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Alenia (ungefähr zur gleichen Zeit wo Lillith im Lager ankommt)
Ich hatte das Dorf, wo Lillith gewesen war mit einigen neuen Vorräten vor einer Woche wieder verlassen. Der Mann der Wirtin hatte mit etwas weiter geholfen und mir einiges zu denken gegeben. Nach ihm wusste ich, dass die Hunter sie hatten und auch, dass Lillith seine Familie beschützt hatte. Er vermutete, dass manchmal der Dunkle Mond in ihr handelte und manchmal das Mädchen. Alles schön und gut, aber das ändert nichts. Ich musste sie trotzdem töten, so war es von den zwei Mächten des Universums vorherbestimmt. In jeden meiner Leben hatte es die Scheinende mit den Dunklen Mond aufgenommen. Ein Kampf um Leben und Tod, einer gewann. Aber wenn an Blutmond der Dunkle Mond gehandelt hatte und nicht Lillith, gaben wir ihr ohne Recht die Schuld an dem Massaker.

Ich rieb mir frustriert die Stirn. Warum war es von allen Elementes in der Schule Lillith gewesen? Meine Freundin und Zimmergenossin? Es hätte jeder andere sein können, jemand den ich nicht leiden konnte oder überhaupt nicht kannte. Aber da sie mein Freundin war, tobten in mir die Gefühle. Sollte ich mich für die Freundschaft entscheiden und ihr verzeihen? Oder für meine Pflicht, die man mir von Anfang an aufgebürdet hatte?
Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte böse zum Himmel hinauf, den ich zwischen den Blätern der Bäume sehen konnte. Das Universum liebte es mich herauszufordern.

Gerade befand ich mich in der nähe von Bergen und legte eine Pause ein. Bevor ich die Berge überqueren würde, wollte ich noch einmal schlafen. Es lohnte sich jetzt nicht mehr. Die Sonne ging bald unter und mir war es lieber am frühen Morgen den Flug über die Berge zu starten.

Mit einigen schnellen Bewegungen erschuf ich ein Steinzelt und ließ Moos im Inneren wachsen. Über das weiche Moss legte ich meinen Schlafsack und kuschelte mich darin ein. Bevor ich aber wirklich versuchte zu schlafen, starrte ich noch eine Weile an die Steindecke. Mir war immer noch nicht klar, was ich tun wollte, wenn ich Lillith sah.

Die Morgensonne weckte mich in aller Frühe und ich ließ meine Unterkunft wieder verschwinden. Das Zelt verschwand im Erdboden, das Moos ließ ich bleiben. Es würde umgeben von Gras nicht auffallen.
Nachdem ich schnell einen Apfel gegessen hatte, stieß ich mich vom Boden ab und flog über die Baumkronen hinaus. In einem rasanten Tempo nahm ich Kurs auf die Berge. Wieder mal hatte ich kaum Anhaltspunkte als eine grobe Richtung, die mir einige verwischte Spuren gaben. Ich konnten nur hoffen, dass ich sie zufällig antreffen würde.

Mein weißblondes Haar flog in einem Zopf hinter mir her und mir peitschte der Wind ins Gesicht. Meine Tasche hielt ich mit der Hand fest damit das Essen und ein paar Waffen nicht rausfielen. Mein Schwert an der Hüfte meines Kampfanzuges hatte ich ebenfalls fest in der Hand.
Mein Blick war auf die Berge unter mir gerichtete. Auf die steinigen Wege, die sich an den Felswänden schlängelten. Wenn man nicht flog kam man über diese Wege nur schwer voran. Man würde ca. eine Woche brauchen.

Stunden später machte ich eine Gruppe von Menschen aus. Vier Elementes, die sich auf Pferden den Weg entlang schleppten. Waren das die Hunter mit Lillith? Mir klopfendem Herzen raste ich in die Tiefe und schnitt ihnen durch die Landung den Weg ab. Meine Landung wirbelte feinen Staub auf und ich hatte meine Hand augenblicklich am Schwert. Der Staub legte sich schnell und mir starrten vier erschrockene Männer entgegen. Sie alle waren bewaffnet, aber wirkten ziemlich lädiert. Blaue, geschwollene Augen, Schnitte an Armen und Beinen. Sie hatten schon gekämpft.
Um ihren Hals hingen Tücher, vermutlich um Nase und Mund zu verdecken. Dazu war ihre Kleidung komplett schwarz gehalten. Keine
Hunter-Ledermontur. Trotzdem kniff ich die Augen zusammen.

„Wer seid ihr?", wollte ich von den vier Männern wissen. Alle mit Schwertern, außer der vordere, der die Truppe scheinbar anführte. Er war ein Bogenschütze.
Nachdem sie sich von dem Schock erholt hatten antwortete der mit dem Bogen: „Wir sind Reisende. Du?"
Das glaubte ich ihnen nicht.
Meine Hand ruhte immer noch griffbereit auf meiner Waffe. Es könnten Barbaren aus den Bergen oder vielleicht sogar andere Hunter sein.
„Ich suche jemanden.",verriet ich, während ich alle vier im Auge behielt. Einer sah hoch zum Himmel, als befürchtete noch ein Mädchen würde vom Himmel fallen.
„Ich bin allein", sagte ich diesem und er senkte ertappt den Blick.

Lillith das schwarze Element Där berättelser lever. Upptäck nu