an die Arbeit. Die anderen Köchinnen schauten mich nur kurz an und fuhren dann mit ihrer Arbeit fort.

Das Mädchen, was mir beim letzten Mal geholfen hatte war schon seit heute morgen krank und ihren Namen kannte ich immernoch nicht.
Dann würde ich eben alles allein machen. Gerade war es mir sowieso lieber, wenn ich alleine war. Niemand der mich nerven konnte.

Immernoch wütend auf Larissa schrubbte ich die Teller ab und stellte sie - mit etwas zu viel Schwung - rechts von mir ab, damit ich sie nacher alle nochmal abtrocknen konnte. Die Angestellten schauten wegen dem lauten Klappern was meine Teller machte, zu mir, sprachen mich aber nicht an.

Die Wut in mir wallte immer wieder auf, als wollte sie freigelassen werden. Ich verspürte das Verlangen mit meiner Magie irgendwas zu zerstören, um meine Wut abzureagieren, aber das war in einem Raum voll mit Tellern und Gläsern wohl nicht so gut.

Ich hatte die Hälfte schon gesäubert, da trat ein anderes Mädchen zu mir. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass sie einen Kopf größer war als ich, dunkelbraune Haare hatte und ozeanblaue Augen. Wasser also.
Ich schätzte die auf maximal 20.
Sie schenkte mir ein Lächeln, was ihre weißen Zähne zeigte, die wegen ihrer gebräunten Haut noch heller zu sein schienen.
"Hallo, ich bin Rebekka. Man hat mir gesagt ich soll dir helfen, weil ich schon fertig bin. Ich trockne das dann alles ab ja? Wie heißt du?", sie ratterte alles runter, ohne Luft zu holen, während sie das Tuch nahm, was ich mir bereit gelegt hatte und begann mit dem abtrocknen. Ich lächelte zwar nicht zurück grummelte aber: "Lillith."
Rebekkas Augenbrauen schossen in die Höhe: "Lillith? Die Lillith? Du hast doch diesen Jungen an die Wand geworfen, weil du total durchgedreht bist. Und warst du nicht auch die, die eben hingeknallt ist. Ja, das bist du. Ich sehe da Flecken auf deinem Top. Sieht schön aus, also das Top."
Sie redete ohne Pause und ließ mir keine Zeit zum Antworten. Das fand ich jetzt schon nervig.

Ich atmete einmal ein und aus, während Rebekka weiter plapperte. Entweder sie sah nicht, das ich gleich platzte oder sie hatte vor meine Grenzen auszutesten, um zu sehen wann ich sie auch gegen die Wand warf.

Sie trockene dabei, zwar im rasanten Tempo ab, trotzdem viel mir das schweigende Wesen des heute kranken Mädchens besser.
Meine Wut drängte mich immer mehr dazu meine Magie freizulassen. Als ertrage sie es nicht den ganzen Tag nicht benutzt zu werden, aber ich drückte sie auf den Grund, damit sie nicht hochschoss.

Rebekka quatschte ununterbrochen und es wurde immer schwerer mich in Schach zu halten.
" - und Mark unser Küchenchef meinte da, dass da - "
"Sei still!", unerbrach ich sie wütend. Meine Magie sendete eine Druckwelle aus ohne, dass ich es wollte, die alle Teller zerbrechen ließ, sowie das Fenster und alle in Raum zu mir umfahren ließ. Rebekka verstummte und stolperte erschrocken ein paar Schritte zurück.

Mein Atem ging stoßwiese und ich hatte Mühe meine Magie nicht nochmal ausbrechen zu lassen.
Ich blickte mich in der Küche um. Alle starrten erschrocken und teilweise ängstlich zu mir. Rebbeka, die eben nicht aufhören konnte zu reden, schwieg.
Die Spüle, wo ich eben die Teller sauber gemacht hatte, war mit Scherben des Teller voll, den ich bis noch vor kurzem in der Hand gehalten hatte. Auch der Stapel mit dreckigen Geschirr war ein einziger Haufen aus Scherben, von dem viel auf dem Boden lage. Alle Teller im Umkreis von zwei Meter waren zerbrochen. Auch das Fenster vor Rebekka und mir hatten meinen kleinen Magieausbruch nicht überstanden.

Lillith das schwarze Element Where stories live. Discover now