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Ich schlief die die Zeit danach durch ohne aufzuwachen oder einen Albtraum zu haben. Irgendwann wachte ich ausgeschlafen und nicht mehr so schlapp auf.

Mir ging es wesentlich besser. Mein Körper fühlte sich nicht mehr wie nach einem 6 Kilometer Sprint an und auch mein Arm tat kaum noch weh. Ich setzte mich ohne Schmerzen auf und bewegte meinen Arm testend. Bis auf ein leichtes Ziehen, wie bei einem Muskelkater, spürte ich nichts.

Ich streckte mich und schaute mir meine Umgebung etwas genauer an. Es fiel helles Tageslicht durch das Fenster und der nahezu komplett weiße Raum schien zu strahlen. Die Betten waren leer bis auf eines, eins weiter rechts von mir.
Adrian.

Er schlief immernoch, aber der Verband um seinen Kopf war erneuert worden. Das Bein immernoch geschient und mit geschlossen Augen lag er da. Ich fragte mich wie er auf mich reagieren würde, wenn er wieder wach war.

Ich fuhr mir einmal durch das offenen und vom Schlaf zerzauste Haar und warf einen Blick auf die Uhr über der Eingangstür. Es war genau elf Uhr. Direkt daneben hing ein Kalender an dem ich ablesen konnte, dass es Freitag war. Ich hatte zwei Tage geschlafen!
Das musste an dem Fläschchen liegen was Nora mir gegeben hatte.

Ich rutschte vom Bett runter sodass ich mit nackten Füßen auf den kalten Fliesen stand. Ich denke mir ging es gut genug, dass ich zu Alenia und Lenné konnte. Als erstes wollte ich aber nochmal zur Bücherei gehen und schauen was ich über
Elementes-Nachfahren finden konnte. Barfuß und mit einem weißen Nachthemd, was man mir wohl während meines Schlafes angezogen hatte, lief ich rüber zu Noras eigenem privaten Zimmer neben dem Medizinschrank. Ich klopfte höflich an. Noras Schritte waren zu hören, bevor sie die Tür öffnete und überrascht drein schaute, als sie mich sah.

"Du solltest heute noch den Rest des Tages im Bett bleiben.",meinte sie streng und schob mich zurück zu den Bett. "Aber mir geht es gut!", beteuerte ich und stemmte mich etwas gegen sie. Nora schob mich unbeirrt weiter bis zum Bett. "Jetzt fühst du dich vielleicht noch gut, aber sobald du länger auf den Beinen stehst, wirst du wieder umfallen."

Brummend setzte ich mich auf mein Bett und steckte die inzwischen kalten Füße unter die Decke.
Nora nahm meinen Arm, der die Magie leiten musste und tastete ihn geübt ab: "Tut es hier weh?"
Ich schüttelte den Kopf.
Sie ging runter bis kurz über mein Handgelenk: "Und hier?"
"Ein bisschen.", antwortete ich ehrlich und sie ließ meinen Arm los.

"Du kannst heute Abend gehen, aber du wirst noch Montag nicht zum Unterricht gehen. Du hast deine Magie vorgestern fast völlig verbraucht und sie braucht Zeit um sich zu regenerieren. Das bedeutet bis Dienstag keine Magie. Kein bisschen, verstanden?"
Ich nickte und Nora fragte als nächstes: "Hast du Hunger?"

Mein Magen knurrte zur Antwort und ihre Mundwinkel zuckten: "Alles klar. Warte kurz."
Sie verschwand in ihrem Zimmer, kam aber wenige Minuten später mit einem silbernen Tablett, auf dem mein Frühschtück stand, zurück. Sie reichte es mir und ich setzte mich im Schneidersitz hin, um das Tablett auf meinen Oberschenkeln zu platzieren, damit ich bequem sitzend im Bett essen konnte. Sie hatte lecker duftendes Rührei gemacht und dazu einen grünen Kräutertee.
Ich probierte als erstes das Rührei.
"Das ist mega lecker!", ich schob mir sofort die nächste Gabel in den Mund. Die Krankenschwester lächelte.

Dann fragte ich: "Wie geht es Adrian?" Nora schaute zu ihm und dann wieder zu mir. "Er schläft jetzt schon vier Tage lang. Die Platzwunde heilt langsam, aber er hat eine mittlere Gehirnerschütterung.", erzählte sie, "Wenn er aufwacht schauen wir weiter." Sie gab mir zwar nicht direkt die Schuld, aber ihre Augen funkelten vorwurfsvoll, als sie das sagte.
Ich nippte am dem Tee: "Ich wollte das nicht, weißt du. Und es tut mir leid was ich getan habe." Nora nickte nur: "Das sollte du Larissa erklären. Sie besucht ihn jeden Tag und ist nicht gut auf dich zu sprechen."

Lillith das schwarze Element Where stories live. Discover now